Am Bistro mat der woxx #224 – Bodycams fir Polizist*innen: Firwat déi vill Kritik?

All Woch bitt d’woxx Iech an hirem Podcast en Abléck an hir journalistesch Aarbecht a beliicht d’Hannergrënn vun engem Artikel.

Leschte Summer gouf e Gesetzeprojet deponéiert, deen de Gebrauch vu Bodycams duerch Polizist*innen reegele sollt. Mëttlerweil goufen zéng Avis’en dozou verëffentlecht. Niewt punktuellem Luew fir de Projet insgesamt, beinhalten dës Avis’en och vill Kritik. Wat sinn d’Haaptvirwërf? Wou ass dee gréissten Ännerungsbedarf? A gëtt de Projet de Loi dem Usproch gerecht, souwuel d’Polizist*innen wéi och d’Bierger*innen viru Gewalt ze schützen? Dat si Froen, déi d’Journalistinnen Isabel Spigarelli an Tessie Jakobs an eiser aktueller Podcast-Folleg beschwätzen.

Link zum Artikel, iwwer dee mir schwätzen:
Bodycams: Vorgegaukelte Objektivität

Bodycams: Vorgegaukelte Objektivität

In den vergangenen Monaten stieß der Gesetzentwurf zur Einführung von Bodycams für Polizist*innen auf Kritik. Während die einen sich einen präziser formulierten Text wünschen, stellen andere die Datenlage, mit welcher der Einsatz solcher Kameras gerechtfertigt wird, grundsätzlich infrage.

Tritt das Gesetz so wie vorgesehen in Kraft, sind ab nächsten Jahr 1.682 Polizist*innen mit Bodycams ausgestattet. (Sanderflight/wikimedia commons)

Im Koalitionsabkommen war es vorgesehen, nun soll es Realität werden: Die Polizei wird mit Bodycams ausgestattet; seit August 2022 liegt der entsprechende Gesetzentwurf vor. Er soll legale Klarheit bezüglich gleich mehrerer Aspekte schaffen: Unter welchen Umständen können Bodycams aktiviert werden? Wer erhält Zugang zu den Aufnahmen? mehr lesen / lire plus

Gewalt, die Fragen aufwirft

Von „Schüssen, die sich lösen“ bis hin zu „kollegialer Diskretion“: Fälle von Polizeigewalt, die die Beamt*innen in Erklärungsnot geraten lässt, gibt es auch hierzulande immer wieder.

Während zurzeit alle nach Nordamerika blicken, wird gerne ausgeblendet, dass Polizeigewalt auch in Ländern wie Luxemburg vorkommt. Die woxx hat solche Vorfälle in der Vergangenheit immer wieder thematisiert – wir haben eine Reihe an Texten aus den letzten Jahren zusammengestellt.

Im Jahr 2003 berichteten wir von der Demonstration gegen den Irakkrieg vor der US-amerikanischen Botschaft. Die Polizei hatte damals auf einige randalierende Jugendliche mit Knüppeln eingeschlagen – eine unverhältnismäßige Reaktion, wie manche damals befanden. mehr lesen / lire plus

Rückblick auf den Hamburger G20-Gipfel: Polizeieskalation und Barrikaden

Eine niedrige Einsatzschwelle der Polizei mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln und eine Dynamik der Randale, die keine Grenzen mehr kennt: Auch die Anwohner*innen der betroffenen Viertel mussten die Zeche bezahlen.

Manche versuchen es mit Humor: Protestierende bei der großen Abschlussdemonstration unter dem Motto „Grenzenlose Solidarität statt G20“. (Foto: Gqston Kirsche)

Bis zum heutigen Tag ist der G20-Gipfel vom Juli 2017 in Hamburg ein Thema, insbesondere in den Stadtteilen der westlichen Innenstadt, rund um die Messehallen. Dort war damals der Austragungsort der Konferenz, und hier konzentrierten sich auch die Proteste.

Die Polizeistrategie war auf Eskalation angelegt, man wollte mit allen Mitteln unerwünschte Aktivitäten von Protestierenden verhindern, vom Zeltlager bis zur Straßenblockade. mehr lesen / lire plus

Widersprüche, Teil 2: „Politik des langen Atems“

Andreas Blechschmidt war Anmelder der von der Polizei gewaltsam aufgelösten „Welcome-to-Hell“-Demo beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg. Im zweiten Teil des Gesprächs mit ihm geht es um die Reaktionen der Anwohner*innen auf die Proteste, die strategische Rolle von Militanz und mögliche Nahziele der revolutionären Linken.

Aus dem Motto sollte Realität werden: Die „Welcome-to-Hell“-Demonstration gegen den G20-Gipfel in Hamburg kurz vor ihrer gewaltsamen Auflösung durch die Polizei. (Fotos: Gaston Kirsche)

woxx: Was würden Anwohner*innen wohl denken, wenn sie lesen würden, wie eine autonome Gruppe sich darüber lustig macht, es gäbe im Schanzenviertel Linke, die Krawalle „sogar an der Verträglichkeit für Kinder messen wollen“?
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Widersprüche, Teil 1: „Defizit linksradikaler Debatten“

Andreas Blechschmidt war Anmelder der von der Polizei gewaltsam aufgelösten „Welcome-to-Hell“-Demo beim G20-Gipfel 2017 in Hamburg. Im ersten Teil des nächste Woche fortgesetzten woxx-Gesprächs mit ihm geht es um Polizeigewalt, linke Militanz und die Unfähigkeit zur Selbstkritik.

Nicht selten ist linke Militanz kaum mehr als Selbstverteidigung gegen massive Polizeigewalt – oft wird sie allerdings auch unkritisch glorifiziert. Demonstrant*innen schützen sich bei Protesten gegen den G20-Gipfel im Hamburger Schanzenviertel mit improvisierten Schilden gegen die Kanonade eines Wasserwerfers. (Foto: EPA-EFE/Carsten Koall)

woxx: Was hat Sie dazu bewegt, neben Ihrer Lohnarbeit und politischen Aktivitäten ein Buch über Polizeigewalt und linke Militanz beim G20 in Hamburg zu schreiben?
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Unreflektierte Autoritätshörigkeit

Sich reflexartig auf die Seite eines schießenden Polizisten zu stellen, sagt viel über die eigene Sozialisation und Lebenserfahrung aus. Mediale und politische Institutionen sollten eigentlich dabei helfen, die eigenen Vorannahmen zu hinterfragen.

© wikipedia

Liest man auf Facebook die Reaktionen auf Artikel zur neusten Aktion von Richtung22, wundert man sich über die Gewissheit, die manche Kommentator*innen an den Tag legen. Die wenigsten scheinen daran zu zweifeln, dass der Autofahrer den Polizisten überfahren wollte, oder dass letzterem keine andere Option blieb, als von seiner Schusswaffe Gebrauch zu machen. Dabei ist beides noch ungeklärt. Es fragt sich, worauf diese Menschen sich beziehen, wenn sie sich über jede*n empören, der oder die das Verhalten des Polizisten kritisch hinterfragt. mehr lesen / lire plus

Denkmal für Opfer von Polizeigewalt

Das Künstler*innenkollektiv Richtung22 macht mit einem weiteren Monument auf Missstände in Luxemburg aufmerksam. Diesmal kommen sowohl Polizei und Justiz als auch Politik und Presse schlecht weg.

© Richtung22

„In dieser Straße wurde am 11.04.2018 ein Mensch von einem Polizisten erschossen.“ Dieser Satz ist seit heute in der rue des Ardennes in Bonneweg zu lesen. Mit der Gedenktafel will das Künstler*innenkollektiv Richtung22 an einen Vorfall erinnern, der sich dort vor genau einem Jahr ereignete: Ein Autofahrer war durch den Schuss eines Polizisten tödlich verwundet worden.

Im Text der Gedenktafel teilen die Künstler*innen in dem für sie typischen satirischen Tonfall reichlich Kritik aus: Der Vorfall habe weder dazu geführt, dass besagter Polizist suspendiert, die Bewaffnung der Straßenpolizei hinterfragt oder die Polizei-Ausbildung reformiert worden sei. mehr lesen / lire plus

La France paralysée : L’hiver de toutes les colères

Le mouvement des gilets jaunes gagne en ampleur. Les annonces du gouvernement visant à désamorcer le conflit interviennent trop tard.

Pour revendiquer, ils mouillent la chemise… et le gilet. Des gilets jaunes repoussés par les canons à eau des forces de l’ordre, samedi 1er décembre près de l’Arc de Triomphe à Paris. (Photo : EPA-EFE/Yoan Valat)

Impossible, ces jours-ci, de se déplacer en France sans tomber tôt ou tard sur un rond-point arborant un feu de palettes, des pancartes, un abri de fortune. Au milieu, souvent sous une pluie battante, quelques irréductibles, l’obligatoire gilet jaune sur les épaules. Contrairement aux premiers jours, ils ne bloquent plus les voitures. mehr lesen / lire plus

Sécurité intérieure : Ensemble pour tous ?

Rarement une semaine aura été aussi sanglante au Luxembourg que la dernière. Deux hommes sont morts et des tas de questions restent ouvertes. Au cœur de la polémique, il importe de ne pas perdre de vue quelques vérités essentielles.

(Photo : police.public.lu)

Cette fois, les agitateurs semi-professionnels de Richtung 22 sont peut-être allés un peu trop vite en besogne. En publiant sur leur page Facebook un article fictif du Code pénal précisant que « Chaque personne qui fuit les forces de l’ordre doit escompter d’être soit abattue, soit arrêtée pour homicide », ils restent certes dans la lignée du mauvais goût et de l’humour noir corrosif qui sont leur image de marque, mais ils laissent de côté toute une série de questions aussi intéressantes à poser. mehr lesen / lire plus

„March for Freedom“ Urteile bestätigt

Vier Jahre nach den Geschehnissen wurden die mehrmonatigen Haftstrafen gegen politische Aktivist*innen aufrechterhalten. Veranstalter und Betroffene zeigen sich über „politisches Urteil“ enttäuscht.

http://www.justin-turpel.lu/march-for-freedom-teilnehmerinnen-vor-gericht/

Als Anfang Juni 2014 die europäischen Innenminister*innen sich in Luxemburg trafen, um unter anderem über die Europäische Grenzschutzagentur „Frontex“ zu beraten, statteten ihnen die Aktivist*innen des „March for Freedom“, der von Straßburg nach Brüssel unterwegs war, einen Besuch ab. Etwa 60 Personen demonstrierten auf Kirchberg und sahen sich mit einem für Luxemburger Verhältnisse recht großen und nicht wenig rabiaten Polizeiaufgebot konfrontiert. Am Ende waren Verletzte auf beiden Seiten zu beklagen, 13 Personen wurden verhaftet und nach etwa sieben Stunden wieder freigelassen. mehr lesen / lire plus

March for Freedom: TeilnehmerInnen vor Gericht

Am vergangenen Dienstag sollte vor dem Strafgericht in Luxemburg der Prozess gegen TeilnehmerInnen des „March for Freedom“ beginnen, bei dem vier PolizistInnen Klage gegen sechs DemonstrantInnen führen. Der Prozess wurde auf den 5. und 6. April 2017 verlegt, da die Staatsanwaltschaft es versäumt hatte, Dolmetscher für alle Angeklagten zu organisieren. Der ehemalige Abgeordnete Justin Turpel (déi Lénk) kommt auf die Hintergründe zurück.

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(© Carole Reckinger)

Es gibt sehr viele Gründe, gegen die Politik der EU gegenüber den vor Krieg und Elend in Afrika und im Nahen Osten Flüchtenden zu protestieren. Der Krieg, den die Mächtigen der Welt in diesen Ländern führen, hat zigtausenden Menschen das Leben gekostet, ganze Städte zerstört. mehr lesen / lire plus

MARCHE DES SANS-PAPIERS: Plainte contre X

La marche des sans-papiers n’avait connu aucun incident jusqu’à son passage au Luxembourg. Ici, les choses se sont vite gâtées.

La plupart des photos publiées donnent raison aux activistes…

La « Marche pour la liberté » traverse la France, l’Allemagne, le Luxembourg et la Belgique depuis quelques semaines (woxx 1270). Jeudi 5 juin, une soixantaine de marcheurs ont tenté de pénétrer dans le Centre de conférences du Kirchberg (CCK), où se tenait une réunion du Conseil des ministres de l’Intérieur qui, justement, parlait de mesures à prendre contre l’immigration clandestine.

Selon la version de la police, les manifestants, arrivés près du centre de conférences, auraient commencé à taguer le bâtiment et les barrières installées pour démarquer le périmètre de sécurité. mehr lesen / lire plus

RYAN COOGLER: Fratze der Polizeigewalt

Fünf Jahre nach dem brutalen Mord eines US-amerikanischen Polizisten an dem Afro-Amerikaner Oscar Grant setzt Ryan Coogler diesem mit „Fruitvale Station“ filmisch ein Denkmal, das zugleich ein Fanal gegen Rassismus ist.

Auf dem Boden:
Seine Herkunft und seine Hautfarbe bringen Oscar Grant den Tod.

In den Morgenstunden des Neujahrstags 2009 wurde der 22-jährige Oscar Grant bei einem Tumult an einer U-Bahn-Station von Polizisten brutal zusammengeschlagen und schließlich erschossen. Zahlreiche Passanten filmten schockiert das Geschehen mit ihren Mobiltelefonen. Die Videos des Vorfalls kursieren noch immer auf Youtube und halfen dem Produzenten dabei, die Szene rund um den Mord genauestens zu rekonstruieren und nachzufilmen. mehr lesen / lire plus

POLIZEI: Kadavergehorsam

Der tödliche Vorfall in Arlon erinnert wieder einmal daran, dass die Luxemburger ein problematisches Verhältnis zu ihrer Staatsgewalt haben.

Das Urteil war einhellig, als letzte Woche drei luxemburgische Polizisten einen flüchtigen Verbrecher belgischer Nationalität, der in Oberpallen einen Juwelierladen ausgeraubt hatte, mit sechs Schüssen niederstreckten. Die nationalen Medien, in vollem Einklang mit den Kommentatoren auf ihren Webseiten, nahmen „unsere Jungs“ in Schutz und wagten nicht einmal, die Möglichkeit anzudeuten, dass bei diesem Vorfall ein Fehlverhalten der Polizei vorgelegen haben könnte. Es wäre aber nicht das erste Mal gewesen, dass luxemburgische Polizisten zu schnell schießen oder „sich ein Schuss löst“…

Auch wenn man gewisse unsägliche, menschenfeindliche und rassistische Auslassungen in Internetforen außer Betracht lässt, so muss man doch feststellen, dass die luxemburgischen Mainstream-Medien geradezu nach Meldungen gierten, die geeignet waren, ihre Staatsgewalt aus der Schusslinie zu nehmen. mehr lesen / lire plus

POLIZEI: Nach dem Schuss das Schweigen

Lebensgefährliche Schussverletzung nach Verkehrskontrolle – die Polizei sieht sich in Erklärungsnot.

Bislang kannten wir das vor allem aus amerikanischen Filmen: Selbst bei einfachen Verkehrskontrollen heißt die Devise: „Keine falsche Bewegung“. Andernfalls kann es durchaus sein, dass der nette Beamte in Uniform, der einen soeben an den Straßenrand gewunken hat, nicht nur zur Pistole greift, sondern auch schon mal abdrückt. Wer sich verdächtig verhält, ist selber Schuld. So die lapidare Erklärung, wenn es dann doch einmal passiert.

Muss, wer auf Nummer sicher gehen will, dieses Verhalten neuerdings auch in Luxemburg an den Tag legen? Spätestens seit vergangenem Samstag scheint die entsprechende Vorsicht geboten zu sein. mehr lesen / lire plus

SCHÜLERDEMO: Polizei in der Kritik

Blaue Flecken, Schürfwunden – nicht für alle ging die große Schülerdemo vor der US-Botschaft glimpflich zu Ende. KritikerInnen werfen der Polizei vor, unverhältnismäßig auf einzelne Unruhestifter reagiert zu haben.

Kreuzberg oder Limpertsberg?
(Foto: woxx)

„War is not a game“, „United for Peace“, „Kee Krich“ – das sind einige der Sprüche, die mit großen, bunten Buchstaben auf die Plakate geschrieben standen, die SchülerInnen aus nahezu allen Lyzeen Luxemburgs am vergangenen Donnerstag vor sich hertrugen. Zehntausende waren es, die allein in der Hauptstadt vor der US-Botschaft gegen den Krieg im Irak und für eine friedliche Lösung des Irakkonfliktes demonstrierten. Und dabei sind die Tausende, die in Esch, Ettelbrück und anderswo ebenfalls auf die Straße gingen, noch nicht mitgezählt. mehr lesen / lire plus