Viele Großstädte rund um die Welt eröffnen provisorische Radwege, um ihren Bürger*innen in Zeiten der Pandemie eine sichere Fortbewegung zu ermöglichen. Die Lëtzebuerger Vëlos-Initiativ (LVI) wünscht sich das auch in Luxemburg.

Ein provisorischer Radweg in Berlin. Foto: CC-BY-SA Wikimedia/Nicor
Am vergangenen Montag kündigte der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio an, er werde die Stadtstraßen für den motorisierten Verkehr sperren, um Platz für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen zu machen. Das provisorische neue Radverkehrsnetz könnte zu 100 Meilen (ca. 161 Kilometer) umfassen. Schon im März waren vier Straßen im Big Apple für Autos gesperrt worden, um während der Pandemie Platz für das Rad zu machen. Nach langen, harten Diskussionen wurde nun die Ausweitung beschlossen.
Überall auf der Welt reagieren Städte ähnlich: Da die öffentlichen Verkehrsmittel aufgrund der Distanzregelungen nur eingeschränkt genutzt werden können, setzt man auf Rad- und Fußverkehr. Teilweise werden ganze Straßen für die aktive Mobilität reserviert, anderswo werden die Gehsteige ausgeweitet oder provisorische Radstreifen angelegt. In Brüssel werden 40 Kilometer zusätzliche Radwege geschaffen.
Die LVI fordert, dass auch in Luxemburg mehr sichere Fahrradwege angelegt werden. In den letzten Wochen hätten viele Menschen das Fahrrad neu entdeckt: „Selten sah man so viele Familien mit Kindern unterwegs auf dem Fahrrad wie momentan. Das Fahrrad bietet die Möglichkeit, das Physical Distancing (2 Meter) strikt zu respektieren. Doch nicht nur das: es trägt auch zur körperlichen und mentalen Gesundheit in dieser schwierigen Zeit bei und fördert die natürlichen Abwehrkräfte gegen das Virus“, schreibt die LVI in einer Pressemitteilung.
Konkret fordert die LVI, dass während und nach der Covid-19-Krise geplante Radverkehrsinfrastrukturen in der aktuellen Situation priorisiert werden, einen Ausbau von getrennten Rad- und Gehwegen, die Umgestaltung von PKW-Fahrspuren zu Radspuren. Eine Automatisierung der Ampelschaltungen für die aktive Mobilität und häufigere Grünphasen für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, sollen Staus an Ampeln verhindern. Außerdem soll künftig regelmäßig ein nationaler „autofreier Tag“ organisiert werden.