Dieses Jahr konstituierte der Presserat sich gleich zweimal. In einer ersten Sitzung im April konnte keine Einigung darüber erzielt werden, mit welchen Kriterien neue Mitglieder in das Gremium aufgenommen werden sollen. Das Problem besteht allerdings nur auf der Herausgeberseite des paritätisch besetzeten Organs, das neben der Vergabe des geschützten Titels Berufsjournalist auch für die Selbstkontrolle der Presse zuständig ist. Damit der Presserat sich nicht zu sehr aufbläht und unregierbar wird, wurde vor Jahren die Zahl auf der Herausgeberseite auf 15 begrenzt. Dieses Jahr lagen allerdings vier neue Anträge vor, sodass in einer ersten konstituierenden Sitzung vorgezogen wurde, keine neuen Mitglieder aufzunehmen und dem neu designierten Präsidenten Paul Peckels die Aufgabe übertragen wurde eine Lösung zu finden. Vergangene Woche war es soweit: Um Mitglied des Presserates zu werden, muss ein Medium, oder genauer der Herausgeber, mindestens fünf vom Presserat anerkannte JournalistInnen beschäftigen. Da andererseits die großen Medienhäuser Saint-Paul, Editpress und CLT nur mehr zwei Delegierte entsenden, konnte so der Weg frei gemacht werden für „Maison Moderne“, dem Herausgeber u.a des Paperjam und der gleichnamigen Online-Zeitung. Nicht aufgenommen wurde Radio Ara. In Sachen Pressehilfe, bei der ebenfalls die Zahl der Pressekarten als Einstiegskriterium gilt, sollen am kommenden Montag neue Vorschläge des Premierministers mit den betroffenen Herausgebern diskutiert werde. Wie die woxx berichtete (woxx 1370) sollen online-Medien, die mindestens fünf JournalistInnen beschäftigen, ebenfalls eine staatliche Unterstützung erhalten. Ob das die Medienvielfalt vergrößern wird, darf bezweifelt werden: Kleinere Häuser, die gerade mal auf fünf MitarbeiterInnen für ihre Druckausgabe zurückgreifen, dürften sich schwer tun auch im Online-Geschäft mitzumischen.
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