Wie konnten es acht bis zehn Ingenieure der Luxemburger SNCH Im Jahr 2015 schaffen, nahezu 9.000 Homologationen (Neuzulassungen verschiedenster Autoteile) zu erteilen? Diese und andere Fragen stellten am Dienstag verschiedene Europa-Abgeordnete dem SNCH-Direktor Claude Liesch, der vom Untersuchungsausschuss des Europa-Parlaments zum VW-Skandal gehört wurde. Mit rund 3,5 Stunden Bearbeitungszeit pro Zertifikat liege Luxemburg im europäischen Schnitt und arbeite vergleichbar wie etwa die deutsche Zulassungsbehörde KbA, so Liesch. Ein Blick in den Jahresbericht der KbA zeigt allerdings ein anderes Verhältnis: Pro Tag geben dort im Schnitt 60 Mitarbeiter rund 80 Zertifikate heraus, in Luxemburg kommen auf die maximal zehn Ingenieure 35 Homologationen pro Arbeitstag. Liesch sprach sich in Brüssel gegen eine europäische Kontrollinstanz aus. Dies sei nicht „industriefreundlich“ sagte er, eine dezentrale Instanz sei hier vorzuziehen. Die Position der Luxemburger Regierung ist diesbezüglich noch nicht eindeutig festgelegt. Man müsse über solche Kontrollmöglichkeiten nachdenken, hatte vor kurzem der für Transport zuständige Minister François Bausch gesagt. Seine Parteikollegen im Europaparlament und mit ihnen der grüne EU-Abgeordnete Claude Turmes fordern eine Überwachung nach der Zulassung auf europäischer Ebene durch die EU-Kommission.
Typenzulassung: Luxemburg besonders schnell?
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