Als sie noch Kind war, konnte man Vea Kaiser nicht trauen. Ob das inzwischen anders ist? Die Fußball-Liebhaberin und Geschichtenerzählerin liest am Mittwoch im Cercle Cité.
„Das ist für mich so ähnlich wie die Frage nach der Liebe. Wieso verliebe ich mich in jemanden? Wieso nicht?“, antwortet Vea Kaiser in einem Interview auf die Frage, was genau sie an Fußball fasziniert. „Ich häng am Fußball, seit ich denken kann, insbesondere an Rapid Wien.“ Mit Fußball haben die Romane der Autorin aus Wien allerdings wenig zu tun. Mit ihrem Debütroman „Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam“ erreichte sie die Pole-Position der ORF-Bestenliste. Das Buch wurde beim internationalen „Festival du Premier Roman“ als bestes deutschsprachiges Debüt ausgezeichnet. Das war 2012. Drei Jahre später folgte der Roman „Makarionissi oder Die Insel der Seligen“ – für die Stiftung Ravensburger Verlag der beste Familienroman des Jahres.
Kaiser wurde das Schreiben nach eigenen Aussagen nicht in die Wiege gelegt. „Das Längste, was in meiner Familie geschrieben wird, sind die Einkaufszettel für das Wochenende“, sagt sie in dem eingangs erwähnten Interview. „Aber mir ging es nie um das Schreiben.“ Vielmehr sei es ihr seit jeher wichtig, Geschichten zu erzählen. Angeblich konnte man ihr als Kind deshalb auch nicht trauen: Sie verpackte jedes noch so banale Erlebnis in eine frei erfundene Geschichte. Am Mittwoch, ab 18:30 Uhr, kommen die Besucher*innen des Cerclé Cité in den Genuss ihres Talents.
Vea Kaiser hat ihren neuen Roman im Gepäck: „Rückwärtswalzer oder Die Manen der Familie Prischinger“. In ihrem dritten Buch erzählt Kaiser von einer Familie aus dem niederösterreichischen Waldviertel. Es geht um drei Schwestern, die ein Geheimnis hüten; um Bärenforscher, die die Zeit anhalten wollen; und um Seelen der Verstorbenen.
Die obligatorischen Reservierungen nimmt die Cité Bibliothèque telefonisch (4796-2732) oder per Mail (bibliotheque@vdl.lu) entgegen. Weitere Informationen gibt es unter diesem Link.