Neurodidaktik
: Lernen bis die Synapsen dampfen


Kinder sollten bereits im Vorschulalter möglichst intensiv gefördert und von Bildschirmen ferngehalten werden, sagt Chefarzt, Hirnforscher und Sachbuchautor Manfred Spitzer. In wissenschaftlichen Kreisen gelten seine Thesen als umstritten. An manchem ist dennoch etwas dran.

Kinder lernen sehr schnell, davon sollte profitiert werden. (Foto: Pixabay)

Als Bildungsminister Meisch verkündete, dass Sprachenförderung auf luxemburgisch und französisch auch schon in der Crèche beginnen sollte, waren die Reaktionen nicht nur positiv. Das Gesetz wurde aller Bedenken zum Trotz gestimmt und wird seit Schuljahresbeginn 2017 umgesetzt. Über die Notwendigkeit frühkindlicher Förderung, ob diese nun Sprachen oder andere Fähigkeiten betrifft, ist man sich relativ einig. Darüber, wie diese zu gestalten ist und was idealerweise durch sie erreicht werden kann, gehen die Meinungen jedoch auseinander. mehr lesen / lire plus

Nationalbibliothek eröffnet Open Data-Portal

Foto: BNL

Ein neues Portal soll die Verbreitung und Nutzung von digitalisierten Daten der Nationalbibliothek erleichtern.

Seit Jahren stellt die Luxemburgische Nationalbibliothek digitalisierte Tageszeitungen auf eluxemburgensia.lu zur Verfügung. Es handelt sich vor allem um solche Ausgaben, die so alt sind, dass die urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist und die Werke gemeinfrei sind. Dabei sind aber nicht nur einfache Scans von alten Zeitungen zur Ansicht verfügbar: jeder Artikel ist einzeln gescannt, mittels Texterkennung liegen die Texte auch in digitaler Form vor, außerdem sind Metadaten verfügbar.

Für alle, die mit großen Datenmengen arbeiten wollen, wie Datenwissenschaftler*innen, Historiker*innen, Linguist*innen oder Programmierer*innen, gibt es nun eine neue Website: data.bnl.lu mehr lesen / lire plus

Raumfahrt
: Big Data 
der Tiere


Mitte Februar hob eine russische Sojus-Progress-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. An Bord befand sich die knapp 200 Kilogramm schwere Icarus-Antenne.

(Quelle: MPI für Ornithologie)

Icarus steht für International Cooperation for Animal Research Using Space, ein ehrgeiziges wissenschaftliches Projekt, an dem sich unter anderem deutsche, russische, dänische, US-amerikanische, israelische und panamaische Institute beteiligen. Es geht um die satellitengestützte Beobachtung kleiner Tiere vom Weltraum aus. Mittlerweile hat die Antenne ihr Ziel, die Internationale Raumstation ISS, erreicht. In diesem Monat wird sie von russischen Kosmonauten an der Außenseite der ISS angebracht. Damit beginnt die Tierbeobachtung aus dem All.

Die Antenne empfängt die Signale von Sendern, die unten auf der Erde an Tierkörpern befestigt sind. mehr lesen / lire plus

Europäische Solar-Orbiter-Mission
: Auf zur Sonne!

Die Vorbereitungen für den Start des Solar Orbiters sind in der Endphase. Die Wissenschaftler hoffen, dank der europäischen Sonde die auf der Sonnenoberfläche ablaufenden Prozesse besser zu verstehen.

Übersicht der Solarmissionen seit 1994. (Nasa / PD)

Was auf der Sonne los ist, interessiert nicht nur Astronomen. Turbulenzen auf der Sonne wirken sich auf Klima und Funkverbindungen auf der Erde aus. Die Erforschung des Sterns, der den Mittelpunkt unseres Planetensystems darstellt, schreitet langsam voran – nach den Entdeckungen der amerikanischen Cassini-Sonde werden die der europäischen Solar-Orbiter-Sonde mit Spannung erwartet.

Unser Sonnensystem umfasst – neben der Sonne selbst – die Planeten, deren Satelliten, Zwergplaneten, Asteroiden, Meteoroiden, Kometen und jede Menge Gas- und Staubteilchen. mehr lesen / lire plus

Lebensqualität: Was Kinder brauchen

Dank eines neu entwickelten Verfahrens ist es erstmals möglich, die Lebensqualität von Kindern in der EU zu quantifizieren. Für 2014 liegen nun erste Daten vor.

Seit über einem Jahrzehnt schon strebt die Europäische Union die spezifische Ermittlung der Lebensqualität von Kindern an. Nun wurde vom Forschungsinstitut Liser (Luxembourg Institute of Socio-Economic Research) gemeinsam mit dem Townsend Centre for International Poverty Research der Universität Bristol dafür ein Indikatorenindex ausgearbeitet. Die Rahmenbedingungen, über welche ein Kind laut Forschungsteam verfügen muss, um sich uneingeschränkt entwickeln zu können, umfassen vielfältige Bereiche: Verfügt das Kind über ein geheiztes Zuhause? Über altersgerechte Bücher und Kleider? Isst es mindestens einmal am Tag Obst oder Gemüse? mehr lesen / lire plus

Informatik ist nicht nur Männersache

Das Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain lädt zu einem Vortrag ein, der den Anteil von Frauen an der Geschichte der Informatik beleuchtet.

© Pixabay

 

„Making Code – Changing Codes – Frauen in der Geschichte der Informatik“ – so der Titel einer Veranstaltung, die am kommenden Donnerstag, dem 15. März im Casino Luxembourg stattfindet. Im Fokus steht dabei nicht nur Informatikgeschichte, sondern auch deren Beeinflussung durch sich historisch wandelnde Geschlechterverhältnisse. So wird dem Beitrag von Naturwissenschaftlerinnen, Philosophinnen, Mathematikerinnen, Programmiererinnen und Ingenieurinnen an Entwicklungen der Informationstechnik bis heute nur wenig Beachtung geschenkt. In ihrem Vortrag beleuchtet Veronika Oechtering, wissenschaftliche Leiterin des Kompetenzzentrums „Frauen in Naturwissenschaft und Technik“ der Universität Bremen, diese Problematik und stellt die wichtigsten Akteurinnen vor. mehr lesen / lire plus

Genscheren: Kein Allheilmittel

Boris Fehse, Universtitätsprofessor und Leiter der Forschungsabteilung für Zell- und Gentherapie in der Klinik für Stammzelltransplantation, UK Hamburg-Eppendorf, zu Chancen und Risiken mit molekularbiologischen Werkzeugen, den sogenanntem „Genscheren“, Zellen genetisch zu verändern.

Typ-I CRISPR-surveillance-complex (Cas, dunkel) mit gebundener Ziel-DNA (hell). (Foto: CC BY-SA 4.0 -Thomas Splettstoesser)

woxx: Welche Bedeutung haben Genscheren für die Grundlagenforschung und die angewandte Forschung? 


Boris Fehse: Sie sind da schon jetzt kaum noch wegzudenken. Besonders in der biomedizinischen Forschung, die auf ein besseres Verständnis von Krankheiten und auf die Entwicklung neuer Therapieansätze abzielt. Genscheren sind von gewaltigem Nutzen, weil mit ihnen viele Prozesse in der Forschung viel schneller ablaufen können, zum Beispiel das Nachvollziehen von Krankheiten im Reagenzglas. mehr lesen / lire plus

Asteroid Day : Peur, pas peur ?

Il y a mille raisons de s’intéresser aux astéroïdes et aux météorites. L’Asteroid Day est principalement consacré à la moins plaisante : le risque d’une grande collision avec la Terre.

Un astéroïde s’écrase sur Londres… science ou fiction ? (Credit : Films United ; Source : Flickr / Grigorij Richters)

Un astéroïde se dirige droit sur la Terre. Lieu de l’impact : 49,6° N ; 6,1° E – le Luxembourg. Date de l’impact : le 30 juin 2017. Pas de panique ! Au fil des jours, il devient clair que l’astéroïde se désintégrera complètement dans l’atmosphère au lieu de tomber sur le sol luxembourgeois. mehr lesen / lire plus

Geschlechterbewusste Pädagogik: Wenn Stereotype schaden


Das Bedürfnis, eine Identität als „richtiger Junge“ oder „richtiges Mädchen“ zu erlangen, ist bei Kindern stark ausgeprägt. Lehrkräfte sollten sie dabei selbstreflexiv begleiten.

Vergeschlechtlichte Symbole finden sich überall – und beeinflussen die Identitätsbildung von Kindern. (Bildquelle: Pixabay)

Jungen und Mädchen sind verschieden: Sie kleiden sich verschieden, verhalten sich verschieden und haben unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten. Nicht zuletzt im Schulalltag wird dies deutlich. Gibt man die Wörter „Geschlecht und Schule“ in eine Internet-Suchmaschine ein, ist in den angezeigten Artikeln vor allem von Jungen als den großen Bildungsverlierern die Rede: Sie haben eine schlechtere Lesekompetenz, schaffen vergleichsweise niedrige Bildungsabschlüsse und brechen häufiger die Schule ab als ihre weiblichen Altersgenossen. mehr lesen / lire plus

Serie: What the Facts ?! (6)
: Wahn oder Wahrheit

Die Welt ist kompliziert – deshalb ist man zuweilen dankbar für simple Erklärungen. Doch dieses Bedürfnis macht auch Verschwörungsdenken attraktiv. Teil VI unserer Serie über das „Postfaktische“.

Freude über einen gelungenen Streich? John Young, Astronaut der Apollo 16, springt auf der Mondoberfläche herum. Manche behaupten allerdings, dass die Mondlandungen in einem Filmstudio „gefaked“ worden sind. (Foto: Wikimedia)

Was unter Verschwörungsdenken zu verstehen sei, ist durchaus nicht unumstritten. Manche Beispiele scheinen eher eindeutig: So hat die woxx im vergangenen Sommer ein Porträt über zwei „Anti-Chemtrail“-AktivistInnen veröffentlicht. Eine von ihnen hatte eine Petition gegen die angebliche Ausbringung von absichtlich krankmachenden Chemikalien durch Flugzeuge lanciert. mehr lesen / lire plus

Space cluster luxembourgeois : Comme une fusée

Lancée il y a un an, l’initiative SpaceResources a connu un succès considérable. Alors que la liste des start-up et des filiales s’allonge, voici le point sur les potentialités de l’exploration spatiale.

Projet de base lunaire avec jardin hydroponique. (Photo : Wikimedia / NASA, Kitmacher, Ciccora artists / PD)

La vie dans l’espace, vous y croyez ? En février, des chercheurs liégeois ont découvert trois exoplanètes comparables à la Terre, en orbite autour de l’étoile Trappist-1 – sur lesquelles une forme de vie aurait donc pu se développer. Aller à la rencontre d’éventuels extraterrestres afin de nouer des relations commerciales interstellaires, ne serait-ce pas un projet digne de l’initiative SpaceResources mise en place par Étienne Schneider l’année dernière ? mehr lesen / lire plus

Psychologie
 : « The Memory Illusion »

La mémoire a une importance capitale dans notre existence. D’un côté, elle modèle nos expériences, de l’autre, elle détermine notre croyance, notre confiance en nos capacités futures. Si on constate qu’on ne peut se fier à sa mémoire, est-on aussi amené à se demander si on est vraiment la personne qu’on pensait être ?

En 2015, deux chercheurs, Julia Shaw et Stephen Porter, publient un article relatant des expériences faites pour démontrer qu’il est parfaitement possible de provoquer chez des innocents de faux souvenirs d’être les auteurs d’un crime. Cette publication a tout de suite une grande résonance aussi bien dans la presse qu’auprès du grand public. mehr lesen / lire plus

SERIOUS GAMES: Spielerische Familienplanung

First Person Shooter, auch Ego Shooter genannt, haben nicht den allerbesten Ruf. Bei dieser Art von digitalem Spiel bekämpft man andere Spieler oder computergesteuerte Gegner mit Schusswaffen, etwa Scharfschützengewehren. Der Konsum dieser „Killerspiele“, so der Verdacht, führt zu aggressivem bis gewalttätigem Verhalten im Alltag.

Eine als Videospiel konzipierte virtuelle Realität kann medizinische und technologische Anforderungen ergänzen. Auf dieser Basis wurde die Entwicklung des Spiels Gabarello initiiert.

Da mag es überraschen, dass Ego Shooter auch therapeutischen Zwecken dienen. Remission heißt ein Game, bei dem Spieler in die Rolle von weißen Blutkörperchen schlüpfen. Die Aufgabe: winzige Krebszellen abschießen, bevor sich diese weiter durch den Körper fressen können. mehr lesen / lire plus

FUNKEN, LIEFERN, FILMEN: Ein Himmel voller Drohnen

Als Mittel bei militärischen Einsätzen umstritten, könnten Drohnen schon bald massenhaft für zivile Anwendungen genutzt werden. Doch auch hier gibt es Bedenken.

Luftfracht bis an die Türschwelle: Auch DHL testet Transport-Drohnen.
(Foto: FRANKHÖFFNER / CC-BY-SA 3.0)

Wenn sich ein Internet-Gigant irgendein Unternehmen schnappt, dann misst man dessen Produkt automatisch eine erhöhte Bedeutung zu. Denn die Großen der Branche nutzen ihre Börsen-Milliarden regelmäßig, um sich mit Technik auszustatten, der die Zukunft zu gehören scheint.

Google schnappte sich Titan Aerospace. Die Firma baut Drohnen, unbemannte Fluggeräte, die landläufig mit ferngesteuerten Militärschlägen assoziiert werden. Aber Google hat nichts Kriegerisches im Sinn. Der wegen seiner Datensammelei umstrittene Konzern versucht mit den Drohnen, das Internet in entlegene Regionen zu bringen, die von den Segnungen des Netzes bisher nichts abbekommen haben. mehr lesen / lire plus

KREBSFORSCHUNG: Hoffen auf einen Durchbruch

Manchmal passieren wundersame Dinge. Ein 15-jähriger Schüler aus den USA entwickelt einen Krebserkennungstest, der 168-mal schneller, 26.667-mal günstiger und bis zu 400-mal treffsicherer ist, als herkömmliche Verfahren. Ist so eine revolutionäre Entwicklung auch in der Therapie in Sicht?

Wie lässt sich das Wachstum von Krebszellen verhindern?

Salmonellen mögen nicht nur Eierspeisen, sondern offensichtlich auch Tumorgewebe. Forscher am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig wollen den Krebs daher mit dem berüchtigten Krankheitserreger bekämpfen. Die Versuchstiere – Mäuse mit einem Tumor in der Bauchhaut – bekamen Bakterien der Art Salmonella Typhimurium injiziert. Eineinhalb Stunden nach der Infektion versammelten sie sich vor allem in Milz und Leber, während im Tumor nur einzelne Bakterien hängen blieben. mehr lesen / lire plus

GESCHLECHTERRROLLEN: Sex sells!

Ein Forschungsprojekt der Uni Luxemburg will stereotype Geschlechterrollen in Videospielen hinterfragen mit dem Ziel, Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Ein hehres Vorhaben angesichts der Regeln der Werbeindustrie.

Frauen haben große Brüste, blicken mit offenem Mund willig in die Kamera, Männer haben Muskeln und strahlen aus allen Poren Potenz aus. So das vorherrschende Medienbild, ob nun in der Werbung, die aggressiv auf diese stereotypen Geschlechterrollen setzt, oder in Computerspielen. Eigentlich mutet da das Forschungsprojekt des Psychologen André Melzer „Stereotype Geschlechterrollen in den Medien“ (SGM), das auf zwei Jahre angelegt ist und in Kooperation mit dem „Ministère de l’Egalité des Chances“ in Luxemburg durchgeführt wird und Geschlechterrollen in Videospielen hinterfragt, fast redundant an. mehr lesen / lire plus

NEUROTHEOLOGIE: Wie Glaube im Gehirn entsteht

Gott in sich fühlen, mit dem Kosmos verschmelzen, auf wunderbare Art geheilt werden … Einige Hirnforscher glauben, dass sich religiöse Phänomene auf neuronale Prozesse zurückführen lassen. Andere sind skeptisch.

Wenn Gott schon nicht im Himmel sitzt, so könnte der Glaube an ihn zumindest in den Hirnwindungen Wirkung zeigen.

Sehr unterschiedliche Menschen versammelte der Neurologe Uffe Schjødt in einem Labor an der Aarhus Universiteit in Dänemark: 18 fromme Pfingstchristen und 18 nicht-religiöse Menschen. Die Probanden wurden in einen Magnetresonanztomographen geschoben, eine High-Tech-Röhre, die neuronale Prozesse im Gehirn scannt, und lauschten dort Fürbittegebeten. Diese wurden abwechselnd von einem Nichtchristen, einem gewöhnlichen Christen und einem mit der Gabe der Heilung gesprochen – zumindest dachten die Probanden das. mehr lesen / lire plus

Treibhausgas Methan: Megatonnen aus dem Moor

Ende November wird in Durban wieder über Maßnahmen gegen die Erderwärmung verhandelt. Ein bisher eher wenig beachtetes Treibhausgas, das aber 25-mal so stark wirkt wie CO2, ist das Methan. Ein Schweizer Wissenschaftler erforscht die Kreisläufe dieses Klimakillers.

Spannend wie ein Fußballspiel. Ein Forscher untersucht, ob in diesem Moor methanogene oder methanotrophe Bakterien die Oberhand bekommen.

Den verschlungenen Wegen des Methans war Josef Zeyer schon im sibirischen Lena-Delta nachgegangen. Im Sommer 2008 besuchte der Umweltmikrobiologe die Forschungsstation Samoylov, eine einfache Holzhütte in den endlosen Weiten der Tundra. Dort bestimmte er die Methankonzentrationen in den Polygonseen, den typischen arktischen Tümpeln. Die Arbeit war stellenweise schwierig, denn wenn die Temperaturen nur auf wenige Grade über Null anstiegen, fielen blutgierige Mückenschwärme über den Forscher her. mehr lesen / lire plus