Wer nicht mehr an wahre Helden glaubt, wird jetzt eines Besseren belehrt. Der französische Künstler Jean-Christophe Massinon hat seine ganz persönlichen Helden im Erdgeschoss des Altbaus in der Straßburger Straße, Hausnummer 57, einquartiert. Massinon, dessen Hauptbestreben der Verknüpfung von Kunst und Alltäglichkeit gilt, widmet seine aktuelle Austellung den Helden des Alltags. Seine Protagonisten, erläutert er, „bewältigen die Ereignisse und Tragödien des Lebens auf eine ziemlich mutige und anonyme Art und Weise“.
Ein junger Mann kniet in einem Blumenbeet, ein zweiter treibt Sport, während andere einfach nur nachdenken oder träumen. Seine Helden, aber auch Natur und gewöhnliche Objekte setzt Massinon beinahe minimalistisch in Szene. Klare Linien, viel Raum und lebhafte Farben prägen die schlichten Bilder. Die Natur bildet der Künstler als blütenlose Ranken an der weißen Wand ab, Himmel und Wasser stilisiert er zur monochromen Fläche.
So manche Besucher werden etwas ratlos nach Augen, Mund und Nase in den Gesichtern der Helden suchen. Andere werden vielleicht ihr eigenes Gesicht auf die leere Fläche projizieren und endlich die Gewißheit erlangen: „we can be heroes“.
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