Méco gegen Fage (2/3): Relokalisieren, aber wen?

In seiner Stellungnahme zum Fage-Rückzug spricht sich der Mouvement écologique für Relokalisierung und „Gestaltung der Großregion“ aus. Der zweite Teil unserer Analyse ist dem Verhältnis Luxemburgs zum Rest der Welt gewidmet.

Luxemburg ist keine Insel … sondern ein Pol. (Wikimedia; EPei, Staatskanzlei des Saarlandes; CC BY-SA 3.0)

„Welche Schritte sind geboten, um – wie aufgrund der Covid-Pandemie angekündigt – den Wirtschaftsstandort resilienter zu gestalten und unabhängiger vom Weltmarkt?“ Die Forderung nach mehr „Unabhängigkeit“ hat man in den vergangenen Monaten häufig gehört: Belgien, Deutschland, ja, Europa soll unabhängiger werden vom Rest der Welt. Doch die Spielräume für die gewünschte Relokalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten sind für einen Kontinent, ein großes Land und einen Kleinstaat nicht die gleichen. mehr lesen / lire plus

Gegen Fage, für Veränderung!

Der Mouvement écologique zieht seine Lehren aus der Debatte um die Ansiedlung einer Joghurtfabrik.

Kein „Endlich!“, kein triumphierendes „Wir hatten es euch ja gesagt“ steht in der Stellungnahme des Mouvement écologique zum Rückzug der Firma Fage. Nicht einmal Erleichterung kommt zum Ausdruck, wie in der Reaktion von Umweltministerin Carole Dieschbourg (online-woxx: Fage geht, was bleibt?). Nein, der Blick der Umwelt-NGO geht nach vorn, wie schon im Titel der Stellungnahme angekündigt: „Schluss mit einer Vogelstraußpolitik – ja zum Angehen auch von strittigen Fragen und Mut zur reellen Politikgestaltung“.

Die Umweltgesetzgebung ist es, die der Mouvement als erstes neugestaltet haben will. Die Diskussion über die Ansiedlung der Fage-Joghurtfabrik habe sich hochgeschaukelt weil, so die in der Stellungnahme vertretene These, die Bedingungen für eine Betriebsgenehmigung nicht an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientiert sind. mehr lesen / lire plus

Fage geht, was bleibt?

Die riesige Joghurtfabrik wird nicht gebaut. Kontext und erste Reaktionen.

Der Topf bleibt leer. (Wikimedia; François Goglins; CC BY-SA 3.0)

Bei den einen Freudengeheul, bei den anderen Klagegesang – selten hat eine betriebswirtschaftliche Ankündigung so heftige und kontrastreiche Reaktionen hervorgerufen wie die der Firma Fage, ihren Antrag zum Bau einer Joghurtfabrik zurückzuziehen. Am vergangenen Freitag hatte Fage dies entschieden und dem Wirtschaftsministerium mitgeteilt, das noch versuchte, sie umzustimmen. Am Dienstag informierte RTL über das endgültige Scheitern des Projekts – eine Information, die vom Wirtschaftsministerium bestätigt wurde.

Das Projekt war umstritten seit es der damalige Wirtschaftsminister 2016 vorgelegt hatte, Hauptkritikpunkt war der hohe Wasserverbrauch (woxx 1598: Blick über den Becherrand). mehr lesen / lire plus

Joghurtfabrik und Nachhaltigkeit: Blick über den Becherrand

Viele Argumente werden gegen die geplante Joghurtfabrik ins Feld geführt, doch die großen Zusammenhänge werden oft ausgeblendet.

„Milchfabriken“ verbrauchen mehr Wasser als Joghurtfabriken. (Foto: Wikimedia; Thomas Fries, cc-by-sa-3.0 de)

Wie viel Wasser benötigt man für einen Becher Joghurt? Gar keines, denn Joghurt wird aus Milch gemacht; mehrere hundert Liter, das ergibt die Berechnung des Wasser-Fußabdrucks; ein bis zwei Liter, wenn man die angekündigte Jahresproduktion der Fage-Fabrik durch den angekündigten Wasserverbrauch dividiert. Jede der drei Antworten ist auf ihre Weise richtig und kann zu einem besseren Verständnis der Debatte über die Ansiedlung einer griechischen Joghurt-
fabrik in Luxemburg beitragen.

Globales „Produit du terroir“?

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Kritik an Joghurtfabrik: Wasserkrieg in Luxemburg?

Dass eine geplante Joghurtfabrik große Quantitäten Trinkwasser verbrauchen wird, missfällt der NGO natur & ëmwelt.

Der Stausee, Reserve für Joghurt-Wasser. (Wikipedia; Nikilux; CC BY-SA 3.0)

„Neuer Aktionsplan Luxemburgs: Joghurt statt Wasser!“, mit dieser ironischen Ankündigung ist das Kommuniqué von natur & ëmwelt zur Genehmigungsprozedur der Fage-Anlage überschrieben. Es geht um das umstrittene Projekt einer Joghurtfabrik des griechischen Großproduzenten Fage in Bettemburg. Die Umwelt-NGO wirft eine Reihe von politischen Fragen rund um dieses Projekt auf.

Als Erstes bemängelt natur & ëmwelt, dass die zweiwöchige öffentliche Konsultation („Kommodo“-Prozedur) zu dieser Anlage, die am 10. August zu Ende ging, mitten in die Sommerferien gelegt wurde. mehr lesen / lire plus

Joghurtfabrik: Unser Wasser, lokal und global

Die Kritik von natur & ëmwelt am Fage-Projekt ist berechtigt, greift aber in einigen Punkten zu kurz.

Teures Wasser. Wasser-Automat auf den British Virgin Islands. Welches ist der „richtige“ Preis – für Gemüsebetriebe und für Joghurtfabriken?
(Wikimedia; Mattes; CC BY 2.0)

Die Umwelt-NGO stellt den hohen Wasserverbrauch ins Zentrum ihrer scharfen Kritik (woxx 1593: „Wasserkrieg in Luxemburg?“, erst am Freitag online). Das will nicht heißen, dass andere Aspekte wie die Optimierung des Ressourcenverbrauchs perfekt gelöst wären. Doch ein kurzer Blick ins Kommodo-Dossier erweckt den Eindruck, dass die Firma Fage bemüht ist, überzeugende Antworten zu liefern. Außer, so scheint es, was den ökologischen Impakt auf die sowieso bereits stark verschmutzte Alzette angeht. mehr lesen / lire plus

Mouvement zu Rifkin-Kriterien: Wir wollen mehr!

Der Mouvement écologique hält die griechische Joghurtfabrik und das amerikanische Data Center für nicht nachhaltig. Wir analysieren seine Vorschläge für eine andere Wirtschaftspolitik.

Forstwirtschaft – goldener Mittelweg … oder Holzweg? (Foto: Pixabay/NYTimber/CC0)

Nein zur Joghurtfabrik, nein zu Google? Oder alles nehmen? Wirtschaftsvertreter warnen jedenfalls davor, bei der Diversifizierung allzu wählerisch zu sein. Der Mouvement écologique sieht das anders. „Die Frage ist nicht, ob Luxemburg es sich erlauben kann, Firmen abzulehnen, sondern ob wir die Politik des Weiterwachsens fortsetzen können, mit allen Problemen, die damit verbunden sind“, mahnte Präsidentin Blanche Weber am Montag bei der Vorstellung der Mouvement-Stellungnahme zur Wirtschaftspolitik.

Kleinster gemeinsamer Rifkin

Zur Erinnerung: Mehrere Projekte zur Ansiedlung von Großunternehmen in Luxemburg waren in den vergangenen Monaten wegen der Umweltbelastung in die Kritik geraten. mehr lesen / lire plus