JOHN CAGE: Kein Klavierkonzert

Vor 50 Jahren stellte der Avantgarde-Komponist John Cage die Musikwelt auf den Kopf. Auch wenn seine Werke heute keine Skandale mehr provozieren, laden sie immer noch zum Nachdenken ein.

John Cage in concert, 1958

„Diese Noten können mit oder ohne andere Parts für andere Musiker vorgetragen werden. Es handelt sich daher um einen Posaunensolopart oder eine Stimme in einem Ensemble, einer Sinfonie oder einem Klavierkonzert. Obwohl es zwölf Notenblätter gibt, kann eine beliebige Anzahl von ihnen benutzt werden (auch überhaupt keines).“ So lauten die Anweisungen an den Posaunisten auf der 180. Seite der Partitur des Klavierkonzerts von John Cage, das vor 50 Jahren, am 15. mehr lesen / lire plus

The Cantata Gardiner

(RK) – Johann Sebastian Bach hat über 200 Kantaten komponiert. Unter den zahlreichen Gesamt- und Teileinspielungen fällt jene des britischen Dirigenten John Eliot Gardiner zunächst durch die ansprechenden Cover auf: Porträts gewöhnlicher Menschen von allen fünf Kontinenten, meist Kinder. Auch die Entstehungsgeschichte ist interessant: Zum Jahrtausendbeginn führte Gardiner, über ein ganzes Kirchenjahr verteilt, sämtliche Kantaten an den passenden Sonntagen in verschiedenen Kirchen in Deutschland und England auf. Die Live-Mitschnitte dieser Bach pilgrimage werden nun häppchenweise auf CD veröffentlicht. Bei dem hier besprochenen Doppelpack Volume 27 handelt es sich um weniger bekannte Werke, dafür ist die Interpretation besonders gelungen. Herausforderungen wie der Klangfarbenkontrast von Bass und Posaune in der Arie „Öffnet euch, ihr beiden Ohren“ (Kantate 175) werden mit Bravour gemeistert. mehr lesen / lire plus

WAHLKAMPF FÜR 2009: Index statt Reformen

Ob die Index-Frage den Wahlkampf 2009 bestimmt, wird sich demnächst herausstellen. Eine seriöse Debatte über Modernisierung und Gerechtigkeit hat bisher nicht stattgefunden.

Die Frage, ob er das Richtige getan hatte, dürfte den OGBL-Präsidenten Jean-Claude Reding seit dem 20. April 2006 nicht losgelassen haben. Damals hatte er in den Tripartiteverhandlungen das „Linsengericht“ des Index hergegeben – in Form einer verzögerten Ausbezahlung – und dafür das Versprechen ausgehandelt, die Trennung zwischen Beamten und Arbeitern werde aufgehoben. Vor drei Tagen, am 29. April 2008 wurde das „Statut unique“ von der Chamber abgesegnet und damit das Versprechen eingelöst. In seiner diesjährigen Rede zum 1. Mai konnte Reding triumphieren: Einerseits wird seine Gewerkschaft mittelfristig vom Einheitsstatut profitieren, andererseits stehen die Chancen nicht schlecht dafür, dass 2009 der „normale“, also ohne Verzögerung ausbezahlte Index wieder eingeführt wird. mehr lesen / lire plus

Viel (aber nicht nur) Harmonie

(RK) – Bereits nach drei Spielzeiten ist aus der Philharmonie ein fester Bestandteil der Luxemburger Kulturszene geworden  – und das Programm der vierten Saison – ein 200 Seiten starkes Büchlein – wurde mit Spannung erwartet.
Beeindruckend ist über den Umfang des Programms hinaus die Liste berühmter Namen, die vom internationalen Status der Konzerthalle zeugen. Besonders das „Luxembourg Festival“ zum Saisonbeginn klotzt mit Stars aus World music und Klassik: Allein im Bereich Klaviermusik werden zum Beispiel Alfred Brendel, Grigory Sokolov, Hélène Grimaud und Mitsuko Uchida auftreten.
Auch den „Rising Stars“ ist wieder eine Konzertreihe gewidmet, bei der junge KünstlerInnen vorgestellt werden. Das „Musique de chambre“-Abonnement wurde eingestellt, dafür ist „L’Orchestral“ neu hinzu gekommen – der Name steht für das Programm. mehr lesen / lire plus

CARGOLUX: Dunkle Wolken am Luftfracht-Himmel

Ungewisse Konjunkturaussichten und eine kartellrechtliche Untersuchung bereiten der Cargolux Sorgen.

Schwere Last, harte Landung. Gegen Cargo-lux wird in Sachen Kartellrecht ermittelt.

Der Findel zeigt in diesen Tagen zwei Gesichter. Ein fröhliches, das des Passagierverkehrs, für den am Freitag vom Großherzog persönlich das neue Terminal eingeweiht wird. Und ein trauriges, das des Frachtverkehrs – und einer Cargolux, die mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Sichtbarstes Zeichen hierfür war der Rücktritt von Pierre Gramegna als Vorsitzender des Verwaltungsrats. Er wurde durch Marc Hoffmann ersetzt, den das Tageblatt in diesem Zusammenhang sogleich als „Feuerwehrmann“ bezeichnete.

Doch wo brennt’s eigentlich? Auf der Bilanzpressekonferenz zeichnete Hoffmann ein düsteres Bild von der Lage im Luftfrachtsektor. mehr lesen / lire plus

ELMAR ALTVATER: „Zivilisationskrise des Kapitalismus“

Man sollte die Klimakrise nicht isoliert betrachten, findet der Globalisierungskritiker Elmar Altvater. Den Emissions-handel hält er für eine absurde Veranstaltung.

woxx: Derzeit ist die Welt zwei Bedrohungen ausgesetzt: Ölknappheit und Klimawandel. Welche sehen Sie als dringlicher an?

Elmar Altvater: Es gibt nicht nur zwei Bedrohungen. Die Energieknappheit führt dazu, dass Öl fehlt für die Motoren der Autos. Aber Nahrungsmittel sind auch Energie, die fehlt, und zwar für die Mägen der Menschen. Hinzu kommt die Finanzkrise. Alle diese Probleme haben miteinander zu tun. Es handelt sich um eine Zivilisationskrise des Kapitalismus. Man kann die Probleme nur in einer gemeinsamen Anstrengung angehen.

Auch bei steigendem Verbrauch dürften die Reserven an fossilen Brennstoffen bis 2030 ausreichen. mehr lesen / lire plus

OLYMPIADE IN CHINA: Zu kurz gegriffen

Die Diskussion über einen Olympiaboykott ist nützlich, sensibilisiert sie doch für die Frage der Menschenrechte. Aber der Westen muss auf Glaubwürdigkeit achten.

Was die Möglichkeit freier Meinungsäußerung bringt, haben die vergangenen Wochen gezeigt. Unter dem Einfluss der weltweiten Entrüstung, von der die Störmanöver beim Fackellauf nur die Spitze darstellen, hat sich die Debatte über die Olympischen Spiele in China weiterentwickelt. In den Tagen nach den Ereignissen im Tibet befanden sich Sportfunktionäre und Politiker in der Defensive. Sie beschränkten sich auf die Aussage, man müsse Sport und Politik trennen und ein Boykott komme nicht in Frage.

Mittlerweile kritisiert Marc Theisen, Präsident des Luxemburger Olympischen Komitees, China offen in Sachen Menschenrechte und hat diese Probleme nach eigenen Angaben in einer Sitzung des Internationalen Komitees zur Sprache gebracht. mehr lesen / lire plus

LISSABON-STRATEGIE: Geld ist alles

Die Lissabon-Strategie soll Nachhaltigkeitsziele berücksichtigen. Luxemburg dagegen hat sich blindem Wachstum verschrieben. Die Einwände der KritikerInnen verhallen ungehört.

Ausstellung „All we need“, Belval-Ouest, 2007

„Wachstum ist kein Selbstzweck.“ Es war ausgerechnet Pierre Bley, der Vertreter der „Union des entreprises luxembourgeoises“ (UEL), welcher während des Chamber-Hearings am Donnerstag vor einer Woche diese Relativierung der Lissabon-Strategie vornahm. Diese seine Aussage relativierte er allerdings sogleich wieder. Wer das Wachstum in Frage stelle, so Bley, müsse auch Ansprüche in anderen Bereichen revidieren.

Ziel dieser 2000 beschlossenen und 2005 überarbeiteten Lissabon-Strategie ist es, die EU bis zum Jahr 2010 „zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt“ zu machen. mehr lesen / lire plus

WANDERN UND WISSEN: Spuren in die Tiefe

Trotz Schnee und Regen: Mit dem Frühlingsbeginn ist auch die Zeit für Fußtouren gekommen. Das neue Wanderbuch „Kulturlandschaft und Geologie der Region Schengen“ stellt Anforderungen an Muskel- und Gehirnschmalz.

Idyllischer Blick vom Primerbierg:
Im Vordergrund prägen die Schichtfolgen
des Keupers das Profil, dahinter
das breite Flusstal und die
Kiesgruben der Pferdemosel.

Links unten im Tal die Mosel. Zu beiden Seiten Weinberge, auf nährstoffreichen Muschelkalkböden. Über die geteerten Wege, die von Schengen kommend hangparallel durch die Weinberge führen, geht es gut voran. Jetzt ein Wäldchen, dann wieder Weinberge. Der Blick öffnet sich nach Süden auf die Festung Sierck und den Moselbogen. Ein steiler Anstieg vorbei an zerklüfteten Felsen – Dolomite – über Trockenrasen, die an Almwiesen erinnern … endlich, das Plateau des Strombergs ist erreicht, 160 Meter oberhalb des Flusslaufs. mehr lesen / lire plus

RICHES AU LUXEMBOURG: Le dixième décile

L’image des « riches » que dessine une étude du Ceps va à l’encontre des clichés, mais apporte des informations intéressantes sur un sujet négligé.

Régulièrement, des partis et des syndicats de gauche critiquent le fait que bien des statistiques et des rapports sont consacrés à l’étude de la pauvreté, mais que l’autre bout de l’échelle des revenus est laissé dans l’ombre. Avec la publication d’une double page sur « Les `hauts revenus‘ au Luxembourg », le Centre d’études de populations, de pauvreté et de politiques socio-économiques (Ceps) soulève enfin un coin du voile. L’auteur Frédéric Berger s’est concentré sur la tranche des 10 % de la population ayant les revenus nets disponibles les plus élevés, appelée dixième décile. mehr lesen / lire plus

FILM UND MUSIK: hör/sicht/bar

Am 13. April wird in der Philharmonie das Film- und Musikprogramm „Free Radicals“ aufgeführt. Über den Genuss ausgewählter Kurzfilme und Musikstücke hinaus geht es um das Nebeneinander und Miteinander von Bildern und Klängen abseits der Mainstream-Filmmusik.

Das Sein und das Nichts: Klänge und Bilder gleichberechtigt nebeneinander.

Der Dirigent betritt die Bühne. Er breitet seine Partitur auf dem Notenpult aus, hebt die Hand, zeigt den ersten Takt an. Auf der Leinwand über der Bühne tut sein Double das Gleiche. Synchron beginnen die gefilmten MusikerInnen oben und die wirklichen unten auf der Bühne zu spielen. Zuerst setzen die BläserInnen ein: Auf der Leinwand blickt man von oben in einen Probesaal, nur der Dirigent, eine Flöte und zwei Klarinetten sind zu sehen. mehr lesen / lire plus

Mouvement zum Wassergesetz: Das Kuckucksei

Auf der Grundlage einer interessanten Studie will der Mouvement écologique Vorschläge für eine ökologisch und sozial sinnvolle Gestaltung der Wasserpreise formulieren. Der Versuch scheitert am Prinzip Kostenwahrheit.

(Wikimedia / Anynobody / CC BY-SA 3.0)

Am vergangenen Dienstag legte der Mouvement écologique seine zweite Stellungnahme zur Reform der Wassergesetzgebung vor: „Für umwelt- und sozialgerechte Wasserpreise: im Interesse einer nachhaltigen Wasserwirtschaft“. Grundlage war eine vom Umweltökonomen Dieter Ewringmann erstellte Studie.

„Ob der Wasserpreis wirklich steigt, ist völlig ungewiss“, erklärte überraschenderweise der Wissenschaftler. Zwar dürfen laut europäischer Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), die dem Gesetz zu Grunde liegt, die Kosten für die Aufbereitung von Trinkwasser und die Klärung von Abwasser nicht mehr subventioniert werden, wie dies bisher der Fall war. mehr lesen / lire plus

CHINA: Nur Verlierer

Die Krise im Tibet macht deutlich, dass im Olympiajahr die Stunde der Wahrheit für das chinesische Regime geschlagen hat.

Seit einer Woche ist die Welt um einen Mythos ärmer: jenen der Gewaltlosigkeit des tibetischen Widerstands. Zwar gibt es keinen stichhaltigen Grund, von einem Gesinnungswandel des Dalai Lama auszugehen. Doch die Berichte über Gewalt auch auf tibetischer Seite, bis hin zu Pogromen gegen Han-Chinesen, scheinen sich zu bestätigen. Das ist nicht erfreulich, aber auch nicht verwunderlich. Im Kosovo waren Ende der 90er-Jahre auch immer mehr Menschen des gewaltlosen – und erfolglosen – Widerstands überdrüssig geworden. Das Kalkül, eine Eskalation und damit eine Internationalisierung des Konflikts herbeizuführen, war von Erfolg gekrönt: Es kam 1999 zu einer militärischen Intervention des Westens mit den bekannten Folgen. mehr lesen / lire plus

DÉI LÉNK: Contre la pauvreté

L’avis de Déi Lénk sur la réforme de l’aide sociale soulève les bonnes questions, mais se trompe en partie de cible.

Qu’un parti d’opposition radical comme « Déi Lénk » trouve du bon à un projet de loi gouvernemental, c’est rare. Pourtant, lors de leur conférence de presse du 17 mars, leur leader André Hoffmann s’est félicité que le texte en question instaure enfin un « droit à l’aide sociale » au Luxembourg. Mieux, le « Projet de loi organisant l’aide sociale » prévoit même un droit de recours si l’accès aux « biens de première nécessité » prévus dans le texte n’est pas assuré. Mais au-delà de ces avancées, le jugement de la gauche reste critique, qu’on se rassure. mehr lesen / lire plus

ARCELOR-MITTAL: Unsaubere Genehmigungen

Das Gemüse aus Gärten rund um Stahlwerke ist seit Jahren toxisch belastet. Statt Arcelor neue Genehmigungen zu erteilen solle das Umweltministerium die alten überprüfen, fordern UmweltschützerInnen.

Es ist nicht bekannt, ob Tulpen durch die Belastung mit Schwermetallen und Dioxinen den Kopf schneller hängen lassen oder die Farbe wechseln. Wer allerdings in verschiedenen Minetts-Städtchen einen Gemüse- statt eines Blumengartens angelegt hat, muss damit rechnen, seinen Salat regelmäßig wegzuschmeißen. Schuld daran, dass die Umweltverwaltung Blattgemüse als „nicht geeignet für den Verzehr“ oder „ungeeignet als Tierfutter“ einstuft, sind aller Wahrscheinlichkeit nach die Emissionen aus den Arcelor-Mittal-Elektrostahlwerken. Weil jetzt neue Genehmigungsverfahren für die Anlagen in Esch-Belval und Esch-Schifflingen anstehen, haben der „Mouvement écologique“ und die Bürgerinitiative „Stop Dioxin“ am vergangenen Mittwoch bei einer Pressekonferenz ihren Standpunkt dargelegt. mehr lesen / lire plus

KLIMAWANDEL: Trumpf im Ärmel

Um den Klimawandel aufzuhalten, müsste jeder Akteur seine besten Karten ins Spiel bringen. Der Versuch, klüger zu sein als die anderen, könnte für alle böse enden.

Survival of the fittest – Bootskauf als Antwort auf die Klimabedrohung?

Dienstag, 13. März 2008. Eine Chamber-Sitzung wie viele andere. Orientierungsdebatte zum Klimapaket der EU-Kommission. Umweltminister Lucien Lux übt den Spagat. „Nichts zu tun angesichts des Klimawandels, würde die Basis für den künftigen Wohlstand schädigen (…) der Klimaschutz ist auch eine Chance (…). Wenn wir jetzt die Hände in den Schoß legten, müsste man uns später dafür einsperren…“

Während es weltweit notwendig ist, einen Pro-Kopf-CO2-Ausstoß von unter zwei Tonnen jährlich zu erreichen, ist es in Luxemburg unmöglich, zwanzig Tonnen zu unterschreiten. mehr lesen / lire plus

ATOMSTROM: Fata Morgana

Die Risiken der Kernkraft sollten nicht verharmlost werden, ihre so genannten Chancen dagegen schwinden bei realistischer Betrachtung dahin. Das jedenfalls sind die Schlussfolgerungen zweier von den Grünen eingeladener Experten.

Ist der als CO2-frei gepriesene Atomstrom die Antwort auf den Klimawandel? Am vergangenen Donnerstag stellten auf Einladung des grünen Europaabgeordneten Claude Turmes zwei internationale Experten interessante Studien zur Atomkraft vor. Dabei wurde deutlich, dass mit dem gelben Strom viele Probleme einher gehen, dass er aber kaum viel zur Verhinderung des Klimawandels beitragen kann.

Eberhard Greiser wies auf die Ergebnisse einer Studie zu Kinderkrebs in der Umgebung von Kernkraftwerken (KiKK) hin. Er war Mitglied eines externen Expertengremiums, das die von Mainzer WissenschaftlerInnen angefertigte Studie begleiten sollte. mehr lesen / lire plus

LISSABON-STRATEGIE: Geld oder Leben?

Am Mittwoch hatte die Wirtschaftskommission die Zivilgesellschaft eingeladen, um über die Lissabon-Strategie zu diskutieren. Chamber und Regierung mussten sich vor allem Kritik am blinden Wachstumsglauben anhören.

Das Parlament und die Zivilgesellschaft haben bei der Diskussion über die Lissabon-Strategie eine wichtige Rolle zu spielen – das hatte der sozialistische Abgeordnete und Präsident der Wirtschaftskommission Alex Bodry in der Vergangenheit mehrfach erklärt. Was bei der Ausarbeitung des ersten Lissabon-Plans für 2005 bis 2008 nicht möglich war, soll jetzt umgesetzt werden. Deshalb hielt die Chamber am 5. März, etwa ein halbes Jahr vor dem Abgabetermin, ein öffentliches Hearing ab.

Lissabon geht viele Akteure etwas an: Neben dem oft zitierten Ziel, die EU bis zum Jahr 2010 zur „wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaft der Welt“ zu machen, soll die Nachhaltigkeit, insbesondere in der sozial- und der umweltpolitischen Sphäre, berücksichtigt werden. mehr lesen / lire plus

NACHHALTIGKEIT: Böser Biosprit

Der Nachhaltigkeitsrat lehnt die Nutzung von Biosprit weitgehend ab und ermahnt zum Energiesparen.

Mais: zuerst verdauen und dann vergären, meint der CSDD.

„Dieses Positionspapier zur Nutzung von Biomasse wurde einstimmig beschlossen“, unterstrich Raymond Weber, Präsident des Conseil supérieur pour le développement durable (CSDD), am vergangenen Montag bei der Vorstellung des ersten Avis der 2003 geschaffenen Institution. Zum CSDD gehören VertreterInnen der drei „Säulen der Nachhaltigkeit“, also der Umwelt, der Wirtschaft und des Sozialen – man konnte deshalb einen „win-win-win“-Diskurs erwarten, der auf die wirtschaftlichen Chancen der vermehrten Nutzung von CO2-neutraler Biomasse hinweisen würde.

Doch die Erläuterungen des Biomasse-Experten Jean Stoll waren alles andere als Konsens-orientiert: Seine Aussage, der Mensch dürfe, ja, solle Fleisch essen, wird überzeugten politischen VegetarierInnen kaum munden. mehr lesen / lire plus

ludwig.van

(lm) – Dadada daaa dadada daaa! Halbwegs musikalisch gebildete Zeitgenossen mögen die Anfangstakte von Beethovens Fünfter noch in Notenform denken, doch danach greifen die meisten bestimmt lieber auf Notenblätter zurück. Die gibt es mittlerweile online und umsonst – auf der Site des Bonner Beethoven-Hauses (www.beethoven-haus-bonn.de). Gewiss, die dort verfügbar gemachten Erstausgaben – zum Teil nur die Noten für einzelne Instrumente – ersetzen sicher keine Studienpartitur. Für Liebhaber sind sie trotzdem interessant, und zusätzlich liefert die Bonner Institution Erläuterungen zu den Werken, Sound-Samples und Scans von Beethovens Briefen. Die verfügbaren Werke reichen von den Sinfonien bis zu den Liedern. Praktisch ist der Menüpunkt Highlights, mit direktem Zugriff auf die Hauptwerke, aber auch auf Abbildungen von Objekten aus den Bonner Sammlungen wie Beethovens Hörgeräte. mehr lesen / lire plus