Wütende Gewerkschaft, Sommer und Nachhilfestunden

Das SEW/OGBL empört sich über die vom Bildungsministerium geplanten Nachhilfestunden in den Sommerferien, die Asti bietet freiwillig welche an – der Sommer kann kommen.

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„Die Lehrkräfte haben jetzt ein Recht auf Urlaub. Die Lehrkräfte haben jetzt ein Recht auf Abschalten“, schrieb das Syndikat Erzéiung a Wëssenschaft des OGBL (SEW/OGBL) letzte Woche in einer Pressemitteilung. Der Gewerkschaft reicht es: Sie lehnt die von Bildungsminister Claude Meisch geplanten Nachhilfestunden für Grundschüler*innen vom 31. August bis zum 11. September vehement ab und fordert alternativ ein dauerhaftes Nachhilfeangebot während des laufenden Schuljahrs.

Im März hatte Meisch in puncto Erweiterung der Hausaufgabenhilfe noch keinen Plan. mehr lesen / lire plus

Umfrage des SEW: Der Zweck heiligt nicht die Mittel

Das SEW/OGBL versucht mit einer weiteren Umfrage den Druck auf Claude Meisch zu erhöhen. Zu diesem Zweck scheut sich die Lehrer*innengewerkschaft nicht, Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen.

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Personalmangel, unzureichende Infrastrukturen, schwer in die Praxis umzusetzende Reformen und ein Minister, der sich zu wenig mit den Bedenken auseinandersetzt – in der luxemburgischen Bildungslandschaft läuft ohne Zweifel so einiges schief und das Syndikat fir Erzéiung a Wëssenschaft (SEW) wird nicht müde, auf die zahlreichen Schwachstellen hinzuweisen. Nachdem im Juni die Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt wurden, die eine schlechte Stimmung der Lehrkräfte im Fondamental bescheinigten, wurden am heutigen Mittwoch die Resultate ihrer Kolleg*innen des Secondaire präsentiert. mehr lesen / lire plus

Eine Frage des Respekts?

Der Vorwurf des mangelnden Respekts vorm Lehrberuf hält sich hartnäckig. Wie ist er zu erklären? Und wie lässt sich konstruktiv darauf reagieren?

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Die vom SEW-OGBL herausgegebene und ausgewertete Umfrage hat bestätigt, was davor einzelne Anekdoten bereits vermuten ließen: Die meisten Lehrkräfte in der Grundschule würden ihren Beruf nicht wiederwählen oder weiterempfehlen. Offen bleibt die Frage nach der Wurzel des Problems. Ohne diese zu kennen, werden sich die bestehenden Probleme nicht langfristig lösen lassen.

Das Ausfüllen des Fragebogens beruhte auf Freiwilligkeit, was die Repräsentativität ein wenig in Frage stellt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass vor allem diejenigen teilgenommen haben, die mit der aktuellen Situation besonders unzufrieden sind. mehr lesen / lire plus

Gewalt von Kindern in der Schule: Der Graben zwischen Theorie und Praxis

Aus pädagogischen Fachkreisen heißt es schon seit längerem, die Gewalt von Kindern an Schulen nehme zu. Der ADR-Abgeordnete Fernand Kartheiser erkundigt sich in einer parlamentarischen Anfrage nach den Maßnahmen im Falle von Gewalttaten in der Schule. Die Antworten offenbaren, dass zwischen Theorie und Praxis Welten liegen.

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Der Kinderpsychologe und Familientherapeut Gilbert Pregno wies bereits letztes Jahr im Zuge der öffentlichen Debatte um Gewalt von Kindern in Schulen und Betreuungsstrukturen darauf hin, dass sich die Situation von Kindern und Jugendlichen in den letzten 15 bis 20 Jahren kontinuierlich verschlechterte. Immer mehr Kinder seien unglücklich und verhaltensgestört – immer mehr Eltern kämen nicht mehr zurecht. mehr lesen / lire plus

Bildung: Die Zeichen stehen auf Partizipation

Mit neuen Fortbildungsinitiativen und Diskussionsrunden bemüht sich das Bildungsministerium um demokratische Schulentwicklung und um ein offenes Gespräch über das Bildungssystem Luxemburgs.

Mit einer Heftreihe soll die demokratiepädagogische Schulentwicklung vorangetrieben werden. (Copyright: CC-BY 4.0)

Das Zentrum fir politesch Bildung, die Universität Trier und das Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend hat Ende Januar 2019 das erste Heft der Reihe „mateneen – démocratie à l’école“ publiziert. Das grundlegende Konzept: Online und analog Materialien anbieten, die dem Lehrpersonal Luxemburgs und der Großregion sowie den Schuldirektionen eine demokratiepädagogische Schulentwicklung näherbringen.

Die einzelnen Hefte sind aus Essays von Fachexpert*innen, Arbeitsblättern, Kopiervorlagen und Buchempfehlungen zusammengesetzt. Im Fokus steht jeweils ein Thema. mehr lesen / lire plus

Bildungspolitik: Und jährlich grüßt das Syndikat

Das Syndikat Erzéiung a Wëssenschaft (SEW-OGBL) übt erneut scharfe Kritik an der Reform des „cycle inférieur“. Desaströse Auswirkungen auf das Schulwesen, unkontrollierte schulische Autonomie, schwammige Anweisungen – die Liste der Vorwürfe ist lang.

Das SEW-OGBL ist sehr wütend. Und das auf das Bildungsministerium. Mit der Einführung der Aufbau- und Leistungskurse in der Oberstufe untergrabe die Bildungspolitik die Chancengleichheit, statt diese wie versprochen zu fördern, bemängelt die Lehrer*innengewerkschaft in einer Pressemitteilung. Die besagte Reform, die im Schuljahr 2017/2018 eingeführt wurde, ermöglicht es den Schüler*innen in der Oberstufe im Deutschen oder im Französischen (ab 2019 bis zur 3e G) zwischen Leistungs- und Aufbaukursen zu wählen. mehr lesen / lire plus

Pflichtlektüre: Heldinnen aus Druckerschwärze

In einem offenen Brief an das Bildungsministerium verlangt die „Voix de jeunes femmes“ (VJF) nach mehr Frau auf dem literarischen Lehrplan. Der Philosoph Norbert Campagna schlägt Alarm.

Die Pflichtlektüre für luxemburgische Abschlussklassen braucht Heldinnen und Frauenfiguren, die weder Sexobjekte noch Sündenböcke sind. (Foto: Pixabay)

Norbert Campagna zeigte sich im Dezember 2018 im „Tageblatt“ empört über den Brief der VJF, die er gleich im ersten Absatz mit dem „Conseil national des femmes du Luxembourg“ (CNFL) gleichsetzt. Missverständnis Nummer eins. Weitere folgen. Während die Jugendgruppe des CNFL eine egalitäre Überarbeitung des festgelegten Leseprogramms für die Abschlussklassen des „enseignement secondaire“ fordert, schreit Campagna Zensur und Fanatismus. mehr lesen / lire plus

Nationaler Bildungsbericht 2018: Und sonst so?

An der Universität Luxemburg wurden am 12. Dezember olle Kamellen verteilt. Von wem? Von der Uni und dem Bildungsministerium. Offiziell wurde der Nationale Bildungsbericht 2018 vorgestellt.

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Einer der Aufzüge im futuristischen „Learning Center“ auf Belval fährt nur ins erste Stockwerk. Und wieder runter. Blöd, wenn die Pressekonferenz zum Nationalen Bildungsbericht vom Script (Service de coordination de la recherche et de l’innovation pédagogiques et technologiques, des Ministeriums für Bildung, Kinder und Jugend) und dem Lucet (Luxembourg Centre for Educational Testing, Universität Luxemburg) im zweiten Geschoss stattfindet. Am anderen Ende des Gebäudes. Ein verwirrender Start, der zu allem was folgte, passte. Das, was vom 205-seitigen Bildungsbericht vorgestellt wurde, gleicht einem Aufzug zwischen zwei Etagen. mehr lesen / lire plus

Diversifizierung des Schulangebots: Zwischenfazit erwünscht?

2017 kündigte Bildungsminister Claude Meisch die Ausweitung des internationalen Bildungsangebots für das kommende Schuljahr an. Im September 2018 reklamierte die Deputierte Martine Hansen Zahlen – und musste rund zwei Monate auf eine Antwort warten.

Morgens, um halb sieben in Luxemburg: Die Fensterscheiben sind beschlagen, die Arme taub vom Festhalten, die Gesichter erhitzt. Von links schlägt einem ein Schulranzen ins Gesicht, von rechts die Haare der Stehnachbar*innen – der Bus platzt aus allen Nähten. Bleibt dafür genug Platz, grüßen sich die Schüler*innen mit Küsschen links, Küsschen rechts oder mit Handschlag. Dass einige von ihnen mit der Menschen-Presse auf Rädern unterwegs zum Unterricht an international anerkannten Gymnasien oder Europaschulen sind, ist anzunehmen – und die sorgten schon im September bei der Deputierten Martine Hansen für Fragezeichen. mehr lesen / lire plus

Meisch bedankt sich beim SEW

Am Dienstag veröffentlichte das Bildungsministerium die Zahlen zum Schulbeginn 2018/2019. Aus denen lässt sich der kontinuierliche Erfolg der internationalen Klassen an öffentlichen Schulen herauslesen: so gab es dieses Jahr 2.206 internationale Einschreibungen in den Grund- und Sekundarschulen, während es im Jahr seines Amtsantritts nur 385 gab. Anlässlich einer Pressekonferenz zum Schulbeginn am Donnerstag ging Bildungsminister Claude Meisch (DP) dann auf weitere Änderungen für dieses Schuljahr ein. Der „Lycée Edward Steichen“ in Clerf und die „École internationale“ in Mondorf werden ein erstes Mal ihre Tore aufmachen. Dazu kommen verschiedene Kompetenzzentren für Kinder mit Lern- und Verhaltensschwierigkeiten oder einer intellektuellen Frühreife. Zuvor hatte das Syndikat für Erziehung und Wissenschaften des OGBL (SEW) eine eigene Bilanz gezogen. mehr lesen / lire plus

Reformen zum Nachteil der Schüler*innen?

Das Syndikat fir Erzéiung a Wëssenschaft (SEW) kritisiert kommende Reformen im Sekundarschulwesen sowie die mangelnde Dialogbereitschaft des Bildungsministers.

Mit erheblichen Änderungen im Sekundarschulwesen stiftet Bildungsminister Claude Meisch Chaos – dieser Meinung ist jedenfalls der SEW-OGBL. Die Kritik der Gewerkschaft gilt in erster Linie der geplanten Aufteilung in Basis- und Fortgeschrittenenkurse in den Fächern Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik. Vier Monate vor Schulanfang sei immer noch unklar, wie diese Kurse organisiert werden sollen. So sei beispielsweise noch nicht geklärt, ob die Differenzierung intern stattfindet, und Schüler*innen beider Kurse somit in einer Klasse unterrichtet werden, oder aber extern, also in verschiedenen Klassen. mehr lesen / lire plus

Stage-Gesetz in der Kritik

Ein Gesetz zur Regelung von Praktika ist in Planung. In einem Gutachten übt die Salariatskammer nun scharfe Kritik am vorliegenden Entwurf.

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Seit Arbeitsministerium und Acel im März den Gesetzesentwurf vorstellten, der die Praktika regelt, hagelte es Kritik. Unel und Richtung22 forderten eine Überarbeitung des Textes und starteten zu diesem Zweck eine Petition mit dem Titel „Keng Aarbecht ouni Bezuelung!“. Auch die Presse äußerte Skepsis: Das Luxemburger Wort weist darauf hin, dass eine Praktikums-Kultur, wie sie Arbeitsminister Nicolas Schmit anstrebe, Ausbeutung und Missbrauch begünstige. Auch das Lëtzebuerger Land zeigte sich erstaunt darüber, dass die Acel nichtbezahlte Praktika befürwortet. mehr lesen / lire plus

Öffentliche Schulen
: „Der aktuelle Lösungsweg ist der falsche“

Vergangene Woche startete der OGBL eine Kampagne gegen die Privatisierung Luxemburger Schulen. Wir haben mit Patrick Arendt, Präsident des SEW-OGBL, über gegenwärtige Entwicklungen und die Sinnhaftigkeit differenzierter Lernangebote gesprochen.

Sew-Präsident, Patrick Arendt, zeigt sich besorgt über gegenwärtige Entwicklungen 
im Schulwesen.
 (Foto: © privat)

woxx: Worum geht es bei Ihrer Kampagne?


Patrick Arendt: Wir haben festgestellt, dass durch die strukturellen Reformen von Herrn Meisch, die bereits unter Frau Delveaux begannen, die öffentliche Schule in den letzten Jahren geschwächt wurde. Die Autorität der öffentlichen Schule und die Lehrkräfte wurden von der Politik in Frage gestellt. Eltern haben das Gefühl, dass nichts mehr funktioniert und fangen an, sich nach Alternativen umzuschauen – auch wenn diese kostenpflichtig sind. mehr lesen / lire plus

DÉBAT: L’école, fondamentalement

Le débat « Fir d’Liewe léieren ? », organisé conjointement par le woxx et RTL-Radio s’est penché sur les questions fondamentales concernant l’école. En voici un bref résumé.

Deux de nos débatteurs de la soirée : Mady Delvaux et Guy Foetz.

Organiser un débat recèle toujours un certain nombre d’inconnues : l’évènement n’en chevauchera-t-il pas un autre ? Intéressera-t-il suffisamment de gens ? La salle ne sera-t-elle pas trop vide, ou, à l’inverse, y aura-t-il assez de places assises ? De ce point de vue au moins, le pari fut tenu. Le débat organisé conjointement par le woxx et RTL-Radio mardi dernier – avec l’aimable participation de l’Asti qui a assuré la traduction vers le français – avait pour intitulé « Fir d’Liewe léieren ?  mehr lesen / lire plus

ÉCOLE: L’éternel combat

L’école est un enjeu philosophique et politique. Il est normal qu’il déchaîne les passions. Au-delà des questions techniques et des procès d’intention, le woxx propose de débattre des questions de fond.

Nous n’étions pas de ceux qui furent immédiatement emballés par l’idée que le woxx organise une conférence publique au sujet de l’éducation. « Encore une », pensions-nous, estimant que le sujet était usé jusqu’à la corde. Mais finalement, nous avons bien changé d’avis. Certes, plus d’une conférence a été dédiée à ce sujet. Ce qui est normal, vu le nombre de personnes impliquées. D’une certaine manière, nous le sommes tous directement ou indirectement et l’avons tous été. mehr lesen / lire plus

RENTRÉE SCOLAIRE: La même chose, mais différemment

C’est étrange, mais la guerre scolaire n’oppose pas les camps traditionnellement opposés. Les principaux belligérants sont en fait d’accord sur les objectifs, mais pas sur la méthode.

Dans la basse-cour des classes, le combat des coqs de la pédagogie fait rage…

Lorsque vous avez quitté l’école depuis un certain temps déjà et qu’il n’y a ni élève, ni enseignant dans votre entourage, mais que vous devez néanmoins vous « coller » aux sujets relatifs à l’éducation pour des raisons professionnelles, vous avez parfois l’impression de naviguer d’une planète étrange et inconnue à l’autre. Des planètes où, si l’on y parle de drôles de langages pleins d’abréviations, personne ne partage la même perception de la réalité. mehr lesen / lire plus

CONFLIT SOCIAL: Des fonctionnaires comme les autres

Les instituteurs n’en peuvent plus d’attendre leur reclassement de carrière. L’immobilisme du gouvernement en la matière a pour effet un début de mobilisation important.

On se serait cru à la veille du grand soir. Les 1.500 institutrices et instituteurs rassemblés mardi dernier au centre culturel de Bertrange se serraient comme des sardines dans un bâtiment trop exigu pour tous les contenir. Une réunion de 1.500 personnes dans le cadre d’un conflit social, c’est plutôt rare au Luxembourg. Sauf lorsqu’il s’agit des retraites ou des traitements de la fonction publique.

En tout cas, le rassemblement organisé conjointement par les deux syndicats d’enseignant-e-s, le Syndicat national des enseignants (SNE, affilié au syndicat de la fonction publique, la CGFP) et le Syndikat Erzéiung a Wëssenschaft (SEW, affilié à l’OGBL) a été couronné de succès. mehr lesen / lire plus

EDUCATION: Désorientation scolaire

Les conflits entre le corps enseignant et le ministère se multiplient. Le SEW lui reproche de voir très grand sans se doter ni des moyens conséquents, ni d’une méthodologie claire.

„Nous n’allons évidemment pas évoquer le sujet de la tâche des enseignants“. Monique Adam, présidente du Syndikat Erzéiung a Wëssenschaft (SEW) de l’OGBL, a le sourire en coin lorsqu’elle prononce cette phrase. Ce mardi, son organisation a réuni la presse pour dire ce qu’elle pense de certaines réformes émanant du ministère de l’éducation nationale (MEN). Et elle n’a même pas eu besoin d’évoquer l’épineux dossier de la tâche de l’enseignant (l’intersyndicale devait rencontrer la ministre le soir même) pour tirer à boulets rouges sur d’autres facettes de la politique du MEN: budget de l’éducation, socle de compétences et nouveau cadre pour l’enseignement secondaire technique (EST). mehr lesen / lire plus