woxxenrückblick (2)

von | 10.11.2017

Das Paradies, neue ReporterInnen, Feminismus und Cannabis – was diese Woche wichtig war.

Anfang der Woche erschütterten die Enthüllungen des ICIJ (International Consortium of Investigative Journalists) rund um die Paradise Papers die Medienlandschaft. Superreiche und Konzerne nutzen komplexe Firmenkonstruktionen, um ihr Geld möglichst vor dem Fiskus zu verstecken. Auch wenn Luxemburg dieses Mal keine prominente Rolle in den geleakten Dokumenten einnahm, so gab es wenig überraschend doch einige Verbindungen ins Großherzogtum,. Zum Beispiel die Firma Headstart, wie die woxx in „Paradise Papers : L‘enfer, c‘est les autres“ beschrieben hat. Auch in unserem Editorial #Stopthegreed gehen wir auf die Steuertricks ein.

In Luxemburg stellte sich am Montagmorgen nicht das ICIJ, sondern ein anderes investigatives Journalismusprojekt vor: Reporter.lu. 1.000 Menschen, die jährlich 150 Euro zahlen, wollen die KollegInnen finden, um dann künftig – ganz ähnlich wie die woxx – leserInnenfinanzierten Journalismus zu betreiben. Die woxx war bei der Vorstellung des Projektes (Rendez-vous en reporter inconnu) und hat mit Christoph Bumb und Laurence Bervard über ihr Projekt („L‘anti-essentiel“) geredet.

Am Montagabend war die feministische Autorin Laurie Penny in Luxemburg und hat in der Abtei Neumünster ihr Buch „Bitch Doctrine“ vorgestellt und dabei passend zum Buchtitel gesagt „Ich bemühe mich, eine Bitch zu sein“. Ein Interview mit der Autorin folgt nächste Woche in der woxx. Am Mittwoch war der Intersex Day of Remembrance, der in Deutschland zu einem freudigen Anlass wurde: Das Bundesverfassungsgericht beschloss, dass es künftig einen dritten Geschlechtseintrag für intergeschlechtliche Personen geben muss. Die woxx hat sich einen Film zum Thema angesehen und zusammengefasst, wie die Situation für intergeschlechtliche Menschen in Luxemburg aussieht.

Medizinisches Cannabis wird in Luxemburg nun auch endlich legal. Allerdings ist die geplante Regelung nicht sehr ambitiös: Cannabis : La fin de la frilosité ? Ganz andere Blüten treibt eine Baum-Skulptur des Künstlers Silas Birtwistle, die auf der COP23 enthüllt wurde. Sie soll die EntscheiderInnen auf der Klimakonferenz auf die Wichtigkeit einer nachhaltigen Landwirtschaft aufmerksam machen.

Nicht um die Zukunft der Erde, sondern um die der Arbeit ging es bei einem Rededuell zwischen Franz Fayot und Jean-Jacques Rommes. Die Fondation Idea hatte die beiden eingeladen, um über die Konsequenzen der „dritten industriellen Revolution“ zu reden. In der Debatte ging es dann vor allem gegen Roboter und Frontaliers. Am Donnerstag und heute Freitag steht in den Ausstellungshallen am Kirchberg alles im Zeichen von Unis und Studium – wir haben uns die „Studentefoire“ zum Anlass genommen, mit Kelly Kosel von der UNEL über die Situation luxemburgischer Studierender zu sprechen.

Auch kulturell hatte die Woche einiges zu bieten. Im Hohen Norden findet das Festival Odo Sonoritas statt. Wir haben mit dem Organisator Unki Unkelheusser gesprochen. Etwas zentraler, nämlich im Tramsschapp, findet noch bis diesen Sonntag der Salon des Cercle artistique de Luxembourg statt. Im Kino haben wir uns Yórgos Lánthimos‘ „The Killing of a Sacred Deer“ angesehen. Und einen Comic haben wir auch gelesen, nämlich „du kannst natürlich heute noch hier schlafen“.

Da wäre da auch noch das soziale Netzwerk twitter, das seinen NutzerInnen nun die doppelte Zeichenzahl erlaubt: 280 statt 140 Zeichen passen nun in einen tweet. Die woxx macht davon unter @WOXXHEBDO natürlich auch Gebrauch – wir freuen uns über mehr FollowerInnen!

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