Literatur: Lesespaß mit Koch, Oktopus und Tatta Tom

Mit der literarischen Veranstaltungsreihe „D’Stad liest!“ belebt die Cité Bibliothèque den Hof der ehemaligen Nationalbibliothek von August bis September wieder: Die grünen Sterne sind zum Greifen nah, es gibt Oktopusse und queere Tanten zu entdecken.

Ein Sommer der Literatur: Im Hof der ehemaligen Nationalbibliothek in Luxemburg-Stadt gibt es von Mitte August bis Mitte September eine Freiluftbibliothek und thematische Lesungen für Kinder und Erwachsene. (Bild: CC BY Mmkay SA 4.0)

Die Cité Bibliothèque haucht dem Hof der ehemaligen luxemburgischen Nationalbibliothek in der Rue Notre-Dame neues Leben ein: Sie organisiert vom 18. August bis zum 12. September gleich mehrere Leseveranstaltungen und richtet außerdem eine temporäre Freiluftbibliothek ein. Das Programm führt querbeet durch die Literaturwelt.

Den Anfang machen der Sternekoch des „La Distillerie“ und Kochbuchautor René Mathieu sowie die Ernährungsexpertin Nadia Terki. Die beiden sind am 18. August, um 19:30 Uhr, zum Themenabend „Gastronomie“ eingeladen. Mathieu ist unter anderem für seine vegetarischen Kompositionen bekannt und gilt als Vorreiter der pflanzlichen Sterneküche: 2021 wurde er mit der neuen „étoile verte“ für Nachhaltigkeit des Guide Michelin ausgezeichnet.

Ähnlich hochkarätig besetzt ist die Themenwoche „Bande Dessinée/Manga“ (24.08. – 29.08.2021). Unter den Gäst*innen tummeln sich Lucien ­Czuga (u.a. Superjhemp) und Andy ­Genen (u.a. Gefaangen an der Diddlenger Geschicht), sowie die Manga-Zeichnerin Sabrina Kaufmann. Die 27-Jährige zeichnet, illustriert und verlegt eigene Geschichten seit sie vierzehn ist. 2011 begann sie Manga-Zeichenkurse zu leiten, 2021 gründete sie die MyArtBiz Academia – ein Onlineprojekt, das sich vor allem an Comic- und Manga-Zeichner*innen richtet.

Das Zusammenspiel von Literatur und Zeichnungen bestimmt auch die Themenwoche „Diversité“ (31.08. – 05.09.2021), die vorwiegend Kindern und Junggebliebenen gewidmet ist. Die Gäst*innen sind – bis auf eine Ausnahme – alle Kinderbuchautor*innen oder Märchenerzähler*innen. Das tut der Vielseitigkeit allerdings keinen Abbruch: Die Autorin Isabelle Marinov („De Leo an den Oktopus“) spricht in ihrem Kinderbuch über Autismus und den Zauber von Freundschaften zwischen Mensch und Tier; Andy Steffen (u.a. „D’Ayla an de Mound“) setzt sich mit Kindern auseinander, die dem Alltagsstress entfliehen und eine neue Welt erschaffen wollen. Tatta Tom, auch bekannt als Drag-Künstlerin ­Séraphine Mirage, hingegen schreibt Märchen um und führt Kinder spielerisch an LGBTQ+ Themen heran. In dem Format „Tatta Tom erkläert…“ gibt sie außerdem Informationen zu LGBTQ+ Begriffen. Einige ihrer Live-Auftritte sind auf tattatom.lu einsehbar.

Mit Narcisse Dovenon, Dokumentalist im Centre de documentation sur les migrations humaines, kommt in der Woche aber auch Rassismus zur Sprache: In seinem Buch „Parcours et détours migratoires jusqu’au Grand-Duché du Luxembourg“ beschreibt Dovenon seinen Lebensweg von Westafrika nach Europa, auf dem er Alltagsrassismus und körperlicher Gewalt aufgrund seiner Herkunft ausgesetzt war.

Die Literaturwochen enden schließlich mit einer Reise um die Welt: Unter dem Stichwort „Voyages“ (07.09. – 12.09.2021) kommen Autor*innen zusammen, die sich unmittelbar oder im entfernten Sinne mit Reiseliteratur auskennen. Mit dabei sind Christiane Kremer, Kulturjournalistin und Mitgründerin des luxemburgischen Verlags „Kremart“, die Kinderbuchautorin Ali Seegar („Tommy Turner’s Tremendous Travels“) und Mike McQuaide („An American in Luxembourg“).

Der Zugang zum Hof ist kostenlos und ohne Anmeldung möglich. Für die Leseveranstaltungen müssen online Tickets erworben werden. Weitere Informationen zu Programm und Ticketkauf gibt es auf vdl.lu.

Vom 18. August bis zum 12. September im Hof der ehemaligen Nationalbibliothek (rue Notre-Dame).

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