Abfallwirtschaft in Luxemburg: Weit weg von Zero Waste

Die Restmüllmenge in Luxemburg schrumpft. Dennoch bleibt noch viel zu tun, bis kein Abfall mehr produziert wird. Das gilt nicht nur für private Haushalte, sondern auch für die Supermärkte.

Fast 46 Kilo Lebensmittel landen jedes in Luxemburg im Restmüll – pro Kopf. (Foto: trashwiki.org)

„Null Offall“ ist das erklärte Ziel der Luxemburger Regierung. Davon, dass in Luxemburg irgendwann gar kein Abfall mehr produziert wird beziehungsweise alles noch einmal verwertet wird, sind wir hierzulande in der Realität aber noch weit entfernt. Auch wenn die Menge des Restmülls in den letzten Jahren gesunken ist, so gibt es noch viel zu tun. Die neuen Abfallgesetze, die auch Supermärkte in die Verantwortung nehmen, müssen ihre Wirkung erst noch entfalten. mehr lesen / lire plus

Lebensmittelverschwendung: Die Wegwerfgesellschaft

Mit Umfragen und Kampagnen will die Regierung gegen Lebensmittelverschwendung angehen. Einmal mehr wird ein systemisches Problem auf Konsument*innen abgewälzt.

Seine Einkäufe und Vorräte so zu planen, dass keine Lebensmittel verschwendet werden, fordert Zeit und Ressourcen, die viele Menschen in Luxemburg nicht haben. (Foto: Filmbetrachter/Pixabay)

Weggeworfene Lebensmittel, die eigentlich noch genießbar sind, sind schlecht: Sie sorgen für Treibhausemissionen, verstopfen das Abfallsystem und tragen nicht gerade dazu bei, den globalen Hunger zu bekämpfen. Luxemburg ist jedoch noch weit von einer Lösung entfernt, wie eine kürzlich veröffentlichte Umfrage einmal mehr eindrucksvoll bewies.

Die Resultate der Umfrage zeigen, dass es ein Problem mit Lebensmittelverschwendung gibt. mehr lesen / lire plus

„Ouni“ in der Bredouille

Für die Menschen, die hinter der Kooperative „Ouni“ stecken, muss 2019 ewig weit weg wirken. Damals verkündete der einzige Unverpackt-Laden Luxemburgs nämlich nicht nur stolz sein tausendstes Mitglied: Auch die Öffnung eines zweiten Ladens in Düdelingen stand kurz bevor. Die woxx berichtete (woxx.eu/ouni). Doch dann kam die Pandemie und sowohl die Filiale in der hauptstädtischen rue Glaesener als auch die erst seit drei Tagen geöffnete in Düdelingen mussten vorübergehend schließen. Der Grund: Wegen des Unverpackt-Konzepts konnten die Läden nicht die erforderliche sanitäre Sicherheit garantieren, wie etwa andere Lebensmittelgeschäfte. Die Läden beschränkten sich in diesen Wochen auf Take-out und Lieferservice. mehr lesen / lire plus

Landwirtschaftsministerium: Ideenwettbewerb gegen Lebensmittelverschwendung

Wer Ideen für ein Projekt hat, um dem Wegwerfen von noch essbaren Lebensmitteln Einhalt zu gebieten, kann bis Ende November eine Förderung beim Landwirtschaftsministerium beantragen.

Über 70.000 Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Luxemburg weggeworfen, ein großer Teil davon wäre noch essbar. Das ist nicht nur verschwenderisch, sondern trägt auch zur Klimakrise bei, wie die woxx diese Woche in einem ausführlichen Artikel über Lebensmittelverschwendung berichtet hat. Das ist wohl auch dem Landwirtschaftsministerium sauer aufgestoßen, weswegen nun eine Projektausschreibung gestartet wurde.

Privatpersonen, Vereine und Firmen können bis zum 30. November 2020 ihre Ideen einreichen. Die Projekte müssen einen direkten Bezug mit Lebensmittelverschwendung vor oder nach dem Einkauf haben und sollten innerhalb eines Jahres umsetzbar sein. mehr lesen / lire plus

Lebensmittelverschwendung: Vom Feld in die Tonne

70.800 Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Luxemburg weggeworfen. Ist die „Null Offall“-Strategie der Regierung der Ausweg aus der Spirale von Konsum und Überproduktion?

Reiche Beute beim „Containern“: Wer in den Mülltonnen von Supermärkten nach Essen sucht, wird meistens mehr als satt werden. (Foto: Wikimedia/Foerster)

Die schrecklichsten Geheimnisse der meisten Haushalte verstecken sich nicht etwa im Keller, sondern im hintersten Fach des Kühlschranks. Wer hat dort nicht schon gammeliges Gemüse gefunden, das sogleich auf dem Kompost oder in der Biotonne gelandet ist? Manche Menschen versuchen, das Problem zu umgehen, indem sie „containern“, also noch essbare, aber weggeworfene Lebensmittel aus dem Supermarktmüll retten. mehr lesen / lire plus

Toxische Stummel

Der Abgeordnete Marc Goergen (Piraten) hakte in einer parlamentarischen Anfrage an die Umweltministerin Carole Dieschbourg (déi Gréng) nach, was die Regierung gegen die Umweltverschmutzung durch Zigarettenstummel unternehme. Neben Sensibilisierungskampagnen gegen Littering sieht das Umweltministerium zwei konkrete Maßnahmen vor. Zum einen werden Zigarettenstummel als gefährlicher Abfall klassifiziert, was besondere Abfallverordnungen mit sich bringt. Zum anderen will das Ministerium bis 2023 ein Verantwortungssystem für Tabakwaren produzierende Firmen mit Filtern aufbauen. Die Produzent*innen sollen dann für die Säuberung, die Entsorgung der Stummel und das Aufstellen von Sammelbehältern im öffentlichen Raum aufkommen. Weitere Verpflichtungen seien denkbar, schreibt Dieschbourg. In Luxemburg wurden letztes Jahr drei Milliarden Zigaretten verkauft, wovon lediglich 20 Prozent in Luxemburg verglühten. mehr lesen / lire plus

„Ouni“: Es läuft auch ohne Verpackungsmüll

Die Kooperative „Ouni“ verzeichnet Ende Juli 1.000 Mitglieder. Die Eröffnung eines zweiten Unverpackt-Ladens steht bevor.

Knusper, knusper, Knäuschen … Ob zum Knabbern oder zum Köcheln, alles kann bei „Ouni“ in – von Kund*innen mitgebrachte – Behälter abgefüllt werden. (Foto: Raymond Klein)

„Un cap symbolique pour cette coopérative bio, locale et sans emballages“, freut sich die Kooperative, „à peine trois ans après le lancement de lʼinitiative sur une page Facebook.“ Anlass zur Freude ist das tausendste Mitglied von „Ouni“. Über 250 davon sind aktive Mitwirkende, sprich: Sie betätigen sich im Gegenteil zu den anderen Kooperationsmitgliedern unter anderem zwei Stunden monatlich ehrenamtlich für „Ouni“. mehr lesen / lire plus

Abfall am Stausee: Kontraproduktive Reflexe

An manchen rezenten Reaktionen auf liegen gelassene Abfälle am Stausee werden fragwürdige Haltungen bezüglich Umweltschutz deutlich.

Viele Menschen stören sich vor allem an Umweltverschmutzung, die sie mit bloßem Auge sehen. (Foto: elverc117/pixabay.com)

Sommerzeit ist Stauseezeit. Das sehen jedenfalls nicht wenige in Luxemburg lebende Menschen so. Wo sich aber viele Menschen stundenlang in freier Natur aufhalten, ist Abfall zu erwarten.

Und genau dieser veranlasste die Gemeinde Esch-Sauer am 1. Juli zu einem Facebook-Post. „E schéinen an erhuelsamen Dag um Stausee!“ steht dort nur sarkastisch. Die Fotos sollen für sich sprechen: aufeinandergestapelte leere Verpackungen, Tüten, Becher, Flaschen, Dosen und benutzte Einweg-Grillbleche mitten auf einer Wiese und neben einem Abfallcontainer. mehr lesen / lire plus

Plastikmüll-Reduzierung: Die EU-Richtlinien sind Luxemburg nicht genug

Die luxemburgische Regierung sieht eine Reihe Maßnahmen vor, um den Plastikmüll zu reduzieren. Sie sollen schärfer werden als die Direktiven der EU.

Foto: Ben Mierement, NOAA NOS

In Remich strandet am letzten April-Wochenende das Plastikmonster von Greenpeace. Auf den Europawahlplakaten der Grünen schwimmt eine Plastiktüte durch den Ozean. Im Koalitionsvertrag (2018 – 2023) der luxemburgischen Regierung, aber auch auf europäischem Niveau, nimmt der Kampf gegen den Plastikmüll eine zentrale Rolle ein. Umweltverschmutzung durch Plastikmüll ist in der politischen und gesellschaftlichen Realität präsent und seine Vermeidung ein großes Anliegen. In Luxemburg laufen derzeit gleich mehrere Arbeitsprozesse parallel, um europäische Direktiven umzusetzen – und sie auf nationaler Ebene zu erweitern. mehr lesen / lire plus

Grüne Weihnacht: Ökologisch verpackt

Auf den Wintermärkten dampft der Glühwein. Nikolaus und sein Knecht Ruprecht sind abgezogen. Weihnachten kann kommen – und damit der Geschenke-Stress. Die deutsche „Verbraucher Initiative“ weiß zwar nicht, wie man da heil wieder rauskommt, aber sie gibt Tipps zum grünen Verpackungsmarathon.

Pixabay

Es soll hübsch aussehen. Am besten mit glänzendem, kunstvoll zerfranstem Geschenkband drumherum. In der Vorweihnachtszeit stehen sich Kund*innen reihenweise die Füße platt, um sich von Mitarbeiter*innen mit Weihnachtsmann-Zipfelmützen und Klebstreifen an den Fingerspitzen ihre Geschenke einpacken zu lassen, während Wham! im Hintergrund immer noch die letzte Weihnacht besingt. Spätestens bei der Bescherung dann die Ernüchterung: Es wird gezogen, zerrissen, weggeschmissen. mehr lesen / lire plus