Wie bereits voriges Jahr sammelt der Mouvement Ecologique wieder Meldungen zu problematischen oder gefährlichen Stellen im Radverkehr. Alle sind eingeladen, sich zu beteiligen. Die Resultate werden später an die Verantwortlichen weitergeleitet.
„Es ist an der Zeit, die zahlreichen Probleme zu beseitigen, mit denen Radfahrer*innen regelmäßig konfrontiert sind. Gemeinsam machen wir Druck für gute und sichere Fahrradinfrastrukturen in Luxemburg!“, steht auf der Website Veloskaart.lu . Die Plattform, die von der Umwelt-NGO Mouvement Ecologique betrieben wird, besteht aus einer virtuellen Karte Luxemburgs, auf der jede*r gefährliche und problematische Stellen für Radfahrer*innen eintragen kann.
Die Idee ist einfach: Menschen, die im Alltag mit dem Rad unterwegs sind, wissen am Besten, wo es hapert, welche Stellen besonders gefährlich sind und wo etwa die Beschilderung so verwirrend ist, dass man sie nur als Ortskundige*r versteht. Dadurch, dass immer mehr Menschen das Rad als alltägliches Transportmittel entdecken, gibt es einen erhöhten Bedarf, Problemstellen zu melden und Verbesserungen vorzuschlagen. Mit der Meldeplattform bietet der Mouvement Ecologique eine leicht zugängliche Möglichkeit dafür.
Die Bandbreite der Probleme, die eingetragen werden können, ist groß: unzureichende Beschilderung, gefährliche Kreuzungen, schlechter Belag, verwirrende Wegführung, Hindernisse und Ähnliches. Es ist möglich, einzelne Stellen oder ganze Strecken zu markieren, außerdem können fehlende Fahrradwege eingetragen werden. Wer ein Problem meldet, kann neben einer Beschreibung auch Fotos oder Videos hochladen. Der Meco bittet die Nutzer*innen außerdem, ihre Ideen für die Problemlösung anzugeben – dieser Schritt ist allerdings optional.

(Grafik: Mouvement Ecologique)
Ein Manko hat das Projekt allerdings: Es ist nicht möglich, die Problembeschreibungen anderer Nutzer*innen einzusehen. Somit kann es durchaus zu Mehrfachmeldungen kommen. Die könnten der Umwelt-NGO allerdings helfen, mehr Druck aufzubauen. Bis Ende Oktober 2021 ist das Meldesystem aktiv, danach wird der Meco die Resultate gebündelt veröffentlichen und an die politischen Akteur*innen wie Gemeindepolitiker*innen oder das Mobilitätsministerium weiterleiten.
Bereits letztes Jahr hatte der Mouvement während drei Monaten problematische Stellen für Fahrradfahrer*innen gesammelt. Dabei waren über 300 Anregungen zusammengekommen, die an Gemeinden und ans Ministerium weitergeleitet wurden. Für die Umwelt-NGO ist dieses Engagement nicht nur ein Service für Fahrradfahrer*innen, sondern dient auch dem Klimaschutz: „Sollen die Herausforderungen, vor die uns der Klimawandel und der Biodiversitätsverlust stellen, angegangen und unsere Städte und Dörfer konsequent zu lebendigen Lebensräumen umgestaltet werden, so muss eine attraktive Fahrradinfrastruktur – auch für den Gebrauch im Alltag – das Ziel jeder zukunftsgewandten Mobilitätspolitik sein.“