Immer noch Engpässe bei medizinischem Cannabis

In Luxemburg ist es aktuell teilweise schwer, an medizinisches Cannabis zu kommen. Das Gesundheitsministerium rechnet damit, dass erst Ende September die Nachfrage gedeckt werden kann.

(Foto: SeaweedJeezus/Pixabay)

Das Problem ist nicht neu: Immer wieder kommt es zu Engpässen bei der Versorgung mit medizinischem Cannabis in Luxemburg. Die aktuelle Knappheit, die seit März diesen Jahres besteht, wird noch bis in den Herbst anhalten, wie aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Piratepartei-Abgeordneten Sven Clement zu erfahren war. Der fragte Ende Juni bei der Gesundheitsminiserin Paulette Lenert (LSAP) nach, wie die Regierung mit den Lieferschwierigkeiten umgehe.

Lenert verweist in ihrer Antwort zuerst darauf, dass medizinisches Cannabis ein Rauschmittel sei und damit strengen Regeln für den Import unterliege, was oft zu längeren Prozeduren führe. Der Lieferant, mit dem Luxemburg einen Vertrag habe, hätte Lieferprobleme, weshalb man – wie im Vertrag vorgesehen – an andere Lieferanten herangetreten sei. Aber auch die haben nur begrenzte Mengen an medizinischem Cannabis, so dass nicht alle Patient*innen beliefert werden könnten. Zwar würden in den nächsten Tagen die betreffenden Krankenhausapotheken beliefert, aber erst Ende September sei damit zu rechnen, dass wieder genügend medizinisches Cannabis zur Verfügung stehe.

Generell scheint es schwierig zu sein, Lieferanten zu finden. Ende 2020 hatte die Regierung eine europaweite Ausschreibung veröffentlicht, auf die lediglich mit drei Angeboten geantwortet wurde. Zwei davon waren nicht zulässig, weil sie Bestimmungen des Lastenheftes des Gesundheitsministeriums nicht entsprachen. Ende April 2021 wurde eine weitere Ausschreibung, diesmal im beschleunigten Verfahren, veröffentlicht, worauf sich lediglich ein einziger Lieferant meldete. Das hat laut Lenert einen Vorteil: Es muss keine Rechtsmittelfrist abgewartet werden und der medizinische Cannabis kann sofort bestellt werden.

In Luxemburg ist die Abgabe von medizinischem Cannabis seit 2018 legal. Für eine Behandlung kommen Patient*innen in Frage, die unter chronischen Schmerzen leiden, die eine Chemotherapie durchlaufen oder an Multipler Sklerose erkrankt sind. Der*die verschreibende Arzt*Ärztin muss außerdem eine spezielle Ausbildung durchlaufen haben. Weitere Informationen finden sich in der entsprechenden Broschüre des Gesundheitsministeriums.


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