Am Montag stellte die Aktionsgruppe für Umwelttoxikologie, kurz Akut, ihre Wahlforderungen vor, darunter ein Totalverbot von Amalgam, sowie Sensibilisierung für Elektrosmog, endokrine Disruptoren und Innenverschmutzung.
Ein besonders wichtiges Anliegen ist Akut eine Substanz namens Amalgam, welche für Zahnfüllungen verwendet wird. Es wird vermutet, dass das Material Gesundheitsschäden verursacht. In der EU dürfen Zahnärzte Amalgam bei Schwangeren, Kindern und stillenden Müttern seit diesem Monat nur noch in Ausnahmefällen benutzen. Da dies bisher jedoch nur wenig reale Folgen nach sich zog, fordert Akut ein Totalverbot sowie die Förderung von Alternativen.
Akut warnt zudem vor Elektrosmog. Besonders schwangere Frauen und junge Menschen müssten für die schädlichen Auswirkungen, die beispielsweise Handy und Laptop auf die Gesundheit haben können, sensibiliert werden. Man müsse in diesem Kontext vor Mobilfunkstrahlung warnen und zu einem vorsichtigen Umgang mit den Geräten aufrufen.
Schätzungsweise zwischen 1.000 und 1.500 Chemikalien wirken sich negativ auf unser Hormonsystem aus. Sie werden als endokrine Disruptoren bezeichnet und mit zahlreichen Krankheiten in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel Brustkrebs, Diabetes, ADHS und Autismus. Akut fordert, die breite Bevölkerung für diese Problematik zu sensibilisieren.
Eine weitere Forderung betreffen die Bereiche Baubiologie und gesundes Wohnen. Die Förderung von Passivhäusern sei zwar gut und wichtig, so der Präsident von Akut Jean Huss, Gesundheitsaspekte sollten jedoch nicht weniger Berücksichtigung erfahren. So sei beispielsweise eine Sensibilisierung für Innenverschmutzung notwendig. Diese Problematik ist bei Passivhäusern besonders relevant, da hier Fenster größtenteils durch Heizungs- und Kühlsysteme ersetzt wurden. Ohne jegliche Belüftung sammeln sich jedoch nach und nach Wohngifte an, die sich negativ auf die Gesundheit der Hausbewohner*innen auswirken. Akut spricht sich zudem für die Inbetriebnahme eines Observatoriums für Innenverschmutzung aus.
Die Asbl lässt ihre Forderungen kommende Woche den Parteien zukommen und stellt sich auch für Gespräche bereit.