Gewalt gegen Frauen: Kritik an EU-Initiative

2017 wurde sie in die Wege geleitet, nun liegt ein erstes Audit vom Europäischen Rechnungshof vor: Die EU Initiative „Spotlight“ soll dazu beitragen, alle Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den Partnerländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, dem Pazifikraum und der Karibik zu beseitigen. Neben Fortbildungskampagnen und der Unterstützung von Menschenrechtsgruppen führt „Spotlight“ unter anderem auch Projekte gegen Gewalttaten wie Femizide durch. Knapp 500 Millionen Euro wurden in die Initiative investiert. Dem Rechnungshof zufolge mangele es zurzeit an den nötigen Werten, um „die Fortschritte für die Beteiligten zu messen“. Was aber jetzt schon klar sei: Hinweise, dass die Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den 26 erfassten Ländern zurückgegangen ist, gibt es kaum. In einigen Regionen habe sie sogar zugenommen. Teils, so die Prüfer*innen, sei dies am Anstieg an häuslicher Gewalt während der Covid-19 Pandemie oder an politischen Ereignissen zurückzuführen, teils aber auch auf die komplizierte Verwaltung der Projekte, für die jeweils mehrere UNO-Organisationen zuständig sind. „Mit der Initiative „Spotlight“ hat die EU mehr Mittel als je zuvor mobilisiert“, sagte das für den Bericht zuständige Mitglied des Rechnungshofes Bettina Jakobsen, „aber mehr Geld sollte bei den Endbegünstigen ankommen. Und wir wollen mehr konkrete Ergebnisse sehen“. Trotz einiger „positiver Ergebnisse“ – etwa einer erstmaligen Studie zur Prävalenz von Gewalt gegen Frauen in Argentinien –, wird die Nachhaltigkeit der Initiative nun auf die Probe gestellt, denn die Initiative hat noch keine neue Spender*innen gefunden.


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