Vergangenes Jahr hat die Nato mit ihren weltweiten militärischen Ausgaben schätzungsweise fast 233 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen. Damit übertraf das Atlantische Bündnis die jährlichen Emissionen von Ländern wie Kolumbien oder Katar. Die Schätzung legt der Think Tank Transnational Institute vor, der pünktlich zum 75. Jubiläum des Atlantischen Bündnisses im Juli dieses Jahres ein Presseschreiben mit seinem neuesten Bericht zu militärischen Emissionen veröffentlichte. Demnach produzierten 75 Prozent der Nato-Mitgliedstaaten im Jahr 2023 mehr Emissionen als im Vorjahr. Dies liege daran, dass Treibhausgasemissionen parallel zu den Ausgaben, die vor allem die militärische Ausrüstung betreffen, steigen. So stießen acht Staaten, darunter Frankreich und Deutschland, eine Million mehr Tonnen CO2 in die Atmosphäre als 2022. Insgesamt gab die Nato 1,34 Billionen US-Dollars für militärische Ausgaben aus, was verglichen mit 2022 die Emissionen um schätzungsweise 15 Prozent erhöhte. Dabei ist laut den internationalen Klimazielen des IPCC eine jährliche Reduzierung der militärischen Emissionen um mindestens 5 Prozent nötig. Hauptgewinnerin der Ausgaben, so das Forschungsinstitut, sei die Waffenindustrie: „Militärausgaben lenken wichtige Finanzmittel von Klimaschutzmaßnahmen ab und festigen einen Waffenhandel, der die Instabilität während des Klimazusammenbruchs anheizt.‟ Erreichten alle Mitglieder das von der Nato vorgeschriebene Ziel, mindestens zwei Prozent seiner Wirtschaftsleistung für das Militär auszugeben, würden bis 2028 zwei Milliarden weitere Tonnen CO2 ausgestoßen werden. Weder Nato-Mitglieder noch nationale Verteidigungsministerien sind dazu verpflichtet, ihre CO2-Bilanz offenzulegen. Organisationen sind deshalb auf eigene Kalkulationen angewiesen.
Globale militärische Emissionen steigen weiterhin
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