(lc) – Vize-Premier und Außenminister Jean Asselborn musste diese Woche eine peinliche Anfrage über sich ergehen lassen, als der – anscheinend immer noch gut vernetzte – Ex-Diplomat und ADR-Parlamentarier Fernand Kartheiser wissen wollte, wieso der Minister in den letzten Monaten gleich zweimal kurz hintereinander nach Brasilien gereist war und wieso sein Treffen mit seinem Amtskollegen bei der ersten Reise geplatzt ist. Die Antwort ist göttlich, ja geradezu himmlisch: Antonio de Aguiar war nämlich Hals über Kopf nach Rom gereist, um den neuen südamerikanischen Papst zu begrüen, da fiel sein luxemburgischer Kollege nicht mehr ins Gewicht. Trotzdem muss die Antwort Kartheiser ins Dilemma gestürzt haben, denn für einen strammen Patrioten ist ein solches Benehmen ganz nahe am diplomatischen Vorfall, aber als frommer Christ müsste er doch Verständnis dafür haben, dass der brasilianische Außenminister einen Sozialisten für den Papst im Regen stehen lässt.
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