Welche Drogen werden in Luxemburg beim Feiern genommen?

Auch 2019 hat Pipapo eine groß angelegte Umfrage unter den Feiernden in Luxemburg veranstaltet. Wenig überraschend sind Alkohol, Cannabis und Tabak weiterhin die meist genutzten Drogen im Land.

2019 landete Cannabis auf Platz Zwei der meistgenutzen Drogen unter Luxemburgs Partygänger*innen. (Foto: Pixabay)

Zwischen Januar und November 2019 war Pipapo – ein Projekt, das niederschwellige Informationen zu Drogenkonsum und Feierkultur anbietet – auf 34 Veranstaltungen wie Partys, Konzerte, Raves, Festivals und hat dort die Feierenden zu ihrem Drogenkonsum befragt. 2082 Fragebögen wurden ausgewertet. Die Party- und Konzertgänger*innen in Luxemburg sind jung, das Durchschnittsalter lag bei 27 Jahren.

Die Resultate gleichen jenen vom Vorjahr, mit leichten Veränderungen. Alkohol, Cannabis und Nikotin sind immer noch die am meisten konsumierten Drogen Luxemburgs. In den zwei Wochen vor der Befragung hatten 86,6 Prozent der Befragten Alkohol getrunken, 41,1 Prozent Cannabis konsumiert und 37,6 Prozent Zigaretten geraucht. Sowohl Tabak- als auch Cannabiskonsum sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Allerdings ist Cannabis jetzt vor Tabak an zweiter Stelle. Eine interessante Entwicklung, da Cannabis in Luxemburg bekanntlich sehr oft in Form eines Joints, also mit Tabak gemischt konsumiert wird.

Auch der Konsum anderer Drogen hat im Vergleich zum Vorjahr abgenommen: 8,3 Prozent der Feierenden haben angegeben, Kokain konsumiert zu haben, 7,2 Prozent MDMA (auch als Ecstasy bekannt), Amphetamine wie Speed kamen auf 7,1 Prozent und LSD auf 4,7 Prozent. 2,7 Prozent gaben an, halluzinogene Pilze konsumiert zu haben, 2,9 Prozent Ketamin und 1,9 Prozent neue psychoaktive Substanzen (auch „Research Chemicals“ genannt).

Die Auswertung nach Männern und Frauen ergab, dass Männer mehr Drogen konsumieren, bei manchen Drogen sogar substanziell mehr. Lediglich beim Alkoholkonsum ist das Verhältnis beinahe ausgeglichen.

Grafik: Pipapo

Auch die Resultate des Drug Checking („Duck“)-Projekts von Pipapo wurden in dem Jahresbericht veröffentlicht. Am häufigsten wurde MDMA in Form von Pulver, Kapseln und Kristallen analysiert, wobei immer eine hohe Konzentration der Droge festgestellt wurde. Auch bei dem im Labor untersuchten Kokain wurde stets eine sehr hohe Stoffkonzentration ausgemacht. Beim Speed waren die Resultate eher zufällig, oft wird die Droge mit Koffein gestreckt. Ebenfalls bemerkenswert ist für Pipapo die Tendenz, dass sie öfters nach Analysen von Cannabis gefragt werden. Das sei durch das Aufkommen synthetischer Cannabinoide und CBD-Produkte zu erklären. In einer Cannabisprobe wurde eine neuartige psychoaktive Substanz entdeckt.

Pipapo arbeitet mit dem Gesundheitsministerium, der Trans-European Drug Information und dem Netzwerk NEW-Net zusammen. Mehr über die Arbeit von Pipapo können sie in diesem Interview mit Carlos Paulos erfahren.


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