Wie der nationale Arbeits- und Wohnungsmarkt, sei am Ende auch die Arbed der globalisierten Wirtschaft zum Opfer gefallen, klagt Jürgen Stoldt in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Forum. Der Autor stellt fest, dass der Rückzug auf die eigene Identität vielen „Autochthonen“ erstrebenswert erscheine. Stoldt glaubt aber nicht, dass es einen Weg zurück gibt und macht Vorschläge, woraus eine künftige luxemburgische Identität sich zusammensetzen könnte. Der Artikel ist Teil des Dossiers „Lëtzebuerg?“, der mit einem prächtigen rot-weiß-blauen Cover versehenen November-Ausgabe der Zeitschrift. Das Forum-Heft vermittelt einen interessanten Einblick in die aktuelle Identitätsdebatte. Hervorzuheben ist Gilbert Trauschs Beitrag, der mit ein paar Einblicken in die Geschichte des „Lëtzebuergeschen“ (vom „onst Daïtsch“ zur „Mischkultur“) und einem Appell für Verfassungspatriotismus statt sprachlicher Integration zu überraschen weiß. Andere Beiträge befassen sich mit der Definition von Identität und der „Bedrohung“ Grenzgänger. Auch Stimmen, die eine Integration durch die Sprache oder gar eine stärkere Abschottung favorisieren, kommen zu Wort. Erstaunlich allerdings, dass bei allem Jammern über den hohen Ausländeranteil in der Bevölkerung keinE AutorIn auf den integrationshemmenden Effekt der „jus sanguinis“ eingeht.
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