(avt) – Sie gilt als „Weltreisende in Sachen Tanz“: Seit etlichen Jahren bereist Helena Waldmann die Welt auf der Suche nach Inspiration für ihre Choreografien. Ihre neueste Produktion „Made in Bangladesh“ gastierte am 6. Dezember im Grand Thèâtre und könnte mit ihrer Thematik kaum in eine bessere Jahreszeit passen als in die Vorweihnachtswochen mit ihrer Konsum-Hektik. 12 TänzerInnen aus Bangladesch, drei Männer und neun Frauen tanzen sich in dem Stück vor allem mit „Kathak“, dem in Bangladesch vorherrschenden Tanz, der auf schneller rhythmischer Fußarbeit basiert, förmlich um Kopf und Kragen. Kohärent setzt Waldmann die Schnelligkeit und den Druck der in Bangladeschs Nähfabriken herrschenden Produktionsbedingungen in ihrer Choreografie um. So werden vier der TänzerInnen kurzerhand während des Stücks gefeuert, während die anderen schweißnass und unermüdlich weitertanzen und lächelnd versichern „I’m happy to work for the capitalistic system“. Verstörende Bilder etwa einer brennenden Nähfabrik unterstreichen das Unbehagen und werden eindrucksvoll in Kontrast gesetzt zum exotischen Tanz und den bunten Kostümen. Absolut sehenswert!
-
Die neuesten Artikel
- Am Bistro mat der woxx #234 – Wat sinn d’Problemer bei Bild- an Textgeneratoren, déi mat kënschtlecher Intelligenz funktionéieren?
- Politiker*innen auf Social Media: Zwischen Likes und Dick Pics
- Lettre ouverte : Le droit d’auteur, ce grand méconnu
- Facturation électronique : Ça se complique
- Retraites en France : Macron le boutefeu
Newsletter
Dossiers
woxx Podcasts