Der Mouvement écologique prangert die neue multimodale Containerplattform zwischen Düdelingen und Bettemburg an – die Anlage sei viel zu hell.
Der Begriff „Lichtverschmutzung“ bezeichnet die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliche Beleuchtung. Wer einmal in einem städtischen Gebiet versucht hat, Sternbilder zu bestimmen oder gar die Milchstraße zu finden, hat das Phänomen vermutlich schon erlebt: Es sind nur noch sehr wenige Sterne zu sehen. Lichtverschmutzung trifft aber nicht nur Hobbyastronom*innen: Der menschliche Biorhythmus wird davon ebenso gestört wie jener von nachtaktiven Tieren. Neben Insekten und ihren Prädatoren wie Fledermäuse oder Eulen sind zum Beispiel auch Zugvögel betroffen.
Die Beleuchtung der multimodalen Containerplattform zwischen Düdelingen und Bettemburg ist dem Mouvement écologique deshalb ein Dorn im Auge. Die Umwelt-NGO ist der Ansicht, dass die Anlage „unnötig in den Himmel sowie in den Siedlungsbereich hinein“ strahle und „elementare Kriterien zur Vermeidung der Lichtverschmutzung nicht beachtet“ worden seien. „Eine Sicht ‚von oben‘ würde nach Einschätzung des Mouvement Ecologique durchaus offenlegen, dass es sich bei der Anlage um einen der größten Lichtemittenten im Lande handelt.“, heißt es in der Pressemitteilung.
Einen Beleg für diese Behauptung bleibt der Mouvement schuldig, fordert dafür aber, dass ein Lichtkonzept für die Containerplattform in Auftrag gegeben werden soll. Dabei soll, so die NGO, die Lichtverschmutzung reduziert werden. Für Aufregung sorgt auch die Tatsache, dass das Nachhaltigkeitsministerium bereits an einem Leitfaden zum Thema arbeitet, sich der Problematik also durchaus bewusst ist – sie aber im Fall der multimodalen Plattform ignoriert hat. Der Leitfaden wird übrigens von Lukas Schuler von „Dark Sky Switzerland“ ausgearbeitet, der im März 2016 auf Einladung des Mouvement écologique einen Vortrag in Luxemburg hielt.
In die relativ neue und sparsame LED-Beleuchtungstechnik wurde viel Hoffnung gesteckt – so wäre es mit LEDs möglich, die Lichtemissionen um zwei Drittel zu senken, ohne dass dies den Menschen auffiele. Im Moment ist allerdings das Gegenteil der Fall: Laut einer Studie des Deutschen Geoforschungszentrums in Potsdam steigt die Lichtverschmutzung seit 2012 weltweit jedes Jahr um zwei Prozent – weil LED-Technik oft falsch eingesetzt wird.
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