AUSSTELLUNG: Wie Differdingen „judenrein“ wurde
Die Eröffnung der Ausstellung „Judenrein“ in Differdingen war ein Meilenstein. Mit Roberto Traversini entschuldigte sich erstmals ein Luxemburger Bürgermeister offiziell für die Kollaboration mit den NS-Besatzern, und die Süd-Gemeinde stellt sich mittels einer Wanderausstellung ihrer unrühmlichen Vergangenheit.
Im Differdinger „Aalt Stadhaus“ prangt über den Ausstellungstafeln bedrohlich ein Reichsadler. Ein gelber Judenstern, überschrieben mit dem Wort „Judenrein“ in altdeutschen Lettern, gibt den Titel der Ausstellung vor. „Bei vielen haben die Einladung zur Vernissage und das Wort „judenrein“ sicherlich Unbehagen ausgelöst“, sagt Michel Braquet, der das Stolperstein-Projekt im April 2013 im Differdinger Gemeinderat durch eine Motion angestoßen hatte und wenig später den Historiker Cédric Faltz für sein Projekt gewann (siehe woxx 1289), der daraufhin ein Jahr lang in Archiven in Luxemburg und Koblenz Dokumente wälzte, um die Schicksale der aus Differdingen deportierten Juden aufzuklären. mehr lesen / lire plus