(lm) – „Durch einen Seiteneingang, der durch einen kleinen Laden führt, betreten die Männer das gediegene Bankhaus. ‚Man hätte von Weitem erstmal gedacht, wir sind einkaufen gegangen.‘“ Kein Finanz-Thriller, sondern ein Bericht des NDR mit dem Titel „Bankhaus hilft Göttinger Steuerhinterziehern“ vom vergangenem Donnerstag. Die Szene erzählt von einem der beteiligten Geschäftsleute, spielt 2003 in Luxemburg, wo das Bankhaus Lampe einen Einzelhandelsladen als Schutz vor dem deutschen Fiskus benutzte. Doch die Bank mit dem Motto „Für Wenige Besonderes leisten“ hatte noch mehr zu bieten: Die Geschäftsleute, so berichtet der NDR, konnten aus dem Sortiment von auf Vorrat angelegten Briefkastenfirmen die Offshore-Firma „Armadale“ auf Mauritius auswählen. Auf deren Konten wurden in den folgenden Jahren 1,4 Milliarden Euro in bar eingezahlt und ein Bankberater kaufte sogar im Kundenauftrag eine 4.500-Euro-Uhr – laut einem vom NDR zitierten deutschen Steuerfahnder eine krasse „Beihilfe zur Steuerhinterziehung“. Dies sei Teil des Geschäftsmodells solcher Firmen, so der Steuerfahnder. Und Teil des Geschäftsmodells des Luxemburger Finanzplatzes, möchte man hinzufügen.
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