Der Kampf gegen Gewalt bei der Geburtshilfe wird vor allem durch zwei Faktoren erschwert: fehlende Definitionen und mangelhafte Statistiken. Das Spektrum der Praktiken, die darunterfallen können, ist groß und reicht von unzureichender Kommunikation und taktlosen Kommentaren bis hin zu ungerechtfertigten oder schlecht durchgeführten medizinischen Eingriffen. Obwohl die Problematik sowohl dem Gesundheitssektor als auch der Politik bekannt ist, hält sie sich hartnäckig, was die Abgeordnete Nathalie Oberweis (déi Lénk) zu einer entsprechenden Nachfrage ans Gesundheitsministerium veranlasste. Sie fragte nach den Mitteln, die sich die Regierung geben wolle, um das Problem in den Griff zu bekommen, und ob geplant sei, Menschen, die ein Kind geboren haben, künftig systematisch nach eventuellen Gewalterfahrungen zu befragen. Durch das Fehlen einer einheitlichen Definition gestalte sich die statistische Erhebung schwierig, so das Ministerium, manche Indikatoren, wie etwa die Häufigkeit von Dammschnitten, könnten allerdings helfen, sich einen Überblick über das Ausmaß der Problematik zu verschaffen. Eine systematische Befragung potenziell betroffener Personen, sei nicht geplant. Das Ministerium weist darauf hin, dass Betroffene beim Krankenhaus Beschwerde einreichen können und der Conseil scientifique du domaine de la santé demnächst Empfehlungen bezüglich Gewalt bei der Geburtshilfe veröffentlichen werde.
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