Wird in Zukunft auch ein „Pappecongé“ für homosexuelle Paare möglich sein? Das wollte Chantal Gary (déi Gréng) am Dienstag in der Chamber von Arbeitsminister Dan Kersch (LSAP) wissen. Konkret geht es um die zehn Urlaubstage, die Vätern laut Luxemburger Arbeitsrecht bei der Geburt ihres Kindes zustehen. Gary wies in ihrer Frage darauf hin, dass die ausschließliche Ausrichtung auf Männer, eine Diskriminierung gegenüber lesbischen Paaren sowie trans und nicht-binären Personen darstelle. Damit verwies sie auf eine Forderung der Plattform Journée internationale des femmes (Jif) den aktuellen „congé de paternité“ durch einen inklusiven „congé de naissance“ zu ersetzen. In seiner Antwort erklärte Kersch, dass man sich der Problematik bewusst sei, sie jedoch komplizierter sei als anfangs gedacht. Damit bezog er sich auf lesbische Paare, bei denen das Kind von einer der beiden Frauen ausgetragen wurde. Hier müsse das Kind erst von der zweiten Mutter adoptiert werden, bevor ein Abstammungsverhältnis bestehe. Bei der Geburt des Kindes bestehe demnach kein Anrecht auf 10 Tage Urlaub. An dieser Stelle stoße er mit seiner Kompetenz als Arbeitsminister jedoch an seine Grenzen, müsse eine entsprechende Reform doch im Gesetz zum Etat civil vorgenommen werden. Die Antwort war demnach mehr Ausrede, als dass sie eine wirkliche Prioritätensetzung erkennen ließ.
„Congé de naissance“ keine Priorität
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