RESISTENZMUSEUM: Luxemburgs weißer Fleck

Die Ausstellung „Between Shade and Darkness“, die das „Schicksal“ der Luxemburger Juden von 1940 bis 1945 beleuchtet, kommt zum richtigen Zeitpunkt. Kann sie konstruktiv zur Diskussion über die Zeit der deutschen Besatzung in Luxemburg beitragen?

PHOTO: Photothéque Luxembourg

Mit der Polemik um die Listen, die der Historiker Denis Scuto über RTL in die Öffentlichkeit gebracht und über das Tageblatt beworben hat, ist die Frage von Kollaboration und Resistenz während der deutschen Besatzung in Luxemburg zum Thema einer gesellschaftlichen (Stammtisch-)Debatte geworden. Selbst der Premier hatte in seiner Antwort auf die parlamentarische Frage Ben Fayots eingeräumt, dass hinsichtlich der Zeit der deutschen Besatzung „un certain flou“ bestehe. mehr lesen / lire plus

BIENNALE 2013: Beneath the Biennale

Contre toutes les attentes, surtout les siennes, le projet « Relegation » de Catherine Lorent a été retenu pour représenter le Luxembourg à la Biennale de Venise cette année. Rencontre avec une artiste pas comme les autres.

Portrait de dame baroque au piano : Catherine Lorent dans son univers, à la Biennale.

Avec sa stature de 1,80 mètre, son regard énigmatique et insondable, son t-shirt Slayer porté avec désinvolture et avant tout son approche artistique difficilement qualifiable, Catherine Lorent est sûrement une de ces artistes qui font grincer les dents des interviewers chevronnés, voire fuir les débutants et les stagiaires. On s’attend à tout, sauf à une jeune femme cordiale, qui, une fois qu’elle a commencé à parler, se révèle être d’une pertinence et d’une amabilité rares, en contraste total avec l’image noire, baroque et metal qu’elle donne. mehr lesen / lire plus

KREATIV-WIRTSCHAFT: Traumfabrik für Differdingen

Das Projekt 1535°C soll den Imagewandel der drittgrößten Stadt im Land beflügeln. Auf einem Teil des Geländes der Stahlindustrie wird Kreativen aller Sparten kostengünstig Raum angeboten. Ein visionäres Projekt, das nicht ohne Risiken ist.

Wird das 1535˚C ein Knotenpunkt der Kreativ-Wirtschaft?

Man muss aus der Not eine Tugend machen. So kann man, wenn man will, das Projekt „Kreativ-Fabrik“ betrachten, das seit Kurzem den Namen „1535°C“ trägt – angelehnt an die Fusionstemperatur des Stahls. Die Not besteht darin, dass die Stahlindustrie langsam, aber sicher den Bach runtergeht. Die Tugend erwächst aus einer erfolgreichen Umwidmung der Standorte, wie im deutschen Ruhrgebiet, wo die industriellen Brachen teilweise umfunktioniert wurden in Schauplätze der Kunst. mehr lesen / lire plus

BÜCHERTAGE: Ausgebucht?

Die nationalen Büchertage sind eine willkommene Gelegenheit, nicht nur die Wohltaten des Lesens zu preisen, sondern auch einen Blick auf den Zustand des luxemburgischen Buchmarkts zu werfen.

E-Books mögen zwar praktisch sein, aber die Esthetik einer gut gefüllten Bücherwand können sie nicht ersetzen.

Immer am 23. April jähren sich die Todestage von William Shakespeare und Miguel Cervantes. Am selben Datum findet seit über 70 Jahren in Katalonien das „Fest der Rose und der Bücher“ statt, an dem man eben Bücher und Blumen verschenkt – für die Unesco im Jahre 2007 hinreichender Grund, einen internationalen Gedenk- und Aktionstag rund um das Buch ins Leben zu rufen. mehr lesen / lire plus

PUNKROCK: Ton, Steine, Schleim

Die Biographie der Polit- Punkband Slime konnte nicht anders heißen als „Deutschland muss sterben“. Nuancen und Humor schließt das nicht aus. Jetzt gehen Autor und Band zusammen auf Lesereise.

Die Nachfolger der Ton Steine Scherben im deutschen Politrock: Slime.

Vielleicht liegt es daran, dass Daniel Ryser früher Slam Poet war. Man merkt das an der Art, wie er auf der Bühne steht: Er ist ein Darsteller, kein Fan, und erst recht kein Vorbeter eines Politpunk-Kults, dessen Protagonisten gleich ihre x-te Wiederauferstehung feiern werden. Ryser, 33, Journalist beim Schweizer „Magazin“, erzählt und performt Geschichten, er jongliert mit Episoden und zelebriert die Pointen. mehr lesen / lire plus

AUSSTELLUNG: Vorbild Documenta

Verhaftungen von Bloggern und Dissidenten, Behinderung der Arbeit von NGOs, schwere Einschränkungen der Meinungs-freiheit ? liest man aktuelle Berichte von Nichtregierungsorganisationen zur Situation in den Vereinigten Arabischen Emiraten, kommt man nicht gerade auf den Gedanken, dass die Situation für Gegenwartskunst dort besonders günstig ist. In Sharah findet in diesem Jahr bereits zum 11. Mal eine Kunst-Biennale statt. Die woxx sprach mit Danijel Benjamin Cubelic über Zensur und moderne Kunst im arabischen Raum.

Ernesto Neto: While Culture Moves Us Apart, Nature Brings Us Together, 2013

woxx: In Sharjah, einem der sieben Emirate der V.A.E., findet bereits zum 11. Mal die größte und ehrgeizigste Kunstausstellung der Arabischen Welt statt. mehr lesen / lire plus

AUSSTELLUNG: Kunstware Marx

Längst ist er zum Kunstobjekt geworden, sein Konterfei wird für Werbung aller Art genutzt. Eine Schau in Trier ist nun seiner Ikonographie auf der Spur. Marxfans bekommen viele Bilder zu sehen. Der politische Blick gehorcht dem Mainstream.

Auch kopflos wirken ihre Ideen nach. Bedarf es linker Ikonen?
Das Marx-Engels-Denkmal (für Berlin-Mitte) vor der Werkstatt des Bildhauers Ludwig Engelhardt. (Fotografie von Sibylle Bergemann, Mai 1984 © Agentur Ostkreuz / Nachlass Sibylle Bergemann)

Lang ist es her, dass ein Gespenst in Europa umging … Wer heute an den Kommunismus denkt, hat unwillkürlich bestimmte Bilder im Kopf. Es sind die linker Ikonen, die nahezu Heilige geworden sind. mehr lesen / lire plus

FESTIVAL: Espoirs

Pour la troisième fois, la Kulturfabrik organise l’« Afrika Festival » dans ses bâtiments. Un rendez-vous culturel qui prend de l’ampleur, grâce aussi à sa dimension intégrative.

Depuis longtemps, voire depuis que la politique culturelle existe, la question de la plus-value de la culture subventionnée par le denier public se pose. Pour les plus libéraux c’est un non-sens, tandis que d’autres la revendiquent comme un droit humain. La vérité est comme si souvent quelque part entre toutes ces positions. Si la machine culturelle existante n’est plus à mettre en question, notamment vu que quelques institutions comme la Kulturfabrik ont été obtenues au prix d’âpres luttes – tandis que d’autres beaucoup plus chères ont été construites sans vrai concept – c’est surtout la plus-value des événements organisés qui fait la différence. mehr lesen / lire plus

KULTURGESCHICHTE: Stiller Triumph unter der Trauerweide

Auch wenn sich die Bitburger Dr.-Hanns-Simon-Stiftung in ihrem Haus Beda zunehmend der Ausstellung moderner Kunst widmet, verwahrt sie doch in ihrer umfangreichen Sammlung auch zahlreiche Werke von Künstlern, die dem NS-Regime nahe gestanden haben.

Unkommentiert steht Arno Brekers „Prometheus“ im Garten des Haus Beda.

Vom „Drang zum Hässlichen, Krankhaften, Verrückten, Perversen, ja zur Pornografie“ in der Kunst ist die Rede. Von Dekadenz und Verfall. Und von Besuchern, die an „diesen so genannten modernen Kunstwerken verständnislos, kopfschüttelnd oder auch erbost und empört vorbeigehen“. Diese Sätze sind Ausschnitte aus einer Rede. Allerdings nicht etwa aus der Eröffnungsrede zur Münchener Ausstellung „Entartete Kunst“ von 1937, sondern aus der zu einer Veranstaltung rund 40 Jahre später. mehr lesen / lire plus

BONNES FEUILLES (1/6): La naissance d’un contre-gouvernement 

Dans le premier chapitre de son mémoire de thèse, l’historien revient sur la naïveté dangereuse du gouvernement, qui n’avait rien préparé pour le cas de l’invasion. Laissée seule avec les problèmes du pays, la Commission administrative accepta la coopération avec les Allemands.

Avec le début de l’occupation allemande au Luxembourg commença d’abord et surtout une épisode de doutes où rien n’était clair.

A la veille de l’invasion, l’éventualité d’un départ du gouvernement avait à peine été évoquée. Albert Wehrer indique que ce n’est qu’à la fin du mois de janvier 1940 que Joseph Bech, ministre des Affaires étrangères, lui fit savoir, sans plus de précision, qu’en cas d’invasion, le gouvernement envisagerait de se retirer « à la frontière opposée à celle par laquelle l’invasion se ferait et de quitter éventuellement le pays si l’intégralité du territoire était occupée ». mehr lesen / lire plus

BERLINALE 2013: Aus dem Osten viel Neues

Mit seiner 63. Folge platzierte sich das deutsche Filmfest mal wieder da, wo es sich am liebsten sieht: bei den politischen Festivals. Und die Jury begeisterte sich in diesem Jahr offenbar vor allem für das Kino aus dem europäischen Osten.

„Child’s Pose“ ist der große Gewinner der 63. Berlinale – eine beklemmendes Bild aus dem Inneren der rumänsichen Gesellschaft.

Der Festivaldirektor der Berlinale, Dieter Kosslick, hatte für die 63. Internationalen Filmfestspiele ein abwechslungsreiches Programm angekündigt. Zahlreiche Independentproduktionen sollten sich in einem fairen Wettkampf mit Großproduktionen messen. Dabei war zu bemerken, dass Zentraleuropa und Asien auf dem Vormarsch sind – und die Liste der Preisträger zeigt, dass es tatsächlich die Oststaaten sind, die die diesjährige Berlinale bestimmt haben. mehr lesen / lire plus

HARDCORE: Trois pour un

Groupe atypique, saisi d’une frénésie créatrice étonnante, Heartbeat Parade est un bel exemple de la vitalité de la scène luxembourgeoise. Rencontre par une froide soirée d’hiver.

Vraiment pas froid aux yeux, les trois musiciens de Heartbeat Parade :
Vincent Orianne, Vincent Le-Gac et Félix Faber.

Qu’il neige ou qu’il vente dehors, le ventre de la Kulturfabrik d’Esch-sur-Alzette est toujours bien chaud. Et actif de surcroît. Dans les corridors qui mènent vers les différentes salles de répétition, la vie fourmille : les tapes dans le dos amicales entre musiciens de différentes formations, les dernières nouvelles du marché instrumental ou musical, des petites blagues dont, en tant qu’outsider, on a du mal à saisir la portée. mehr lesen / lire plus

Cette fois, en finir avec la démocratie

Parfois, des fictions peuvent vous glacer le sang – surtout si elles sont basées sur des faits réels. Ce qui fonctionne dans le registre du roman policier et du thriller devrait fonctionner davantage avec un livre éminemment politique. Susan George, la présidente d’honneur d’Attac France, s’essaie déjà pour la deuxième fois à cette formule avec « Cette fois, en finir avec la démocratie. Le rapport Lugano II ». La fiction dans ce livre ne fait office que de cadre, les chiffres et les faits relatés sont tous réels et référencés par d’abondantes notes de bas de page. Dans une villa luxueuse avec vue imprenable sur le lac de Lugano en Suisse, une poignée d’intellectuels triés sur le volet est réunie par les plus riches des riches. mehr lesen / lire plus

4S

Le jazz luxembourgeois bouge et vivote, et ce n’est pas vraiment une nouveauté. Mais qu’il commence à devenir une histoire de générations, peut-être bien. En tout cas, le premier album baptisé « Force » et dont les habitués des « apéros jazz » de l’Abbaye de Neumünster connaissent sûrement déjà quelques morceaux, était attendu depuis longtemps. Ce quatuor composé de très jeunes musiciens – David Ascani aux saxophones, Pol Belardi à la basse électrique, Niels Engel aux fûts et Jérôme Klein au piano – s’est un peu constitué par hasard lors d’une session jam il y a quelques années. Et depuis, le courant passe visiblement : les compositions, écrites par Pol Belardi, forment une sorte de tapis volant propulsé par la capacité d’improvisation du groupe, ce qui fait toute sa force. mehr lesen / lire plus

Jake Bugg

Er hat zwar kaum einen richtigen Bart und doch schon einen Vermerk bei Wikipedia. Seit letzten November überschlugen sich die Musikkritiker in seiner britischen Heimat vor Lob, als sein selbstbetiteltes Debütalbum erschien. 2013 scheint auf jeden Fall sein Jahr zu werden: Die Rede ist von dem gerade mal 18-jährigen Jake Bugg, der mit bürgerlichem Namen eigentlich Jacob Edwin Kennedy heißt. Kurz nachdem ein Song von ihm für eine Bierwerbung benutzt wurde, schoss sein erstes Album auf Platz eins der britischen Charts. Mittlerweile wird Jake Bugg gar als neuer Bob Dylan gehandelt und mit dem frühen Donovan verglichen. Bugg, der ursprünglich aus Nottingham stammt, begann im Alter von zwölf Jahren Gitarre zu spielen und schuf melancholische und nachdenkliche Songs auf seiner Gibson. mehr lesen / lire plus

LUXEMBURGENSIA: Der Gnadenhof

Ja, genau, es herrscht Kater-stimmung, und das nicht erst, seit Passivraucher und „wissenschaftliche Studie? zueinander gefunden haben. „The End of the World as we know it.? Der moribunde „Bopebistro?-Darsteller liegt am Boden und will partout nicht sterben, es ist eine einzige Schmierenkomödie, seit geschätzten 40 Jahren schon ?

Wenn die Kröten zu den Hühnern wandern, dann ist das Bopebistro-Feeling pur.
Hier im Café Losch in Cruchten.

Die altrosa Knautschpackung der lokalen Zigarettenmarke „Maryland“ hat Produktdesign-Geschichte geschrieben, der Wiedererkennungswert hierzulande ist immer noch hoch. Folglich taucht sie als Emblem auf den Plakaten der „Bopebistro-Tour“ auf. Und die „Bopebistro-Tour“ darf – da der „neopuritanische Kontrollstaat“ (Jungle World) gesetzgeberisch um sich greift und nur noch Uraltkanzler Helmut Schmidt ungestraft rauchen darf – nicht wirklich zu Ende gehen. mehr lesen / lire plus

„Ich duze sogar die Queen“

(RK) – Internationale Politik ist eine ernste Angelegenheit, und Jean Asselborn ein fähiger Politiker. Diese Überzeugung wird man nicht mehr aufrecht erhalten können, nachdem man die jüngste Feierkrop-Buchveröffentlichung „Hôtel St Max“ gelesen hat. Es handelt sich um eine Zusammenstellung der wöchentlich in dem Satireblatt erschienenen kurzen Comicstrips von September 2010 bis September 2012, in denen ein gewisser Jean Quasselborn die Hauptrolle spielt.
Doof, aber nicht unsympathisch, so könnte man die Figur zusammenfassen. „Hei zu Lissabon hu se op d’mannst en Tram, och wann en e bëssen al ass“, sagt während einer Portugalreise mit Tramfahrt der immer gut gelaunte Außenminister zum Wirtschaftsminister. mehr lesen / lire plus

SUBKULTUR: First we take Berlin

Luc Spadas Ego ist monumental, soviel ist gewusst. Wer sich hinter der provokativen Maske versteckt, ist dagegen weniger bekannt. Ein Porträt der wohl farbigsten Figur der hiesigen Subkulturszene.

Die Künstlerboheme ist seine Domäne: Luc Spada.

Der Luxemburger Luc Spada, 27, ist Schauspieler, Performer, Pop- und „Rauschliterat“, Buch- und Theaterautor, Blogger, Lesebühnen-Veranstalter, Selbstvermarkter und Image-Verwalter, Charmebolzen, Strickmützenträger, Partylöwe wider Willen, Exportschlager und Regisseur, all rolled into one. Er lebt in Berlin, im Kiez Prenzlberg, was ihn aber nicht daran hindert, auch viel in Luxemburg – und anderswo – unterwegs zu sein. Er versucht, nicht ohne Erfolg, bescheiden zu bleiben. Der Rest ist Provokation. mehr lesen / lire plus

Beat the Reaper / Wild Thing

Pour celles et ceux qui aiment leur littérature comme d’autres aiment les montagnes russes, les deux livres de Josh Bazell « Beat the Reaper » et « Wild Thing » sont décidément le bon choix. Quelque part entre l’humour de sitcoms américaines, films sur la mafia et tout simplement délires, l’histoire de Pietro Brwna a de quoi emballer dès les premières pages. Notre héros travaille comme médecin dans un hôpital à New York, mais sans vraiment être docteur. Tout n’est qu’une couverture du FBI, car dans sa vie antérieure, le brave Pietro a été un tueur à gages pour la mafia qui s’est résolu à changer ses affinités et de témoigner contre son ancien patron. mehr lesen / lire plus

HISTOIRE COLONIALE: Au temps béni des colonies

Dans son mémoire de master, qui a reçu le prix de la Fondation Robert Krieps, Régis Moes pose non seulement la question du passé colonial du grand-duché mais aussi celles de son identité et du cheminement de sa mémoire.

Le Congo belge, et aussi luxembourgeois, ne s’est jamais remis de l’effort colonial.

Encourager de jeunes chercheurs, rendre leurs travaux accessibles à un large public en les publiant et en les diffusant à un prix très abordable : voilà ce que fait la Fondation Robert Krieps (FRK) qui, depuis 2009, décerne un prix au meilleur mémoire de master. Le premier lauréat fut Bernard Thomas dont le livre, « Le Luxembourg dans la ligne de mire de la Westforschung », est paru l’année dernière. mehr lesen / lire plus