Im Februar hatte der französische Präsident Macron angegeben, es sei unmöglich, innerhalb von drei Jahren komplett auf das umstrittene Herbizid zu verzichten. Die luxemburgische Regierung sieht das etwas anders.
Die CSV-Fraktionsführerin Martine Hansen hatte im Februar im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage an Landwirtschaftsminister Romain Schneider (LSAP) und Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) wissen wollen, welche Alternativen es zu Glyphosat gibt. Grund dafür war eine Aussage des französischen Präsidenten, der während einer Debatte mit Bürger*innen sagte, es sei unmöglich, die Landwirtschaft innerhalb von drei Jahren von Glyphosat zu befreien.
Luxemburg hat sich zum Ziel gesetzt, das Herbizid bis zum 31. Dezember 2020 zu verbieten. In weniger als zwei Jahren soll im Großherzogtum also kein Glyphosat mehr eingesetzt werden. In ihrer gemeinsamen Antwort geben Schneider und Dieschbourg keinerlei Hinweise, ob sie dieses Datum für realistisch halten.
Sie betonen, dass in Luxemburg zwei Forschungsprojekte der Landwirtschaftskammer und des Lists (Luxembourg Institute of Science and Technology) im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft laufen, in denen Alternativen zu Glyphosat identifiziert und ausprobiert werden.
Grundsätzlich sollen mechanische statt chemischer Methoden zum Einsatz kommen, so die Minister*innen: „Die Regierung propagiert bereits jetzt eine Erweiterung der Fruchtfolge und die mechanische Unkrautbekämpfung wird durch Agarumweltmaßnahmen und Beratungsmodule gefördert.“ Im Weinbau setze man auf die Unterstockbegrünung. Dabei werden spezielle Arten wie das „Kleine Habichtskraut“ angepflanzt, die den Weinstock nicht stören und unerwünschte Begleitvegetation vermeiden. Chemische Alternativen zu Glyphosat seien hingegen nicht bekannt.
Die Minister*innen betonen außerdem, dass sie den Umstieg auf die biologische Landwirtschaft fördern wollen.