Wenn heute offiziell die Verlängerung der Tramlinie bis zur Stäreplaz gefeiert wird, findet gleichzeitig ein von FNCTTFEL und OGBL organisiertes Portestpiquet statt.
Die Organisatorinnen des Protestpiquets werfen der Luxtram SA und damit deren Eigentümerinnen, der Stadt Luxemburg und dem Staat, Sozialdumping gegenüber den Angestellten anderer öffentlicher Transportdienstleister wie der AVL, der CFL und dem Tice vor. Um das Projekt Tram in Luxemburg durchzuführen, habe die Regierung die Wahl getroffen, den Betrieb und die Verwaltung des Trams einer privatwirtschaftlichen Firma überlassen, die in diesem Zusammenhang auch die Kollektivvertragsbedingungen mit den Gewerkschaften aushandelt. Für die Gewerkschaften sind die derzeit vom Arbeitgeber Luxtram applizierten Lohn- und Arbeitsbedingungen allerdings inakzeptabel. Die Löhne lägen im Vergleich zum öffentlichen Dienst 30 bis 45 Prozent niedriger; der Unterschied beim Urlaub betrage 7 bis 11 Tage; die Gesamtschichtdauer könne bis zu 13 Stunden täglich betragen wobei sie bei der staatlichen Eisenbahn bei maximal 10 Stunden läge – listen Verband und OGBL in einem heute verteilten Handzettel auf. Diese Arbeitszeitorganisation stelle somit „ein Risiko, für die Sicherheit der Arbeitnehmer und der Verkehrsteilnehmer dar“.
Wegen der seit Monaten festgefahrenen Verhandlungen rufen die beiden Gewerkschaften deshalb ihre Mitglieder zu diesem Protestpiquet auf, das parallel zu den Einweihungsfeierlichkeiten stattfinden wird. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr auf dem Parking des Glacisfeldes.