Am 20. Oktober hatte ProVelo.lu (Ex-LVI) mit einer spontanen Aktion gefordert, die seit dem Sommer provisorisch für den motorisierten Verkehr gesperrte Rue du Fossé in der Altstadt definitiv als Fußgänger- und Fahrradzone auszuweisen. Außerdem sollte der gesamte „Gruef“ für Radfahrer*innen in beide Richtungen befahrbar werden. Bislang müssen diese wegen eines als Einbahn gekennzeichneten Teils einen Umweg vorbei am von fotografierenden Touristen umlagerten Palais in Kauf nehmen. Jetzt hat der Schöffenrat entschieden, die „zone de rencontre“, die es bisher nur vor der Kathedrale gab, auf den Gruef auszuweiten. Das bedeutet, dass es den Autos also dennoch gestattet wäre, das Areal zu befahren, wenn auch nur mit 20 km/h. Allerdings hat die Gemeinde gleichzeitig die betroffenen Straßen für den Verkehr gesperrt, was nur Anrainer*innen und „Leuten, die einen guten Grund haben“ (dixit Verkehrsschöffe Patrick Goldschmidt), wie zum Beispiel Lieferant*innen, erlaubt mit dem Auto dort zu fahren. Eine sicherlich schwer zu kontrollierende Ansage, zumal die komplizierte Beschilderung nicht eindeutig auf die Schließung hinweist. Wegen der verbleibenden Autos wird deshalb auch die teilweise Sperrung für Räder (noch) nicht aufgehoben. Um ein sicheres Radfahren gegen den motorisierten Verkehr erlauben zu können, müsste erstmal umgebaut werden. Das will der Schöffenrat der corona- und baustellengeplagten Geschäftswelt derzeit nicht zumuten.
„Am Gruef“: Halber Sieg für ProVelo
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