Während die Koalitionsgespräche auf Schloss Senningen noch laufen, versucht die Association nationale des infirmières et infirmiers du Luxembourg (ANIL) die Aufmerksamkeit der Verhandlungsdelegationen auf eine effizientere Gestaltung des Gesundheits- und Pflegesystems zu lenken. Elf Hauptmaßnahmen schlägt die ANIL in einem offenen Brief an den (wahrscheinlich) kommenden Premierminister Luc Frieden vor. Die vorgeschlagenen Lösungsansätze des Verbands gehen dabei vor allem gegen den Personalmangel und ineffizienten Ressourceneinsatz vor. Der erste Vorschlag: Die Aufgaben der Pflegenden sollen erweitert werden. Pflegende sollen weitere routinemäßige Pflegemaßnahmen übernehmen, um Ärzt*innen für andere Aufgaben zu entlasten, schreibt der Verband. Außerdem müsse das Angebot der bestehenden ambulanten Pflegedienste erweitert werden. Eine frühere Erkennung von Problemen würde sowohl das System präventiv entlasten als auch dem Mangel an Hausärzten entgegenwirken, so die ANIL. Als Ansatz schlägt der Verbund eine Gemeindepflege vor, wie sie etwa in deutschen Bundesländern wie Hessen schon „erfolgreich“ umgesetzt wird. Dem Personalmangel soll auch mit einem nationalen Ausbildungsplan entgegengewirkt werden. Letztendlich würde ein effizienteres Gesundheitssystem vermeidbare Kosten und Krankenhausaufenthalte verringern und somit das Wohlbefinden der Bevölkerung bessern. „Zufriedene Patienten bedeuten in der Regel kürzere Aufenthalte und eine bessere Einhaltung von Therapieplänen“, so die ANIL. Die kommende Regierung müsse sicherstellen, „dass die Fähigkeiten und Qualifikationen der Gesundheitsversorgung optimal genutzt werden.“
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