Immer mehr Menschen können sich in Luxemburg keine medizinische Erstversorgung leisten. In ihrem Jahresbericht prangert die Hilfsorganisation Médecins du Monde diesen Missstand an.
Im Jahr 2017 haben in Luxemburg 784 Personen auf die Dienste der NGO Médecins du Monde zurückgegriffen. Davon abgesehen, dass 89 Prozent dieser Menschen über keine Krankenversicherung verfügen, befinden sie sich aus zahlreichen weiteren Gründen in einer verletzlichen Lage: 97 Prozent leben unter der Armutsgrenze, nur 13 Prozent haben eine eigene Wohnung.
Wie aus dem Jahresbericht von Médecins du Monde hervorgeht, hat sich die Anzahl an Personen, die auf die Dienste der Hilfsorganisation angewiesen sind, seit 2015 mehr als verdoppelt. Das könne zum einen darauf zurückgeführt werden, dass mehr Menschen um das Angebot der NGO wüssten, heißt es im Bericht. Es sei jedoch auch ein Anzeichen dafür, dass heute in Luxemburg mehr Menschen in Prekarität leben. Die Organisation ruft dazu auf, die finanziellen und administrativen Schwellen für Arztbesuche zu senken. Médecins du Monde fordert unter anderem den universellen Zugang zu medizinischer Versorgung für Kinder sowie die generelle Kostenübernahme für sozial schwache Menschen im Falle eines Arztbesuches.