Auf Netflix: The Half of It

„The Half of it“ wiederholt die simple Botschaft, dass Liebe nicht immer in der erwarteten Form daherkommt. Dank seiner interessanten Protagonistin driftet der Film nicht allzu sehr in Klischeehafte.

Ellie coached Paul durch’s Dating. (Quelle: Netflix)

Ellie (Leah Lewis) ist eine gute Schülerin. Tatsächlich so gut, dass sie von ihren Mitschüler*innen bezahlt wird, damit sie ihnen ihre Schulaufsätze schreibt. Eines Tages tritt Paul (Daniel Diemer) mit einer etwas eigenartigen Bitte an sie heran: Ellie soll für ihn Liebesbriefe an Aster (Alexxis Lemire) formulieren. Er hat noch nie ein Wort mit Aster gewechselt, doch er ist überzeugt, dass er sie liebt. Wenn er doch nur die richtigen Worte finden würde, um ihr dies zu kommunizieren. Ellie, die selbst von Aster angetan ist, lässt sich auf die Challenge ein.

Das Briefeschreiben gibt Ellies Leben einen ungeahnten Aufschwung. Aster schreibt nämlich stets eifrig zurück und wie sich herausstellt, haben die beiden mehr gemeinsam, als sie dachten. Oder besser gesagt: Als Ellie dachte, ist Aster doch der Überzeugung, dass sie mit Paul kommuniziert. Daraus ergibt sich eine interessante Dynamik: Zum einen versucht Aster sich darüber klar zu werden, was sie Paul gegenüber empfindet und was das für ihre Beziehung zu ihrem Freund bedeutet. Dass Paul so anders wirkt, je nachdem ob er ihr schreibt oder sich die beiden zu einem Date treffen, macht die Sache nicht gerade leichter. Zum anderen lernen Ellie und Paul sich zunehmend besser kennen und entwickeln unerwartet eine enge Freundschaft. Und dann wäre da natürlich noch der Betrug von Ellie und Paul, der jederzeit ans Licht zu geraten droht.

Wie daran schon deutlich wird, bildet die Faszination, die Ellie und Aster füreinander hegen, zwar den roten Faden des Films, eine queere Liebesgeschichte will sich dennoch nicht entwickeln. Das ist keineswegs ein Spoiler, kündigt Ellie doch bereits in den ersten Minuten des Films an: „This is not a love story. At least not one where anyone gets what they want“. Der Film von Regisseurin und Drehbuchautorin Alice Wu ist vielmehr eine Geschichte über unerfüllte Sehnsucht. Nur schade, dass er sich damit in die lange Liste an Filmen und Serien einreiht, in denen eine queere Beziehung sich zwar andeutet, letzten Endes jedoch nicht verwirklicht wird.


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