Ein Mann steht nach dem Wüten des Wirbelsturms Katrina auf einer überschwemmten Straße in New Orleans, im Hintergrund brennt ein Wohnhaus. Oder: Ein Helfer trägt einen verletzten, nackten Jungen aus der Schule von Beslan nach Beendigung der blutigen Geiselnahme. Momentaufnahmen aus fotografischen Darstellungen der internationalen Nachrichtenagentur Reuters, die binnen eines Zeitrahmens von fünf Jahren gemacht wurden, und unter dem Titel „State of the World“ noch bis Sonntag in Luxemburg-Stadt gezeigt werden. Was verraten die Farbaufnahmen der FotografInnen und JournalistInnen von Reuters, die sich in rund 130 verschiedenen Ländern der Erde aufhalten, über den Zustand dieser Welt oder über den Blick der Presse darauf? Themen wie Naturkatastrophen, Vogelgrippe-Epidemie, Hunger, Folter, politische Repression, Terroranschläge und die Macht der Wohlhabenden werden aufgegriffen. Die Bilder sind politische und soziale Zeitdokumente, aber auch verdichtete Ausschnitte einer sehr persönlichen Situation, die berühren wollen, weil sie das Elend und die Not von Menschen – teils auf sehr voyeuristische Art – darstellen. Nur wenige Fotos sind ironisch oder unterhaltsam; wie etwa jenes von Gerhard Schröder beim Chorgesang in Berlin.
Noch bis zum 8. Juli im Foyer des Grand Théâtre.
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