Gegen das Waldsterben: Jagd als einzige Lösung?


Umweltschutz-NGOs haben lange eine nuancierte Zwischenposition in Sachen Jagd eingenommen. Dass sie sich jetzt mehr oder weniger auf die Seite der Jägerschaft schlagen, dürfte für Diskussionen sorgen.

Mit Fahndungsbild, Statistik und Foodfotografie: Der Appell für eine „regulierende Jagd“ zieht alle Register. (Foto: woxx)

„Die Aussage der Jäger, Wildbestände in vergleichbarer Weise wie die ausgerotteten Großsäuger Wolf, Luchs und Bär mit der Waffe regulieren zu können oder gar zu müssen, dokumentiert eine völlige Selbstüberschätzung des Menschen“, schrieb 2006 die Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga (LNVL). Eine Tierart zu bejagen, um eine andere zu schützen, sei kein Naturgesetz, so die Autor*innen, die fragten: „Wer legt fest, welches Leben das wertvollere ist?“ mehr lesen / lire plus

Geld für den Wald

Die Privatwaldbesitzer*innen schlug diesen Montag Alarm: Der Zustand des Luxemburger Waldes, beinahe zur Hälfte in privater Hand, sei besorgniserregend. Vor allem die Klimakrise mit Hitze und Dürre schadet den Wäldern zunehmend. Noch sei es aber möglich, den Wald auf die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen. Gezielt sollten Baumarten gefördert werden, die mit Trockenheit besser umgehen können, als die dominante Buche, etwa die Traubeneiche, die Linde, die Wildkirsche und der Spitzahorn. Der Verein „Lëtzebuerger Privatbësch“ hat die Kosten für den privaten Waldschutz ausgerechnet: Für Pflanzungen neuer Bäume und Schutzmaßnahmen vor Wildverbiss seien in den nächsten zehn Jahren 750 Millionen Euro vonnöten. In die gleiche Kerbe schlug vergangenen Freitag „Natur an Ëmwelt“: Der Klimawandel habe „unseren allseits geliebten Wald fest im Würgegriff“, so die Umwelt-NGO. mehr lesen / lire plus

Nach 406 Jahren: Ein neues Waldgesetz

Es herrschte Übereinstimmung im Parlament. Alle 59 Abgeordneten, die abgestimmt haben, sprachen sich am vergangenen Mittwoch für das in 2018 auf den Instanzenweg geschickte Waldgesetz aus. Nach zahlreichen Änderungen soll das neue Gesetz die luxemburgischen Wälder erhalten und deren nachhaltige Bewirtschaftung fördern. Sowohl öffentliche als auch private Forstflächen – die etwa die Hälfte aller Wälder des Landes ausmachen – sind von dem modernisierten gesetzlichen Rahmen betroffen. Was vor fünf Jahren im ursprünglichem Gesetzentwurf noch holprig definiert wurde, ist nun klarer: Als Wald gelten fortan mindestens 25 Ar große Pflanzenflächen, von denen zumindest ein Fünftel der Bäume eine Mindesthöhe von 5 Metern erreichen kann. mehr lesen / lire plus

Wald: Hölzerner Spagat

Um den Wald vor den Auswirkungen der Klimakrise zu schützen, soll weniger Holz entnommen werden. Dabei gelten Luxemburgs Wälder als überaltert. Sie sind allerdings auch eine bequeme Senke für CO2.

Neupflanzungen wie hier bei der Aktion „Zesumme planze mir de Bësch vu muer“ in Erpeldingen sind eine Möglichkeit, den Wald zu stärken. Die Natur- und Forstverwaltung setzt aber auch auf die Option, weniger Holz zu ernten. (Foto: MECDD)

Der Wald in Luxemburg steht unter Stress. Das liegt nicht daran, dass er während des ersten Lockdowns von vielen Menschen als Naherholungsgebiet wiederentdeckt wurde, sondern an den immer dramatischeren Auswirkungen des Klimawandels. mehr lesen / lire plus

„Holz vun hei“ begeistert Minister*innen

Möbel aus regionalem Holz zu fertigen, ist grundsätzlich nachhaltig. Warum das auch Kiefernholz sein kann, ist auch nachvollziehbar; andere Aspekte sind dagegen klärungsbedürftig.

www.naturpark-mellerdall.lu/projekte/leader-projekt-holz-vun-hei/

„Die Wertschätzung von Holz aus der Region Mëllerdall liegt ganz im aktuellen Zeitgeist.“ So beginnt nicht etwa eine Werbemail eines Möbelhändlers, sondern ein offizielles Regierungskommuniqué zu einem Naturpark-Projekt. Vom Zeitgeist angelockt, hatten sich am 12. Juli denn auch drei Minister*innen im Mëllerdall eingefunden, um die neue Möbellinie aus regionalem Kiefernholz zu würdigen.

Die Schreinerei Knaf-Buchler in Beaufort bietet nämlich Holzmöbel an, die im Rahmen des Leader-Projektes „Holz vun hei“ des Natur- & Geopark Mëllerdall entwickelt wurden. mehr lesen / lire plus

„Eist Holz“ ist „Holz von hier“, oder?

Um den Launch der „Holz vun hei“-Möbel vor einer Woche einzuordnen lohnt sich ein Blick auf das im Mai vorgestellte „Eist Holz“-Programm. Im Zentrum des Interesses steht dabei das Label „Holz von hier“.

(Präsentation von „Eist Holz“ durch Umwelt- und Wirtschaftsministerium)

Am 17. Mai stellten Umwelt- und Wirtschaftsministerium das Programm „Eist Holz“ vor. Das Logo ist von bestechender Einfachheit – als Kontrapunkt zur Vielfalt des Programms, das sowohl Strukturen wie den Klimapakt mit den Gemeinden als auch pädagogische Aktivitäten wie die Marteloskope umfasst. Bei der Vorstellung ging es aber vor allem um drei neue Initiativen im Bereich Holzwirtschaft: „Klimabonus Bësch“, e-Holzhaff und „Holz von hier“. mehr lesen / lire plus

FSC über Glaubwürdigkeit von Holzlabels

Die Minister*innen sind von „Holz vun hei“ begeistert. Das alteingesessene Öko-Holzlabel FSC ist fuchsteufelswild. Kommt es zum Krieg der Label?

www.fsc.org

„Holz vun hei wird überhaupt nicht kontrolliert“, kritisiert die Luxemburger Abteilung des Labels Forest Stewardship Council (FSC) am vergangenen Freitag in einem offenen Brief. Am 12. Juli hatte der Naturpark Mëllerdall das Projekt „Holz vun hei“ in Anwesenheit von drei Minister*innen vorgestellt. Dabei geht es um Möbel, die von einer lokalen Schreinerei aus lokalem Kiefernholz gefertigt werden (siehe: Holz vun hei begeistert Minister*innen).

Man stehe voll hinter der Idee der kurzen Wege, so das Label FSC in seinem offenen Brief, und zolle auch der Schreinerei Respekt. mehr lesen / lire plus

COP23: À l’ombre de l’arbre biomimétique en fleur

La sculpture qui vient d’être dévoilée doit sensibiliser les négociateurs de la COP23 à l’importance d’une agriculture durable en accord avec l’environnement naturel.

Secouez l’arbre en activant la vidéo de l’Ifad.

« Au pied de l’arbre se trouve une petite pompe amenant l’eau par des tuyaux transparents vers les fruits et les oiseaux, qui se mettent alors doucement en mouvement, tournoient ou commencent à pépier », explique l’artiste britannique Silas Birtwistle. La sculpture vient d’être dévoilée dans le cadre de la conférence climatique COP23 à Bonn. L’effet est des plus réjouissants : toutes les cinq minutes, la pompe s’active et l’arbre s’anime : l’eau ruisselle, les oiseaux chantent et les feuilles volètent. mehr lesen / lire plus

HOLZ-ZERTIFIZIERUNG: Doppeltes Label-Vergnügen

Labestreit in Luxemburg: Über ein Siegel, das nachhaltig erwirtschaftetes Holz auszeichnet, konnte sich die Regierung nicht einig werden. Nun wirbt Boden für das eine und Lux für das andere.

Holz, das durch ein Gütesiegel ausgezeichnet ist, lässt sich weltweit besser vermarkten. Das jedenfalls hoffen die BefürworterInnen einer Zertifizierung. (Foto: version)

Es kommt schon einmal vor, dass Landwirtschaftsminister Fernand Boden und Umweltminister Lucien Lux unterschiedlicher Meinung sind. In diesem Fall machen sie daraus auch keinen Hehl. Im Gegenteil: Der Zwist ist sozusagen schwarz-rotes Koalitions-Programm. Im Oktober vergangenen Jahres beschloss die Regierung nämlich, den Luxemburger Staatswald doppelt zu zertifizieren und ihn mit den beiden Holzlabels FSC und PEFC zu versehen. mehr lesen / lire plus