Nach drei Monaten antwortet Etienne Schneider auf eine parlamentarische Anfrage zum Projekt „Suneo Park“ in Weiswampach. Seine Antworten verraten jedoch wenig Neues.
Seit September sollten die Arbeiten am ersten luxemburgischen Feriendorf „Suneo Park“ bereits laufen. Das hatten die Betreiberfirma Lamy und Staatssekretärin Francine Closener Ende Juni in einer Pressekonferenz angekündigt. Damals war ein zu „100 Prozent ökologisches“ Feriendorf angekündigt worden, was sich bei genauerer Betrachtung jedoch eher als Greenwashing herausstellte. Bisher ist an den beiden künstlichen Seen bei Weiswampach jedoch noch nichts passiert.
Bereits im August war weitere Kritik am Projekt laut geworden, als der Vertrag zwischen der Gemeinde und Lamy öffentlich wurde, worüber die woxx ausführlich berichtete (woxx 1490). Auch wenn déi Gréng begrüßten „dass bei der Vorstellung des Projektes ausdrücklich auf den nachhaltigen Charakter der Anlage hingewiesen wurde“, waren sie skeptisch, was die Details anging. Der damalige Abgeordnete Gérard Anzia stellte gleich drei parlamentarische Anfragen zu dem Thema. Nach Innenminister Dan Kersch und Umwelt-Staatssekretär Claude Turmes (Link zur Frage) antwortete jetzt auch Wirtschaftsminister Etienne Schneider.
Seine Antworten auf die sechs detaillierten Fragen sind jedoch nicht sehr ausführlich und bringen wenig Neues ans Tageslicht. Zur Frage, ob die Gemeinde Weiswampach nicht etwa eine öffentliche Ausschreibung hätte tätigen müssen, heißt es: Die Gemeinde war dazu nicht verpflichtet – sie hat einfach die Idee der Lamy-Gruppe aufgegriffen.
Im Vertrag zwischen Lamy und Weiswampach wird der Firma das Recht zugesichert, Teile des Arreals zu umzäunen. Dies soll laut Schneider „lediglich“ beim „Fun Park“ der Fall sein (wie auch schon der Innenminister in seiner Antwort andeutete). In der Präsentation von „Suneo Park“ ist eine „Tourismusaktivitätszone“ ausgewiesen, in der es neben dem „Fun Park“, einem Strand mit Sportanlagen, auch noch den „Cable Park“ mit Traktionskabel für Wasserski und Wakeboard, den „Aquapark“, eine aufblasbare Insel mit Wasserrutschen und den „Adventure Park“, einen Hochseilgarten im Wald am Rand des Sees, gibt.
Wie lediglich der Strand und die Sportanlagen umzäunt werden sollen, ist fraglich. Vermutlich wird einer der beiden Seen komplett eingezäunt werden müssen, ansonsten wäre der „Fun Park“ ja dennoch schwimmend zu erreichen. Außerdem liegt es nahe, dass Lamy für den Zugang zu Wasserski, Rutschen, usw. Eintritt verlangen will.
Die einzige wirkliche Neuigkeit, die Schneider in seiner Antwort verrät: Lamy hat noch keine Subventionen vom Wirtschaftsministerium bewilligt bekommen. Dies könnte aber der Fall sein, sobald die gesetzlichen Bestimmungen hierfür erfüllt wären, so der Minister. Geplant sind zehn Prozent der Investitionssumme, was fünf Millionen Euro entsprechen würde. Die Gemeinde Weiswampach soll hingegen lediglich 25.000 Euro Miete für den Erbpachtvertrag bekommen – ab dem 1. Januar 2021.