Planning fordert Verjährungsfrist bei sexuellem Missbrauch von Minderjährigen gänzlich abzuschaffen

Schon seit vielen Jahren laufen die Diskussionen um eine mögliche Verlängerung der Verjährungsfrist bei sexuellem Missbrauch. Langsam wird es konkreter, doch reicht die bloße Verlängerung aus?

Mit vier Motionen und einem Gesetzesvorschlag befeuerte die CSV diese Woche die Diskussion in puncto Verjährungsfrist von sexuellem Missbrauch. Die Forderung bezieht sich auf Sexualstraftaten gegenüber Minderjährigen: Ab ihrer Volljährigkeit soll die Verjährungsfrist nicht schon nach 10, sondern erst nach 30 Jahren ablaufen.

Das Planning Familial begrüßt die Initiative – allerdings gehe sie nicht weit genug. In ihren Augen müsse die Verjährungsfrist gänzlich abgeschafft werden. In einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben erklärt das Zentrum warum: Aus Selbstschutz verdrängten Opfer die Taten oft, es könnten Jahrzehnte vergehen, bevor sie sich daran erinnerten, was ihnen in der Kindheit widerfahren sei: „Quand elles retrouvent la mémoire des violences sexuelles qu’elles ont subies, il est souvent trop tard pour porter plainte.“ mehr lesen / lire plus

Planning familial goes Insta

Weil das Planning Familial sein analoges Angebot nur noch eingeschränkt anbieten kann, legt es online einen Zahn zu.

Quelle: Planning familial

Aufgrund der sanitären Krise kann das Planning Familial seit drei Monaten keine Schulbesuche mehr durchführen. Zum Glück hat das Zentrum nun Instagram entdeckt: Seit gestern existiert nicht nur der Account planningfamilialluxembourg, es sind darauf außerdem zwei Posts und eine Story vorzufinden. Auf einem der Bilder ruft das Planning dazu auf, Fragen rund um Verliebt sein, Verhütung, Menstruation, Pubertät und Liebeskummer an esa@pfl.lu zu richten. Die Kampagne „Hues du Froen?“ soll Interessierte daran erinnern, dass das Planning trotz Kontaktbeschränkungen Unterstützung und Beratung anbietet. mehr lesen / lire plus

Sexualisierte Gewalt: Problematik mit 
vielen Facetten

Betreuung von Gewaltopfern, unangebrachtes Sexualverhalten und Langzeitfolgen sexualisierter Gewalt waren allesamt Themen, die anlässlich eines vom Cesas organisierten Konferenztages am vergangenen Montag auf dem Programm standen. Auch wenn die vielfältigen Vorträge einen interessanten Einblick in die Arbeit luxemburgischer Akteur*innen vermittelten, so waren doch nicht alle gleichermaßen für die Problematik sensibilisiert.

© Tumisu/pixabay.com

„Bei sexualisierter Gewalt handelt es sich ganz eindeutig um geschlechtsbasierte Gewalt.“ Mit dieser Bemerkung leitete Anik Raskin, Direktorin des Conseil national des Femmes du Luxembourg (CNFL) am Montag den letzten Tag der Semaine de la santé affective et sexuelle ein. Damit wolle sie nicht sagen, dass Frauen die besseren Menschen seien. mehr lesen / lire plus

Podcast: Am Bistro mat der woxx #042 – Wat ass Sexualassistenz a wisou ginn et sou vill ënnerschiddlech Meenungen dozou?

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Dës Kéier ass eist Thema direkt en duebelt Tabu: Et geet nämlech ëm Sexualitéit a Behënnerung. Fir Leit, déi wéinst enger Behënnerung net kënnen hir Sexualitéit ausliewen, gëtt et déi sougenannt Sexualassistenz. D‘Tessie Jakobs an de Joël Adami schwätzen doriwwer, wat dat ass, wat fir verschidden Zorten et gëtt a wien déi Persoune sinn, déi dat ubidden. Wat ass zum Beispill den Ënnerscheed tëscht passiver an aktiver Sexualassistenz?

Zu Lëtzebuerg gëtt et nach keng Reegelung fir d‘Sexualassistenz. An d‘Fro, wéi se soll gereegelt sinn, wéi eng Zorte sollten erlaabt sinn, ass ëmstridden. mehr lesen / lire plus

Sexualassistenz: Wo liegt die Grenze zur Prostitution?

Viele Menschen mit Behinderung können ihre Sexualität nicht ihren Bedürfnissen entsprechend ausleben. Ob die aktive Sexualassistenz einen Lösungsansatz dafür bietet, daran scheiden sich die Geister.

Wer „Sexualassistenz“ hört, denkt sofort an penetrativen Sex. Dabei geht es oft um bloßen Körperkontakt.(Pixabay)

Wenn es darum geht, die größten Missstände bezüglich Sexualassistenz zu benennen, braucht Joël Delvaux nicht lange zu überlegen: „Vorurteile und Tabus. Menschen mit Behinderung werden sehr oft wie kleine Kinder wahrgenommen. Vor allem dann, wenn die Beeinträchtigung psychisch ist. Dabei hat man auch dann sexuelle Bedürfnisse, erlebt sie nur vielleicht anders.“ Seit Info-Handicap Arbeitsgruppen rund um den Themenkomplex Behinderung und Sexualität initiiert hat, habe aber ein wichtiger Schritt in Richtung Enttabuisierung stattgefunden, so das Vorstandsmitglied von Nëmme mat eis! mehr lesen / lire plus

Sexualerziehung: Man lernt nie aus

Altersübergreifend, ganzheitlich, zugänglich und intersektionell – das Ziel, das sich mit dem neuen Aktionsplan zur sexuellen und affektiven Gesundheit gesteckt wurde, könnte nicht ambitionierter sein.

© Pixabay

Das Auditorium der Uni Luxemburg war bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt, als am vergangenen Dienstag der Nationale Aktionsplan zur Förderung sexueller und affektiver Gesundheit vorgestellt wurde. Das Stichwort, das sich wie ein roter Faden durch die gesamte Konferenz zog, war „ganzheitlich“. Dieser Leitlinie soll nämlich die hierzulande geleistete Sexualerziehung künftig entsprechen. Diese Herangehensweise wird bereits daran deutlich, dass gleich vier Ministerien an der Ausarbeitung beteiligt waren: Gesundheit, Familie, Bildung und Geschlechtergleichstellung. Anders als der bisherige Aktionsplan, richtet sich der neue, am 1. mehr lesen / lire plus

Sexualerziehung
: Es mit der Romantik übertreiben

Wo kommen die Babys her? Ist Sex wirklich so wie im Porno? – Alles Fragen, die sich viele bereits in jungen Jahren stellen. In Klassenworkshops gibt das Planning Familial Antworten darauf. Für den dritten Teil unserer Serie über Sexualerziehung haben wir mit Simon Görgen über seine Tätigkeit als Sexualpädagoge gesprochen.

Simon Görgen ist Sexualpädagoge beim 
Planning Familial. (Foto: Planning Familial)

woxx: Welchen Stellenwert hat Sexualerziehung im Leben eines Menschen?


Simon Görgen: Laut Bedürfnispyramide von Maslow steht Sexualität auf der gleichen Stufe wie Essen, Trinken und Schlafen. Sexualität sollte also jedem zugänglich sein. Wir vom Planning Familial wollen jedem eine selbstbestimmte Sexualität ermöglichen. mehr lesen / lire plus

Planning familial
 : Tant qu’il y aura de l’amour et du sexe


Créé le 1er juin 1965, le Planning familial fête ses 50 ans cette année. Le woxx s’est entretenu avec la présidente de son conseil d’administration, Ainhoa Achutegui.

(Photo : woxx)

(Photo : woxx)

woxx : Le Planning familial, dont vous présidez le conseil d’administration, fêtera ses 50 ans la semaine prochaine. A-t-il changé depuis 1965 et depuis l’ouverture de son premier centre en 1967 ? 


Ainhoa Achutegui : Le travail du Planning familial a complètement changé. Même si, au début déjà, c’était un endroit pour les couples, pour l’éducation sexuelle et affective, tout comme maintenant, la société autour a évolué. Le Planning a évolué avec elle. mehr lesen / lire plus

SCHWANGERSCHAFTSABBRUCH: „Eine der liberalsten Gesetzgebungen Europas“

Seit 1967 gibt es das „Planning Familial“. In der Hauptstadt, Esch und Ettelbrück können Frauen dort eine kostenlose Beratung in Anspruch nehmen. Präsidentin Danielle Igniti über die neuen Räumlichkeiten und die von der Regierung geplante Reform des Schwangerschaftsabbruchs.

Seit 1999 ist Danielle Igniti Präsidentin des Planning Familial. (Foto: Christian Mosar)

woxx: Vergangene Woche wurden die neuen Räumlichkeiten des Planning Familial eingeweiht. Nun steht Ihnen mehr Raum in der Rue de la Fonderie zur Verfügung. Erhält das Planning im Zuge der Gesetzesreform zusätzliche finanzielle Zuwendungen? Tragen die größeren Räumlichkeiten der neuen gesetzlichen Realität Rechnung?

Danielle Igniti: Ja, das ist klar. Wir haben auch unser Team verstärkt. mehr lesen / lire plus

HÄUSLICHE GEWALT: Hinter der Fassade

Noch vor der Sommerpause wurde die Gesetzesänderung zur häuslichen Gewalt verabschiedet. Gewährleistet die Verschärfung den Betroffenen hinreichenden Schutz? Und woher rührt eigentlich das Phänomen der häuslichen Gewalt?

Ist Gewalt am Ende nicht doch ein sozio-kulturelles Phänomen?

Es ist kein Wunder, dass kaum jemand die Abstimmung über eine Verschärfung des Gesetzes zur häuslichen Gewalt (Projet du Loi 6181) wahrgenommen hat, fand sie doch im Schatten der alles überlagernden Parlamentsdebatte vom 10. Juli statt – dem lang ersehnten vermeintlichen Schicksalstag, an dem die Rede des Premiers und ihre Konsequenzen das Land in Atem hielten.

Offenbar besteht in Luxemburg zum Thema „häusliche Gewalt“ jedoch ein weitgehender Konsens. mehr lesen / lire plus

ABTREIBUNG: Realtität ohne Tabu

Mehr als 30 Jahre nachdem die Frauenbewegung das Tabuthema Sexualität und Schwangerschaftsabbruch auf die Tagesordnung gebracht hat, legt die CSV-LSAP-Regierung ein Reformvorhaben vor, das alles lässt, wie es war.

„Sie soll die Schmerzen ruhig ertragen und fühlen, was passiert“. Mit diesen Worten habe ein Arzt in Luxemburg bei einer Abtreibung die Vergabe von Schmerzmitteln an eine Patientin verweigert – in einem anderen Fall habe er eine Beratung vorenthalten: „Frauen, die abtreiben, brauchen keine psychische Beratung“. Daneben komme es, da Abtreibungen in Luxemburg nach wie vor illegal sind, immer wieder zu der entwürdigenden Situation, dass Frauen unmittelbar bevor sie in den Operationssaal geschoben werden, dem Arzt Bargeld zustecken. mehr lesen / lire plus