Frankfurter Buchmesse: Geht doch!

Es scheint sich etwas zu tun in der lange Zeit verschlafenen und/oder verkrachten Luxemburger Verlags-Szene: Eine Teilnahme an der Frankfurter Buchmesse steht jedenfalls in Aussicht.

(©wikimedia)

Seit einigen Jahren brodelt es wieder in der hiesigen Literaturszene: Lesebühnen, Poetry Slams und andere literarische Veranstaltungen schießen wie Pilze aus dem Boden, neue Namen und neue Gesichter erschließen sich ein neues, zumeist auch jüngeres Publikum. Die Szene lebt, tauscht sich aus und manchmal taucht sogar ein Hauch von literarischer Polemik auf.

Von dieser Renaissance ausgenommen waren bis jetzt die Verlagshäuser. Sicherlich gibt es einige neue Autor*innen, die es in die altehrwürdigen Häuser geschafft haben (daneben wurden in den letzten Jahren auch neue Verlage gegründet) – aber die Zusammenarbeit zwischen den Verlegern, um die luxemburgische Literatur und Poesie auf den großen Messen im Ausland zu repräsentieren, war in den letzten Jahren fast am Nullpunkt angekommen. mehr lesen / lire plus

Jean Back: Trakl Blues

Eine Prise Nostalgie, serviert mit einer guten Dosis-Selbstironie – Jean Backs „Trakl Blues“ fällt nicht in die Klischees der Alt-68er Memoirenschreiber.

Wenn Alt-68er (oder wie in diesem Fall Alt-78er) ihre Memoiren schreiben, ist meistens Vorsicht geboten. Schnell wird die Vergangenheit verklärt, nur um besser auf die „Jugend von heute“ einzudreschen, die ja keine Werte mehr kennt und sich nicht auflehnt. Dass es sie selbst waren, die ihre Ideale von einst verrieten und dem Neoliberalismus Tür und Tor öffneten, kommt dabei den wenigsten in den Sinn.

Daran gemessen ist Jean Backs „Trakl Blues“ ein vergleichsweise harmloses Buch. Die Geschichte einer Bande von Jugendlichen, die 1978 gegen die erzkonservative Gesellschaft rebellieren, indem sie ein Gedicht des expressionistischen Poeten und Meister der Fäulnis und des Verfalls Georg Trakl auf Zelluloid bannen (und dafür sogar Geld aus dem eben gegründeten Kulturministerium absahnen) enthält zwar eine gehörige Portion Eigenlob. mehr lesen / lire plus

Wachstum: Nachhaltig, aber wie?

Einfach weiter wie bisher geht nicht, so lautet das Ergebnis eines Podiumsgesprächs zum Wachstum. Die Empfehlungen für die Suche nach Alternativen waren eher widersprüchlich.

Jeremy Rifkin hat viele Fans. Aber auch viele Kritiker. „Seine Konstruktionen sind fantasievoll, blenden aber die materielle Basis aus“, so Harald Welzer. Die Vision, Internet, Sharing Economy und 3D-Drucker würden wie von selbst die Welt zum Besseren verändern, sei „Daniel Düsentrieb“. Der deutsche Publizist war einer der Disputanten bei dem vom Mouvement écologique am Dienstagabend veranstalteten Podiumsgespräch zur Wachstumsdebatte.

Podiumsgespräch in der Coque. Vlnr: Reinhard Loske, Blanche Weber, Harald Welzer.

Podiumsgespräch in der Coque. Vlnr: Reinhard Loske, Blanche Weber, Harald Welzer.

Rifkins Vision sei in der Tat „extrem optimistisch und stark vereinfachend“, pflichtete Welzers Kontrahent, der Ökonom Reinhard Loske bei. mehr lesen / lire plus