Kulturkadaver
+++ Zuhören, hinhören, wiederhören – dazu war das Philharmonie-Publikum am vergangenen Wochenende bei den beiden Konzerten um und mit Helmut Lachenmann aufgefordert. So konnte man das Dröhnen in Weberns „Trauermarsch“ körperlich spüren und die verborgenen Klangeigenschaften eines Steinway in Lachenmanns „Kinderspiel“ erkunden. Dieser feierte im Rahmen des Festivals für zeitgenössische Musik Rainy Days seinen 75. Geburtstag – indem er einen Teil der Klavierstücke am zweiten Abend selber spielte. Ein langer Abend mit musikalischen Juwelen von Debussys „Children’s Corner“ über Nonos „Sofferte onde serene“ bis zu Lachenmanns „Serynade“. Bei manchen Stücken hätte man sich aber eine Werkeinführung gewünscht, vor allem wenn man den bemerkenswerten Vortrag des Geburtstagskindes am Vortag gehört hatte: Lachenmann hatte über seine emotionale und intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Klarinettenkonzert von Mozart gesprochen, die das im Anschluss daran aufgeführten Werk „Accanto“ hervorgebracht hatte. mehr lesen / lire plus