Projekt alternative Wochenzeitung: Trau keinem über 30

Am 1. März 1991 erschien die erste Wochenausgabe des GréngeSpoun. Ein kleiner Blick zurück in eine Zeit, in der vieles anders, aber manches nicht unbedingt einfacher war.

Zwar ist es (noch) kein Nachruf, aber bei dem Unterfangen, sich mit der ersten Wochenausgabe des woxx-Vorgängers GréngeSpoun auseinanderzusetzen, wird es einem etwas mulmig zumute. Sind es tatsächlich schon 30 Jahre her, seitdem das Projekt einer „wochenzeitung fir eng ekologesch a sozial alternativ“ in eine entscheidende Phase getreten war? Die Wochenzeitung hat also das gleiche Alter wie damals der Autor dieser Zeilen, als er das Edito zur 56. GréngeSpoun-Nummer verfasste. Es ging um das „erste Aktienerlebnis“ der Gründer*innen der gleichnamigen Kooperative, wenige Tage zuvor. mehr lesen / lire plus

Die woxx von morgen #2: Papiergeld

Als Ende der 1980er der „GréngeSpoun – Zeitung fir eng ekologesch a sozial Alternativ“ (GS) startete, sollten die vielfach geschmähten „neuen sozialen Bewegungen“ ein neues Sprachrohr erhalten. Dass dies durch eine im Bezahlabo zu beziehende „gedruckte Zeitung“ passieren sollte, fußte auf einem bewährten Modell: Jede Abozahlung war so etwas wie ein Vorschuss auf kommende Ausgaben und Inhalte. Im Unterschied zu einigen Vorläuferprojekten wurde beim GS dabei eine wöchentliche Erscheinungsweise angepeilt – um umfangreicher berichten und effektiver reagieren zu können. Ganz nebenbei „lockte“ auch die staatliche Pressehilfe, die eigentlich nur den alteingesessenen Wochen- und Tageszeitungen vorbehalten bleiben sollte. Die finanzielle Beteiligung vieler Einzelner erlaubte einen sich immer wieder erneuernden finanziellen Grundstock, der die staatlichen Zuwendungen erst möglich machte. mehr lesen / lire plus

Die woxx von morgen #2: Zeitungmachen als Geschäftsmodell

Es gab Zeiten, wo die Herausgabe einer Zeitung weniger von Existenzängsten und schwindenden Leser*innenzahlen begleitet war als von einer gewissen unternehmerischen Euphorie und der Hoffnung, schreibend die Welt verbessern zu können.

Ein Foto, das die Luxemburger Presse-Corona bei einem Staatsbesuch in Moskau in den 1970ern zeigte, diente als Vorlage für das erste, von Guy W. Stoos entworfene GréngeSpoun-Plakat.

Immer dann, wenn auf der Welt wieder ein Land die Pressefreiheit für sich entdeckte, entstanden fast aus dem Nichts Zeitungsprojekte, die nicht nur sehr schnell eine umfangreiche Leser*innenschaft für sich gewinnen konnten, sondern in vielen Fällen sogar zu kleinen Wirtschaftsimperien heranwuchsen. Wir reden natürlich von Zeiten – in Westeuropa Mitte des 19. mehr lesen / lire plus

Die woxx von morgen #1: Woher wir kommen

Digitalisierung, ein Modewort. Doch für unser Projekt war sie von Anfang an Teil des Selbstverständnisses – nicht zuletzt, um die knappen Finanzmittel optimal einzusetzen.

Bierdeckel-Kampagne zum woxx-Launch im Jahr 2000.

Man schrieb das Jahr null. Besser gesagt: ’00. Oder auch: 2000. Es war jedenfalls das Jahr Null der woxx, ein Neuanfang für die Zeitung, die bis dahin unter dem Namen „Grénge Spoun“ erschienen war. Zusätzlich zur Namensänderung wurde die Webseite woxx.lu in Betrieb genommen. Online-woxxlesen ging eigentlich nur auf dem PC, es gab noch keine Tablets und das einzige Smartphone-Modells hatte einen Mini-Schirm und keine Touch-Bedienung. Und dennoch war es der Anfang unseres Online-Abenteuers. mehr lesen / lire plus

Aide à la presse : En attente d’une loi

La réforme de l’aide à la presse a souvent été thématisée dans nos colonnes. Tout en restant critique par rapport aux textes proposés, il faut néanmoins appeler à l’urgence.

Il y a un peu plus d’un mois, nous avons lancé auprès de nos lectrices et lecteurs une campagne de soutien de notre projet. Cet appel ressemble quelque peu à ce qu’on a dû faire il y a un peu plus d’un quart de siècle : quand notre prédécesseur le GréngeSpoun s’était transformé en hebdomadaire et avait rempli pendant une année toutes les conditions prévues par la loi sur l’aide à la presse, il était en phase de devenir la première publication nouvellement créée à accéder à ce système sans être édité par une des grandes maisons d’édition. mehr lesen / lire plus

30 Jahre woxx – die andere Stimme

Diese Woche feiern wir drei Jubiläen: 1.500 Nummern, 30 Jahre Zeitung, ein Jahr Online-woxx. Wichtiger als die Bilanz sind unsere Zukunftspläne – die den revolutionären Veränderungen in der Medienbranche Rechnung tragen.

Bierdeckel-Kampagne zum woxx-Launch im Jahr 2000.

Um die Schwierigkeiten, für die Online-woxx die digitale Pressehilfe zu erlangen, ging es im Edito „Abgebremst aber im Rennen“ der Print-Nummer von vergangenem Freitag. Wie das Projekt GréngeSpoun / woxx in den vergangenen 30 Jahren mit den technologischen Revolutionen in der Medienbranche umgegangen ist, dazu finden unsere Leser*innen in der am 2. November erscheinenden Nummer einen detaillierten Beitrag auf Französisch. Dabei geht es auch um die Chancen, die die neuen Technologien bieten, um den Ansprüchen des ursprünglichen Projekts besser gerecht zu werden. mehr lesen / lire plus

Irakkrieg 1991: Barbarei besiegt!

Im ersten Irakkrieg wurde Kuwait befreit – und viel „Porzellan zerschlagen“. Dass die Situation im Mittleren Osten heute so verfahren ist, erklärt sich aus den Irrungen der Vergangenheit.

(Photo : Raymond Klein)

(Foto : Raymond Klein)

Als am 24. Februar 1991 alliierte Truppen in der Stärke von mehreren hunderttausend Mann auf einer Frontbreite von über 300 Kilometern die Grenze zum Irak überschritten, leiteten sie die letzte Phase des ersten Irakkrieges ein. Im Sommer 1990 hatte Saddam Husseins Armee Kuwait besetzt, ein Gewaltakt, auf den die USA und der Westen mit einer militärischen und medialen Mobilmachung reagierten (woxx 1331). Die Regierung von Präsident George Bush verbrachte den Herbst damit, Truppen zusammenzuziehen, Unterstützung bei der Sowjetunion und in der arabischen Welt zu suchen und, über die UN, dem Irak ein Ultimatum zu stellen. mehr lesen / lire plus

Golfkrieg 1990: Für Werte und Öl


Ein Blick ins woxx-Archiv erinnert an die Aufbruchstimmung nach dem Fall der Mauer. Und an die aggressive westliche Reaktion während der Golf-Krise, die ungeahnte Folgen für die Region und für die Welt haben sollte.

Mit dem M728-„Mähdrescher“ auf Minensuche. 1990 bereitete man sich darauf vor, in einem konventionellen Krieg zu siegen. Mittlerweile mussten sich westliche Truppen an „schmutzige“ Kriege mit Sprengfallen, Autobomben und Selbstmordattentate gewöhnen. Und an Niederlagen. (Foto: Spc. Henry, US DOD / PD)

Mit dem M728-„Mähdrescher“ auf Minensuche. 1990 bereitete man sich darauf vor, in einem konventionellen Krieg zu siegen. Mittlerweile mussten sich westliche Truppen an „schmutzige“ Kriege mit Sprengfallen, Autobomben und Selbstmordattentate gewöhnen. Und an Niederlagen. (Foto: Spc. Henry, US DOD / PD)

Sollte der Westen, statt zuzuschauen, im Irak intervenieren? Eine brennende, aber keineswegs neue Frage. Bereits vor 25 Jahren stellte sie sich – nachdem Saddam Husseins Truppen Anfang August Kuwait besetzt hatten. mehr lesen / lire plus