Als siebtes EU-Land hinter Portugal hat Luxemburg einen Gesetzesentwurf zur „Homo-Ehe“ für gleichgeschlechtliche Paare vorgelegt. Die Möglichkeit eines PACS wird als Alternative bestehen bleiben. Doch zumindest zwei Pferdefüße hat das Gesetz: Die Luxemburger Regelung sieht vor, dass die „Homo-Ehe“ auch im Heimatland des zukünftigen Ehepartners gestattet sein muss und gleichgeschlechtlichen Paaren wird lediglich eine einfache Adoption erlaubt. Nicht unerheblichen Einfluss darauf hat der Rat der Ethikkommission gehabt, die die Volladoption nur heterosexuellen Paaren erlauben wollte. Erhitzte Gemüter im Parlament spiegeln zugleich die kontroverse Stimmung wider. So empören sich nicht nur die Grünen darüber, dass die Ethikkommission keine fortschrittlichere Stellungnahme zum Adoptionsrecht vertritt. Selbst LSAP-Präsident Bodry forderte, für den Gesetzgeber dürfe die sexuelle Orientierung der Eltern keine Rolle spielen. Dass homosexuelle Paare bei der geplanten Öffnung der Ehe über weniger Rechte verfügen sollen als Heterosexuelle erscheint in der Tat inkohärent. Doch ohnehin steht das Gesetz gemessen am Gleichheitsgrundsatz auf wackeligen Füßen. Gespannt darf man also auf die erste Klage sein.
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