Wien wurde kurz vor Jahreswechsel zum Schauplatz eines mutmaßlichen Brandanschlags auf Klimaaktivist*innen: In der Nacht zum 31. Dezember ging eine zweistöckige Holzhütte, die in einem Protestcamp gegen den Bau einer Stadtautobahn als Witterungsschutz diente, in Flammen auf. Zum betreffenden Zeitpunkt hatten sich acht Personen in der Hütte aufgehalten. Polizei und Verfassungsschutz haben mit der Untersuchung des Brandes begonnen. Es liege sehr nahe, von einem Anschlag auszugehen, so ein Polizeisprecher; ermittelt werde indes in alle Richtungen. Körperlich verletzt wurde laut einer Pressemitteilung der Klimaaktivist*innen niemand. Die Betroffenen, darunter auch Personen im Alter von 16 und 17 Jahren, werden psychologisch betreut. Die geplante Stadtautobahn soll als Verbindung zwischen der Wiener Innenstadt und dem im Ausbau befindlichen Stadtteil „Seestadt“ dienen, einem der umfangreichsten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Die vierspurige, teilweise sogar sechsspurige, Straße würde nicht nur mitten durch einen örtlichen Grüngürtel und ein Wohngebiet pflügen, sondern auch massiv den Individualverkehr und damit auch die Feinstaubbelastung und den CO2-Ausstoß fördern. Während die meisten Parteien in Österreich den Anschlag verurteilen und sich erleichtert zeigen, dass niemandem etwas passiert ist, mutmaßte Anton Mahdalik (FPÖ), dass die Aktivist*innen „die Holzbaracke selber durch eine illegale Feuerstelle (…) abgefackelt“ haben könnten.“
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