Auf Netflix: The Half of It

„The Half of it“ wiederholt die simple Botschaft, dass Liebe nicht immer in der erwarteten Form daherkommt. Dank seiner interessanten Protagonistin driftet der Film nicht allzu sehr in Klischeehafte.

Ellie coached Paul durch’s Dating. (Quelle: Netflix)

Ellie (Leah Lewis) ist eine gute Schülerin. Tatsächlich so gut, dass sie von ihren Mitschüler*innen bezahlt wird, damit sie ihnen ihre Schulaufsätze schreibt. Eines Tages tritt Paul (Daniel Diemer) mit einer etwas eigenartigen Bitte an sie heran: Ellie soll für ihn Liebesbriefe an Aster (Alexxis Lemire) formulieren. Er hat noch nie ein Wort mit Aster gewechselt, doch er ist überzeugt, dass er sie liebt. Wenn er doch nur die richtigen Worte finden würde, um ihr dies zu kommunizieren. mehr lesen / lire plus

Baudenkmäler: Ende der Schonzeit

Seit die für Wochen stillgelegte Baubranche wieder arbeiten darf, vermelden Denkmalschützer*innen erschreckend viele Abrisse oder Zerstörungen alter Bausubstanz.

Foto: Karin Waringo

Die Zeit der Einkehr war nur kurz. Wurde da nicht von Umdenken, der Zeit „nach Corona“ mit umgekehrten Vorzeichen, einem anderen Wirtschaften mit neuem Bewusstsein geredet? Zumindest in Sachen einer radikalen Beseitigung alter Bausubstanz scheint dieses Umdenken nicht stattgefunden zu haben, im Gegenteil.

Spektakulärstes Signal in diesem Sinne ist wohl die Zerstörung der Keeseminnen auf dem Terres-Rouges-Gelände, die spontan zu viel beachteten Protesten geführt hat. Dass Luxemburg im Umgang mit Industriekultur seine Probleme hat, war zwar schon öfter Thema in den Spalten dieser Zeitung, allerdings ist es doch erschreckend, wie ein gut dokumentiertes und viel diskutiertes Beispiel aus einer für das Selbstverständnis der Luxemburger*innen wesentlichen Epoche, von den politisch Verantwortlichen „vergessen“ oder aber gar als nicht relevant eingestuft wird. mehr lesen / lire plus

Libanon: Vom Lockdown auf die Straße

Der Libanon steckt in einer Wirtschaftskrise. Sogar eine Staatspleite droht, die Bevölkerung verarmt. Nun setzen erneut Massenproteste ein.

Ein politisches System als Sondermüll: Die konsequente Ausgrenzung der wachsenden Bürger- und Umwelt-
bewegungen hat in Verbindung mit der Wirtschaftskrise im Libanon das Fass zum Überlaufen gebracht. Unser Bild zeigt eine Protestaktion vom 3. März. (Foto: EPA-EFE/Nabil Mounzer)

Die Revolte im Libanon ist zurück – viel wütender und gewalttätiger als vor dem durch die Pandemie bedingten Lockdown. Am 26. April brannte die erste Bank in der südlich von Beirut gelegenen Küstenstadt Sidon. Filmaufnahmen zeigen Jugendliche, die Molotowcocktails durch die zerstörten Scheiben werfen. Seitdem sind Dutzende Banken im ganzen Land in Flammen aufgegangen. mehr lesen / lire plus

„Wir“ von Tristan Garcia: Wer „Wir“ sagt, muss auch „Andere“ sagen

Tristan Garcia untersucht in seinem philosophischen Essay kollektive Identitäten. Über das Buch, den „Wir“-Begriff in Corona-Zeiten und die Fernsehsendung „1, 2 oder 3“.

Tristan Garcias „Wir“ erschien 2018 in der deutschen Übersetzung von Ulrich Kunzmann im Suhrkamp Verlag. Unter „Nous“ wurde das Buch bereits 2016 auf Französisch bei Grasset Éditions publiziert.

„Der ‚Kampf der Kulturen’, die Debatte um ‚den’ Islam, um Geflüchtete, Rassismus, Feminismus oder ‚politisch korrekte’ Sprache, um die Rechte der Tiere – immer geht es darum, im Namen eines ‚Wir’ zu sprechen, sich abzugrenzen oder zu inkludieren, sich zu mobilisieren und zu organisieren. Die Intensität dieser Wir-Bildungen nimmt wieder enorm zu“, steht in der Inhaltsbeschreibung zu Tristan Garcias Buch „Wir“. mehr lesen / lire plus

Ende des Zweiten Weltkrieg: Kein Zurück in die Welt von gestern

Das offizielle Kriegsende vor 75 Jahren war eine wichtige Etappe auf dem Weg der ideologischen Neuorientierung in Luxemburg. Wenig bekannt: Mit der Wochenzeitung „D’Hêmecht“ wurde auf originelle Weise versucht, noch seit der Vorkriegszeit bestehende gesellschaftliche und ideologische Gräben zu überwinden und die politische Auseinandersetzung pluralistischer zu gestalten.

Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945: 
Eine von mehreren Etappen, die das Kriegsende in Luxemburg markierten. (Quelle: e-luxemburgensia)

Der 8. Mai 1945, Tag der deutschen Kapitulation, steht in den Luxemburger Geschichtsdarstellungen zum Zweiten Weltkrieg nicht allein. Er muss sich seinen Platz mit mehreren anderen Daten teilen, die das Ende des Zweiten Weltkriegs weit konkreter fassbar machten: die Befreiung Luxemburgs durch die amerikanischen Truppen am 10. mehr lesen / lire plus

Biopolitique : Santé publique et dépolitisation

Dans le contexte actuel, la santé a grillé la priorité au tout économique. La chercheuse Éloïse Adde explore les liens entre pouvoir, médecine et démocratie pendant l’état de crise.

Les conséquences du primat de la santé sur l’économique sont multiples, et même le nation branding doit suivre… (© GilPe_wikimedia)

La crise du coronavirus et les solutions mises en place pour y faire face apportent un convaincant démenti à l’idée, communément admise, de la priorité de l’économique sur tout le reste dans le monde d’aujourd’hui. En effet, contrairement à ce qui aurait pu être attendu, quatre milliards d’individus sont aujourd’hui confinés et la vie économique est au point mort, afin de délester les hôpitaux et de préserver la vie des personnes fragiles. mehr lesen / lire plus

Réserve sanitaire : „Wir werden nur noch verarscht“

Um die Covid-19-Krise in den Krankenhäusern zu bewältigen, zog die Regierung neben freien Ärzt*innen auch Krankenpflege-Schüler*innen in die „Réserve sanitaire“ ein. Sie fühlen sich ausgebeutet.

Acht Stunden im Ganzkörperanzug schwitzen – für Krankenpflege-Schüler*innen, die im Rahmen der „Réserve sanitaire“ in medizinischen Einrichtungen arbeiten, ist das Alltag. Bald sollen sie den Job ohne Bezahlung machen. Das Foto zeigt das „Centre de soins avancé“ in Grevenmacher. (Foto: © SIP/Emmanuel Claude)

„Wir werden alle verarscht.“ Anna* ist wütend. Seit Ende März ist die Krankenpflegerin, die eine Zusatzausbildung im Bereich Intensivmedizin und Anästhesie macht, im Covid-19-Bereich eines luxemburgischen Krankenhauses im Einsatz. Die Regierung bringe den jungen Menschen, die die Pandemie bekämpfen, keinen Respekt entgegen. mehr lesen / lire plus

Öffnung der Schulen: Keine Zeit für Einzelkämpfer

In wenigen anderen Bereichen müssen zurzeit derart viele folgenschwere Entscheidungen getroffen werden wie bei der Schulbildung und Kinderbetreuung. Das entsprechende Ministerium tut sich allerdings schwer damit, jede Hilfe anzunehmen, die ihm angeboten wird.

„Zurück in die Schule“ ist schnell gesagt. Die konkreten Bedingungen auszuarbeiten, ist ein Drahtseilakt, an dem möglichst viele Akteur*innen beteiligt sein sollten. (Quelle: Jernej Furman/flickr.com)

Ein Element, das die Covid-19-Pandemie mehr als irgendein anderes charakterisiert, ist die Ungewissheit. Zum einen ist wenig über das Virus an sich bekannt. Zum anderen ist unklar, wie der Mensch am besten damit umgehen sollte. Was gestern noch richtig war, kann sich morgen als falsch herausstellen. mehr lesen / lire plus

Démocratie confinée : Insupportable

Faire voter le Ceta pendant l’état de crise montre l’outrecuidance de la majorité, qui ignore la mise sous scellés des libertés fondamentales et perd ainsi toute la maigre crédibilité collectée depuis le début de la pandémie.

© MOtty – Wikimedia

On aurait aimé mettre des airs d’opéra wagnériens en fond sonore des débats parlementaires d’hier, tellement c’était dramatique et tellement c’était pompeux par moments. La sortie zigzagante du CSV, qui démontre une fois de plus que les conservateurs sont un jour en opposition frontale et l’autre jour plus progouvernementaux que le gouvernement, aurait mérité une chevauchée des Walkyries, après le solo émouvant de l’ex-pasteur Paul Galles, qui a essayé de diluer ses remords à devoir voter un texte qui va à l’encontre de quelques-unes de ses convictions dans une motion de dernière minute. mehr lesen / lire plus

Ateliers Claus in Brüssel: Musikalische Ausnahmezustände

Thurston Moore, Cate le Bon, Caspar Brötzmann und die Sleaford Mods gehören zu den bekanntesten Acts, die hier auftreten. Doch auch jenseits von ihnen lautet in den Brüsseler Ateliers Claus das Konzept vor allem: schiere Intensität.

Musikalische Welten entstehen lassen: Wenn Tommy de Nys das Programm für die Ateliers Claus zusammenstellt, arbeitet er mit einer Wunschliste statt mit Booking Agenturen. (Fotos: Patrick Galbats)

Auch diese Geschichte war eigentlich anders geplant. Denn wer denkt schon daran, ein Porträt über einen Konzertort zu schreiben, wenn nicht mal ansatzweise absehbar ist, wann überhaupt wieder Konzerte stattfinden können? Vor gut zwei Monaten sah das noch weniger trostlos aus. mehr lesen / lire plus

L’Asti revendique la suspension des cotisations

Si la crise frappe évidemment les plus précaires de façon plus brutale, force est de constater que les mesures gouvernementales ne les considèrent pas tous et toutes. Celles et ceux qui travaillent en qualité d’indépendant-e-s le savent, l’affiliation à la CNS coûte un bras chaque mois. Dans un communiqué diffusé cette semaine, l’Asti s’inquiète pour les « personnes qui travaillent en situation administrative irrégulière et ceux exerçant une activité professionnelle occasionnellement sous contrats intérimaires, qui peinent maintenant à couvrir ces dépenses de cotisation ». Car après deux mois de non-paiement, la CNS les retire et les personnes en question perdent leurs droits de couverture santé. mehr lesen / lire plus

Forum 406: Zukunft der Kirche

Wie schnell die Zeit vergehen kann: Nun erscheint bereits die zweite Forum-Ausgabe während der Covid-19-Krise in Luxemburg. Passend zur Oktave, die dieses Jahr ausschließlich via Streaming stattfinden muss, stellt sich die Zeitschrift die Frage, wohin die katholische Kirche in Luxemburg sich entwickelt. In mehreren Beiträgen wird dabei auch ausführlich die jüngere Geschichte reflektiert, insbesondere die katholische Jugendbewegung, die in den 1970er-Jahren aktiv war und aus der auch Forum entstanden ist. Ein Beitrag über das Osterfest in Zeiten der Pandemie rundet das Dossier ab. Daneben sind auch wieder einige Beiträge über die Covid-19-Krise zu lesen, außerdem beschäftigt sich Forum einmal mehr mit der luxemburgischen Medienlandschaft: Ein Artikel beleuchtet die redaktionellen Leitlinien der heimischen Medien, ein anderer die Zukunft des öffentlichen Rundfunks und Fernsehens. mehr lesen / lire plus

Games: Kurzfristige Zockerei

Die Videospiele, die wir diese Woche vorstellen, sind – vor allem im Lockdown – schnell durchgespielt. In vielen Fällen liegt der Fokus auf der Handlung.

Es gibt viele Motivationen, um Games am Computer oder der Konsole zu spielen: Ablenkung, Test der Reaktionsfähigkeit, Adrenalinrausch. Ein oft unterschätzter Grund sind die interaktiven Handlungen, die ein Storytelling ermöglichen, das andere Medien nicht leisten können. Wir stellen einige solche Titel vor – aber auch kurzweilige Spiele, die oft für wenig Geld einige Stunden Spaß versprechen.

Dream Daddy


Ein alleinerziehender Vater zieht mit seiner Tochter in eine langweilige Vorstadt. Sie ergänzen ihre neue Nachbarschaft gut, wird diese doch vor allem von anderen alleinerziehenden, gutaussehenden Vätern und ihren Kindern bewohnt. mehr lesen / lire plus

Luxembourg Street Photography Festival 2020: Der Fotoauslöser klickt online

Wird immer noch nix mit Ausgehen und analogen Kulturveranstaltungen? Die Organisator*innen des Luxembourg Street Photography Festivals denken um: Konferenzen mit renommierten Straßenfotografen und Events mit Tradition gibt es dieses Jahr online.

Die Konferenzen des Luxembourg Street Photography Festivals finden dieses Jahr online statt, unter anderem mit dem Fotografen Joe Aguirre. (Copyright: Joe Aguirre)

Eins der Ziele des Street Photography 
Luxembourg Collective ist es, die Kunst der Straßenfotografie zu fördern – auch Ausgangssperre und Covid-19 halten das Kollektiv davon nicht ab. Das 
Luxembourg Street Photography Festival geht online und hält auch in seiner digitalen Version einiges für Liebhaber*innen der Straßenfotografie bereit.

Die Fotobuchpräsentation von Pierre Gély-Forts „The Dark LOVE BOAT“ bildete gestern den Auftakt der Konferenzreihe. mehr lesen / lire plus

Auf Netflix: A Secret Love

„A Secret Love“ nimmt die Zuschauer*innen mit auf eine emotionale Reise und zeigt eindringlich die Sorgen und Probleme, mit denen ältere Menschen konfrontiert sein können – vor allem dann, wenn sie queer sind.

Über 70 Jahre lang waren Pat und Terry ein Paar. (Quelle: The Canadian Press/HO-Netflix)

Wenn es kein Dokumentarfilm wäre, könnte man fast meinen, dass es sich bei „A Secret Love“ um ein Märchen handelt: In den 1940er-Jahren wurden die beiden Frauen Terry Donahue und Pat Henschel ein Paar und blieben ein Leben lang zusammen. Dabei blendet der Film keineswegs die zahlreichen Hürden aus, die die beiden überstehen mussten. mehr lesen / lire plus

Art et internet : Même les mèmes ne restent pas les mêmes

Alors que la ruée vers les expositions et visites en ligne est normale en temps de fermeture des musées, force est de constater que les liens entre le monde virtuel et le monde de l’art sont aussi féconds que bien rodés.

Il y a onze ans, le woxx présentait un catalogue d’art un peu hors du commun : « Media Hacking vs Conceptual Art », du collectif ubermorgen.com – qui existe toujours d’ailleurs. Les artistes du collectif tentaient à travers divers projets de relier les deux mondes, réel et virtuel, et de dynamiser ces liens à travers l’art et l’activisme. Une des idées qui tourne encore est le site « Google Will Eat Itself », qui génère de l’argent avec des bots cliquant sur des publicités Google : chaque centime est automatiquement investi dans des actions Google. mehr lesen / lire plus

Sur arte.tv : Plan 9 from Outer Space

Et si le confinement permettait de (re)découvrir des « nanars » élevés depuis au rang de films cultes ? Parmi ceux-ci, le film d’Ed Wood serait à placer au premier rang. Ces extraterrestres qui profanent les sépultures de la petite ville de San Fernando ont fait date dans l’histoire du cinéma. Scénario abracadabrantesque, effets spéciaux au mieux kitsch et au pire ridicules, jeu exagéré… tout est réuni pour faire d’un raté initial un bonheur de cinéphile.

L’évaluation du woxx : XX

Sur arte.tv mehr lesen / lire plus