Es ist ein Blick auf Luxemburgs Straßen, der nichts mit Verkehrspolitik zu tun hat: Am Dienstag präsentierten Inter-Actions und das auftraggebende Ministerium für Familie, Integration und die Großregion die Ergebnisse der ersten Befragung wohnungs- und obdachloser Menschen in Luxemburg-Stadt. In der Nacht vom 26. Oktober 2022 liefen Sozialarbeiter*innen 24 Viertel der Hauptstadt ab, um mit Betroffenen einen Fragebogen zu deren Lebenslage auszufüllen. Sie trafen 197 Personen an, davon waren 86 Prozent männlich. Der Großteil ist zudem über 40 Jahre alt, stammt aus Europa (83 Prozent, davon 24 Prozent aus Luxemburg) und hat seit über einem Jahr keinen festen Wohnsitz (58 Prozent). Die meisten sind ohne Aussicht auf einen Wohnsitz nach Luxemburg gezogen (34 Prozent), 26 Prozent leben aufgrund finanzieller Probleme auf der Straße. Eben so viele Befragte geben an, unter mentalen Krankheiten zu leiden. Ungeachtet der Gesundheit, steht für die Betroffenen die Wohnungsfindung (72 Prozent) an erster Stelle, noch vor der Jobsuche (53 Prozent). Obschon sich strukturelle Probleme abzeichnen, wie etwa die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt, Armut, unzureichendes Einkommen oder die starke Präsenz mentaler Krankheiten – besonders bei Männern – schlussfolgert die zuständige Ministerin Corinne Cahen (DP): „Pour le suivi, il n’y a pas une mesure ‹one size fits all›.“ Im Mai und im Dezember sollen weitere Befragungen folgen, erst danach will das Ministerium konkrete Maßnahmen ausarbeiten.
Obdachlosigkeit: Warten auf Maßnahmen
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