Guatemala: Indigener Aufbruch

Anfang der Woche wurde in Guatemala der neue Präsident Bernardo Arévalo vereidigt. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte das zuletzt noch zu verhindern versucht. Sie ist damit jedoch gescheitert – dank internationalem Druck und massiver, indigen geprägter Proteste.

Schluss machen mit der Korruption: Die Proteste für die Bestätigung der Wahl von Bernardo Arévalo zum neuen Präsidenten Guatemalas waren maßgeblich von indigenen Ethnien getragen. (Foto: Knut Henkel)

Auch am 14. Januar, dem Tag der geplanten Vereidigung, war vor dem „Ministerio Público“, dem Amt der Generalstaatsanwaltschaft, in Guatemala-Stadt einiges los. Kardinal Álvaro Ramazzini machte um 10 Uhr morgens den Auftakt und las die Messe vor hunderten, meist indigenen Aktivist*innen. mehr lesen / lire plus

Kulturpodcast – Um Canapé mat der woxx: #23 Réckbléck mat der woxx

2022 geet op en Ënn, mee wat bléift hänken? D’Kulturredaktioun vu der woxx bléckt op hiert ganz perséinlecht Kulturjoer zréck an tauscht sech am leschten Episod „Um Canapé mat der woxx“ vum Joer driwwer aus.

Copyright: woxx/Isabel Spigarelli

D’Lëtzebuerger Südgemenge waren europäesch Kulturhaaptstad 2022 an de kulturelle Programm war deementspriechend voll – an awer huet d’Kulturredaktioun vun der woxx dëst Joer och aner Momenter am Kulturliewe  beschäftegt, déi näischt domadder ze dinn haten. D’Tessie Jakobs, de Florent Toniello an d’Isabel Spigarelli paken aus: Wat huet si dëst Joer am Beräich Kultur besonnesch interesséiert? Wat si fir si Themen, déi iwwert de Joreswiessel eraus Spuere wärten hannerloossen? mehr lesen / lire plus

COP27: Zerrissene Zivilgesellschaft

Die Weltklimakonferenz ist in diesem Jahr nicht besonders NGO-freundlich. Bevor die ägyptischen COP in die Endphase geht, ein Überblick über die Trends innerhalb der Zivilgesellschaft.

Buntheit und Diskussionskultur – Trümpfe der Zivilgesellschaft für künftige Konflikte.
(Proteste in London 2014 – Flickr; peganum; CC BY-SA 2.0)

Aktivist*innen stürmen ein Gebäude, um die Demission des Wirtschaftsministers zu fordern. Nein, das ist nicht in den USA passiert, und auch nicht in Sri Lanka oder in Ägypten, sondern in Portugal. Das Sprengen einer Privatveranstaltung mit Minister in Lissabon war die wohl spektakulärste Aktion des vergangenen Samstags, dem internationalen Aktionstag für das Klima. Global betrachtet war dieser Aktionstag zur Halbzeit der Klimakonferenz, im Vergleich zu anderen Jahren, eher unspektakulär: Neben diversen, limitierten Protestaktionen rund um die Welt fand in der luxemburgischen Südmetropole Esch eine bescheidene Velorution-Fahrraddemo statt und vor Ort in Ägypten versammelten sich 500 Aktivist*innen auf engem Raum (1), ohne Interaktion mit der Bevölkerung des Gastgeberlandes. mehr lesen / lire plus

Top- oder Flop-Referendum in Chile? – Linke Verfassung

Die Hoffnung ist groß. Die neue Verfassung, über die am 4. September abgestimmt werden wird, könnte soziale und gesellschaftspolitische Reformen in Chile beschleunigen. Doch die Zustimmung ist alles andere als sicher.

Warten auf die neue Verfassung? Graffiti in Puerto Varas, Chile, Dezember 2019. (Foto: lm)

Neue Verfassungen, auch wenn sie nicht allen Wünschen gerecht werden, sind meistens besser, oder zumindest zeitgemäßer als ihre Vorgängerinnen. Das sollte reichen, die nötige Zustimmung zu erzielen, um sie per Referendum von der Bevölkerung absegnen zu lassen. Reicht es nicht, dann kann das politische Establishment entscheiden, auf ein Referendum zu verzichten – so geschehen in Luxemburg. mehr lesen / lire plus

Klimabewegung auf der COP26: Wut und Misstrauen

Der Klimagipfel geht in die Endphase, der Ausgang ist ungewiss. Was die Zivilgesellschaft erwartet und befürchtet.

Mit der Vorgabe, „1,5 Grad am Leben zu halten“, also zu verhindern, dass dieses Ziel unerreichbar würde, war die britische Regierung angetreten. Eigentlich sollte mehr drin sein, doch selbst jenes bescheidene Vorhaben könnte scheitern. (Flickr; Insure our future; Jeremy Sutton-Hibbert; CC Public Domain 1.0)

Die Klimademo am vergangenen Samstag in Glasgow war einer der bisherigen Höhepunkte der COP26. Nach den immer gleichen Gruppenfotos der politischen und wirtschaftlichen Eliten der ersten Verhandlungswoche, zum Abschluss des Pledge dies und der Alliance das, wirkten die bunten Demobilder und die forschen Slogans erfrischend. mehr lesen / lire plus

Paris+5 (5) : Pour notre avenir !

Notre série d’articles sur les réactions au cinquième anniversaire de l’accord de Paris se termine avec des déclarations de jeunes militant-es climatiques lors d’une conférence de presse spéciale, le 17 décembre.

« Les jeunes autour du monde ont été essentiels dans la mobilisation pour l’action climatique et l’exigence d’une transition comme réponse des gouvernements aux crises climatique et écologique », rappelle le communiqué du Climate Action Network (CAN), qui avait organisé la conférence de presse. Des représentant-es d’Inde, de Moldavie, du Kenya, de Colombie et des États-Unis ont critiqué les engagements gouvernementaux à des réductions d’émissions de CO2 à horizon lointain : en délaissant ce qui est nécessaire à court terme pour protéger les populations les plus vulnérables, ces politiques ne sont pas à la hauteur de l’urgence climatique. mehr lesen / lire plus

Bolivien: Umstrittener Abgang

Nach anhaltenden Protesten hat Evo Morales seinen Rücktritt eingereicht und ist nun in Mexiko im Exil. In letzter Minute zog der erste indigene Präsident Boliviens damit die Konsequenzen aus einer verfehlten Strategie des Machterhalts. Unklar ist, ob die Bildung einer legitimen Übergangsregierung gelingen wird, die das Land zu Wahlen führt.

Sind seit dem Rücktritt von Präsident Evo Morales 
eher selten so entspannt wie auf unserem Foto: Kräfte der Bereitschaftspolizei in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. (Foto: Knut Henkel)

Für Federico Chipana war die Nacht von Sonntag auf Montag dieser Woche der blanke Horror. „In den Straßen von El Alto gab es viel Gewalt und wir haben in der Nachbarschaft die Schule und den Nachbarschafts-
treff bewacht, damit nichts geraubt oder zerstört wird“, seufzt der Sozialarbeiter. mehr lesen / lire plus