Gewässerqualität: Ziel verfehlt

Luxemburgs Seen und Flüsse bleiben Problemfälle: Die EU-Wasserrahmenrichtlinie verlangt einen guten Zustand aller Gewässer bis 2027 – ein für Luxemburg bereits jetzt aussichtsloses Ziel.

Alle Luxemburger Gewässer sind in einem schlechten chemischen Zustand. (Foto: Lukas Souza/Unsplash)

Vor 25 Jahren schuf die EU mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) einen rechtlichen Rahmen für nachhaltige Wasserressourcen. Die WRRL legt europaweite Standards und Ziele für den Umgang mit Grundwasser, Küstengewässern und Oberflächengewässern wie Seen und Flüsse fest. Eines der wesentlichen Ziele ist, dass alle Wasserkörper in der EU bis 2027 einen sowohl guten ökologischen als auch chemischen Zustand erreichen sollen. Für Luxemburg ist bereits jetzt klar: Innerhalb der Frist ist dieses Ziel unerreichbar. mehr lesen / lire plus

Luxemburger Gewässer mit Ewigkeitschemikalie kontaminiert

Foto: CC BY 2.0 foundin_a_attic/flickr

Am vergangenen Montag veröffentlichte das Pesticide Action Network Europe (PAN Europe) gemeinsam mit der österreichischen Umweltorganisation Global 2000 die Resultate einer Studie zur Belastung von Grundwasser und Flüssen mit Trifluoressigsäure (TFA). Bei TFA handelt es sich um eine sogenannte Ewigkeitschemikalie, die in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut wird. Ihre Toxizität wurde bisher wenig untersucht. Insgesamt wurden Wasserproben aus zehn Ländern untersucht, die Umwelt-NGO Mouvement écologique hat zwei Proben aus Luxemburg beigetragen. Die Konzentration in der Alzette bei Mersch lag bei 1.220 ng/Liter, jene einer Trinkwasserquelle bei Dommeldingen bei knapp 1.000 ng/Liter. Der vorgeschlagene Grenzwert der EU-Trinkwasserrichtlinie für Stoffe wie TFA liegt jedoch bei lediglich 500 ng/Liter. mehr lesen / lire plus

Am Bistro mat der woxx #235 – Wéi kann de Waasserpräis sozial gestalt ginn?

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Ass et sozial gerecht, datt jiddereen*t an enger Gemeng fir een Liter Waasser dat selwecht bezuele muss, obwuel eng Persoun vläicht ee Swimmingpool opfëllt an déi aner sech just duscht? Fir de Problem vun iwwerméissegem Verbrauch a sozialer Ongerechtegkeet entgéint ze wierken, gëtt et scho länger d’Iddi vum gestaffelte Waasserpräis. An dëser Episod erklärt de Raymond Klein eis, wou déi Iddi hier kënnt, a wisou se zu Lëtzebuerg ee schwierege Kampf géint déi neoliberal Ideologie muss feieren. Ausserdeem schwätze mir doriwwer, ob ee Prinzip och beim Stroumpräis gräife kann a wat dat mat Renovéierungen ze dinn huet. mehr lesen / lire plus

Podcast: Am Bistro mat der woxx #172 – De schlechten Zoustand vun de Lëtzebuerger Gewässer

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Den Zoustand vun de Lëtzebuerger Baachen a Flëss ass net gutt. Am Fong hätt schonn zanter 2015 missten ee gudden ökologeschen a chemeschen Zoustand erreecht ginn, dat ass awer net geschitt. De Joël Adami vun der woxx huet sech op d’Sich no den Ursaache gemaach. Am Podcast schwätzt hie mam Tessie Jakobs doriwwer, wisou vill néideg Moossnamen nach net ëmgesat goufen a wou et soss nach iwwerall Problemer ginn.

 

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Doñana: Erdbeeren und Tourist*innen statt Nationalpark

Spanien hat seine europäischen Verpflichtungen beim Umweltschutz nicht erfüllt, hält ein Urteil des EuGH fest. Dabei geht es um den Wasserverbrauch und ein einzigartiges Naturschutzgebiet.

(Flickr; Bruce Dupree; CC0)

Die Mühlen der EU-Justiz mahlen langsam, sie mahlen wirtschaftsliberal, aber manchmal mahlen sie auch gut. Zum Beispiel beim Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 24. Juni im Vertragsverletzungsverfahren gegen den spanischen Staat. Das Gericht gab der Klage der EU-Kommission statt: Spanien hat durch ungenügenden Gewässerschutz am Guadalquivir eine Verschlechterung der Umweltbedingungen im Doñana-Feuchtgebiet mitverschuldet. Dabei wurde sowohl gegen die Wasserrahmen- als auch gegen die Habitat-Richtlinie verstoßen.

Das Doñana-Feuchtgebiet in Andalusien ist einzigartig in Europa; bekannt dürfte es vielen sein, weil es (neben der Sierra Morena) das letzte Rückzugsgebiet des beinahe ausgestorbenen Pardelluchses ist. mehr lesen / lire plus

Flusspartnerschaft Syr: Scharfe Kritik am Abwassermanagements des Flughafens

Immer wieder läuft Enteisungsmittel des Flughafens Findel in umliegende Gewässer. Die Flusspartnerschaft Syr übt deswegen heftige Kritik an der Regierung.

Im März wurde der Birelerbaach durch Enteisungsmittel verschmutzt. Die Abwässer des Flughafens sind jedoch ein Dauerproblem. Foto: Flusspartnerschaft Syr

 

„Der Flughafen kann beim Gewässerschutz nicht Schritt halten“, lautet die Feststellung der Flusspartnerschaft Syr, die am 17. Mai in einer Pressemitteilung ihrem Ärger Luft machte. Durch das rasante Wachstum des Findels in den letzten Jahren würden vor allem in den Wintermonaten Probleme mit Enteisungsmitteln auftreten. Trotz vieler Bautätigkeiten sei noch keine Abhilfe verschafft worden.

In der Mischung, mit der in den Wintermonaten Flugzeuge enteist werden, bevor sie starten können, ist Glykol enthalten, das die Gewässerbiologie erheblich stören kann, wenn es in Flüsse oder Bäche läuft. mehr lesen / lire plus

Joghurtfabrik: Unser Wasser, lokal und global

Die Kritik von natur & ëmwelt am Fage-Projekt ist berechtigt, greift aber in einigen Punkten zu kurz.

Teures Wasser. Wasser-Automat auf den British Virgin Islands. Welches ist der „richtige“ Preis – für Gemüsebetriebe und für Joghurtfabriken?
(Wikimedia; Mattes; CC BY 2.0)

Die Umwelt-NGO stellt den hohen Wasserverbrauch ins Zentrum ihrer scharfen Kritik (woxx 1593: „Wasserkrieg in Luxemburg?“, erst am Freitag online). Das will nicht heißen, dass andere Aspekte wie die Optimierung des Ressourcenverbrauchs perfekt gelöst wären. Doch ein kurzer Blick ins Kommodo-Dossier erweckt den Eindruck, dass die Firma Fage bemüht ist, überzeugende Antworten zu liefern. Außer, so scheint es, was den ökologischen Impakt auf die sowieso bereits stark verschmutzte Alzette angeht. mehr lesen / lire plus

ÖKOLOGIE UND LIBERALISMUS: Wasserpreis-Karussell

Im Verlauf der Diskussionen über ein neues Wassergesetz hat es manche überraschende Wendung in Sachen Wasserpreis gegeben. Und die Sinnlosigkeit des liberalen Prinzips der Preiswahrheit ist deutlich geworden.

Blumentöpfe am Swimmingpool. Soll für alle der gleiche Wasserpreis gelten?

Landesweit ein einheitlicher Preis für ein so elementares Gut wie Wasser, das klingt nach einer gerechten, aber radikalen Regelung. Doch der Vorschlag kommt keineswegs vom linken Rand des politischen Spektrums, sondern von der – ansonsten wenig kommunistisch angehauchten – CSV. Doch die Partei wird damit keinen Wahlkampf betreiben können, denn vom mittelfristig anzustrebenden Einheitspreis ist nur noch eine hehre Absichtserklärung übrig geblieben. Am Donnerstag vor einer Woche einigte sich die innenpolitische Chamberkommission auf eine Fassung des „Projet de loi sur l’eau“, die auch die letzten Kritikpunkte des Staatsrates ausräumt. mehr lesen / lire plus