Einen „deutlichen Rückgang der irregulären Grenzübertritte in die EU“ im Jahr 2024 meldete am vergangenen Dienstag die EU-Grenzschutz-
agentur „Frontex“ in einer Pressemitteilung. Rund 146.000 Personen weniger als im Jahr zuvor seien aufgegriffen worden. Das gelte neben der Westbalkanroute vor allem für die zentrale Mittelmeerroute. Dort sah Frontex 59 Prozent weniger Menschen ankommen. Verantwortlich hierfür sei die verbesserte Kooperation mit nordafrikanischen Regimen wie in Libyen und Tunesien. Diese machen für die Europäische Union die „dirty work“. Wie genau das vonstattengeht, vermag man bei der Behörde aber nicht zu sagen. Zwar sei insbesondere die „Zusammenarbeit mit Tunesien […] ein wichtiger Faktor für die Zerschlagung der Schleusernetze“, so Frontex-Exekutivdirektor Hans Leijtens gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Allerdings habe man keine Details darüber, was genau dabei geschehe, gestand ein Frontex-Sprecher bereits im vergangenen Dezember. Dass weniger Menschen von dort in Richtung Europa aufbrächen, bedeute „nicht unbedingt weniger Tote“, so daher Valeria Taurino. Die Generaldirektorin der Nichtregierungsorganisation „SOS Méditerranée Italia“ wies gegenüber dem Nachrichtenportal „Euractiv“ auf die Verletzung grundlegender Menschenrechte in den genannten Staaten hin (siehe „Dreckige Deals“ in woxx 1800).
Weniger Flüchtlinge, weniger Tote?
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