Auf Nachfrage des Luxemburgischen Flüchtlingsrats (LFR) haben hiesige Parteien Stellung zu dem von NGOs stark kritisierten EU-Asyl-und Migrationspaktes bezogen. Denn der im Mai dieses Jahres verabschiedete Pakt werfe viele Bedenken hinsichtlich der Einhaltung grundlegender Menschenrechte auf, erklärte der LFR auf einer Pressekonferenz des vergangenen Mittwochs. Deshalb hat der Rat der Mehrheit der Parteien Ende März einen Fragebogen zu einigen im Pakt einbegriffenen kontroversen Maßnahmen ‒ wie der beschleunigten Prozedur von Asylanfragen, der nun legalen Inhaftierung von Kindern an den EU-Außengrenzen oder dem neuen „Solidaritätsmechanismus‟, der Staaten künftig erlauben wird, einen finanziellen Beitrag zu leisten, statt Asylsuchende aufzunehmen ‒ geschickt. Die EU-Mitgliedstaaten haben bis 2026 Zeit, um die im Pakt enthaltenen Richtlinien in Rechtsvorschriften umzusetzen Auch wenn einige der Parteien in ihren Antworten zum Teil mehr ins Detail gingen als in ihren Wahlprogrammen: Viele geben oft ähnliche Antworten auf verschiedene Fragen. So wiederholt die ADR mehrmals, sie vertraue darauf, dass EU-Mitgliedstaaten keine Menschenrechte verstoßen würden. Auch die DP verweist häufig auf die im Pakt vorgesehenen Garantien zum Schutz der Menschenrechte. Sowohl die DP als auch die LSAP sehen die Reform als eine Verbesserung im Vergleich zur vorherigen Gesetzeslage. Gegenwind bekommen sie von Déi Gréng, Déi Lénk, den Piraten und Volt, die sich stark gegen den Pakt positionieren, und ihn etwa für „inakzeptabel‟ halten. Die oft oberflächlichen Antworten zeigten dabei dennoch, wie wenig Migration eine Priorität sei, so das Fazit des Rates. Die Antworten der Parteien sind auf www.lfr.lu und auf unseren Themen-Seiten zu finden.
Flüchtlingsrat: Migration keine Priorität für Parteien
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