(avt) – Was nicht niet- und nagelfest ist … wird abgerissen! ist die Devise der Kulturministerin und obersten Denkmalschützerin des Landes. Denn in der Regel sind die megalomanen Bauprojekte bereits so weit fortgeschritten, dass es zu spät sei für eine Klassierung, so ihr Standardargument. Ihr Parteikollege André Bauler hatte sich in einer parlamentarischen Anfrage an die Kulturministerin gewandt und Argumente von Denkmalschützern ins Feld geführt. Ob der eventuelle Abriss des Ettelbrücker Bahnhofsgebäudes keine Verarmung des historischen Erbes der Stadt darstelle, wollte Bauler wissen. Woraufhin die Ministerin vor knapp einer Woche den Abriss des schmucken, 1862 gebauten Gebäudes bestätigte. Als Argument führt Nagel das fortgeschrittene Stadium des geplanten Bauprojektes an, sowie die Haltung ihrer Vorgängerin, Octavie Modert, die sich seinerzeit ebenfalls gegen den Erhalt des Gebäudes ausgesprochen habe. Geplant ist nun der Bau eines „multimodalen Umsteigebahnhofs mit einem mehrstöckigem Park-and-Ride-Gebäude“, der als „künftiges Drehkreuz des öffentlichen Verkehrs“ propagiert wird. Ganz futuristisch wird der Bahnhof wohl bald nach ähnlich charakterlosem Zuschnitt erstrahlen, wie der einer NASA-Station ähnelnde Bahnhof „Belval-Université“.
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